Mai
2011:
|
||||||||||||||||||||||
Island
empfängt uns mit milden, sommerlichen 10 Grad (!!!) und Sonne.
Zwei Tage zuvor
sollen noch 10 cm Schnee gefallen sein. Nach dem Einchecken in unser
Hostel in Reykjavik organisieren wir uns gleich für die
nächsten 4
Tage einen Mietwagen
(sozusagen als Vorbereitung auf die nächste Zeit) und kaufen
ein.
Unser Augenmerk liegt dabei aber eher auf Cola, damit wir mit unserem
zuvor im
Duty Free gekauften Veterano anstoßen können
– wir
Banausen. Was uns dann im Laufe
des Abends noch verwirrt, ist die Tatsache, dass hier 18 Stunden am
Tag die
Sonne scheint und es niemals richtig dunkel wird, sondern immer ein
Dämmerlicht
vorherrscht. Aber daran werden wir uns wohl auch gewöhnen
müssen. Am
nächsten Tag empfängt uns Island dann mit dem
für hier
typischen Wetter.
Kalt, nass und grau und das bei satten 5 Grad - immerhin plus. Zum
Glück haben wir unsere Wintersachen doch noch aus dem
Landy geholt und nicht mit verschifft. Als Tageprogramm steht der
Golden Circle
an: d.h. Wasserfall Gulfoss, Geysir Strokkur, Laugarvatn (See) und
Pingvellir
(Nahtstelle zwischen europäischer und amerikanischer
Kontinentalplatte). Hört
sich nicht viel an, aber wir brauchen trotzdem einen ganzen Tag
und
machen schon jetzt unzählige Bilder. Irgendjemand muss uns erhören (ich habe mich ja auch nicht zu wenig über das miese Wetter ausgelassen), denn das Wetter ist wieder verhältnismäßig fabelhaft am nächsten Tag. Unsere Tour geht in Richtung Osten. Wir haben dann die wahnwitzige Idee mit unserem Suzuki Swift (immerhin ein 4x4) ins Landesinnere zu fahren, besser gesagt nach Landmannalaugur. Im Auto klebt ein nicht zu übersehender Aufkleber, der besagt, dass dieses Auto nicht geeignet ist für Strassen mit der Kennzeichnung „F“. Da lesen wir mal einfach drüber hinweg und fahren los. Allerdings kommen wir nicht wirklich weit, denn im Landesinneren ist noch Winter und wir wollen es dem kleinen Auto – und auch uns – nicht wirklich zumuten unbefestigte, zermatschte und verschneite Hänge hochzufahren. Also wieder in Richtung Küste zum Seljalandsvoss und zum Skogarfoss, zwei wunderschönen Wasserfällen. Dank des Sonnenscheins haben wir auch noch gute Sicht. Weiter geht es zur Gletscherzunge des Myrdals-Gletschers. Hier sieht man noch recht viel der Asche des Eyjafjällarjökull herumliegen, was einen netten Kontrast zum eigentlichen Weiß des Gletschers bietet. Unsere Unterkunft für diese Nacht liegt in Vik, einem doch recht überschaubaren Örtchen mit 300 Einwohnern (Öffnungszeiten des hiesigen Supermarktes: 11h - 17h !!!). Wind
– und davon nicht zu wenig – gehört neben
Regen auch zum isländischen Wetter.
Das dürfen wir und auch unser Suzuki Swift am eigenen Leib
erfahren,
denn wir
werden teilweise ordentlich durchgeschüttelt, vor allem
in Küstennähe. Manchmal ist
es sogar schwer, Bilder zu machen, da die Windböen so
unerwartet und heftig kommen und es schwer ist, die
Kamera sicher zu halten. Aber
Stefan meint immer, dass es kein schlechtes Wetter gibt,
nur schlechte Kleidung. Also mümmel ich mich immer
schön dick
ein und beschwere mich auch gar nicht mehr. Ein „Nationalgericht“ der Isländer ist übrigens der Hot Dog (mit einer Art süßem Senf angemacht). Sehr lecker und wirklich überall erhältlich; rettet uns mancherorts das Leben, wenn der nächste Supermarkt zu weit entfernt ist oder bereits geschlossen hat.
Auf Grund des Wetters (Sonne pur!) entschliessen wir uns kurzfristig dazu, unseren Mietwagen noch einen Tag zu behalten und starten in Richtung Westen mit Ziel Snäfellsjökull. Neben der grandiosen Landschaft machen der wolkenlose blaue Himmel und die angenehme Temperauren den Tag zu einem weiteren Highlight. Wir versuchen auch diesmal wieder, eine mit „F“ gekennzeichnete Strasse einmal quer durch die Berge zu fahren, aber auch diesmal ist am ersten Schneefeld leider wieder Schluss. Also fahren wir wieder runter an die Küste und fahren praktisch einmal um den Snäfellsjökull herum. Vielleicht auch zum Glück, denn die schroffe Steilküste ist beeindruckend und der Snäfellsjökull präsentiert sich fast wolkenlos.
Unser Landy hätte uns hier sicherlich sehr gute Dienste geleistet. Aber ein Grund mehr, nochmal nach Island zu kommen: um die Sachen, die wir jetzt nicht geschafft haben in Angriff zu nehmen.
|
|