Costa Rica: Playa Negra - Peninsula Nicoya

April 2012 - Juni 2012:
Costa Rica

Nach der schnellen und problemlosen Ausreise aus Nicaragua kann es ja nur noch besser werden, denken wir. Und richtig … aber zuerst fahren wir wieder einmal durch eine Desinfektionsanlage (Kostenpunkt 4 EUR).

Costa Rica: desinfection on the border

Dann geht es zur Immigration. Das Auto können wir direkt nebenan parken. Und, oh Wunder … nur eine kleine Schlange, weil direkt vor uns ein Reisebus angekommen ist. Dafür erwartet uns Costa Rica mit einer klimatisierten Ankunftshalle. Unsere Einreisekarten werden abgestempelt, Stempel in den Pass, 90 Tage, keine Kosten. So macht Reisen Spaß.

Direkt gegenüber der Ankunftshalle liegt die Aduana. Wir werden zuerst zur Versicherungsgesellschaft geschickt, welche ca. 600 m entfernt ist. Auch hier ist alles klimatisiert, die Menschen sind super nett und hilfsbereit und sprechen ein sehr verständliches Spanisch.

Wir müssen 2 Reisepass-Kopien machen lassen und zahlen 17 USD Versicherungsbeitrag für 90 Tage. Mit den Papieren geht es dann zurück zur Aduana. Da wir Gründonnerstag haben, werden wir mehrmals darauf hingewiesen, dass die Grenze heute um 18h schließt. Kein Problem, somit haben wir ja noch eine knappe Stunde.

Wir füllen das Formular mit sämtlichen Fahrzeugdaten aus (sehr clever, denn so ist man für jegliche Fehler selbst verantwortlich). Unterschrift, Stempel und ein Berg an zusammengehefteten Papieren, keine Kosten, fertig. Unglaublich … so einen stressfreien und organisierten Grenzübertritt hatten wir seit den USA nicht mehr.

Mit dem Papierbündel geht es zurück zur Versicherung, damit der 2. Fahrer in die Versicherungsunterlagen eingetragen werden kann. Alle Papiere werden kontrolliert, sortiert und abgestempelt – kostenfrei. Wir bekommen unsere Unterlagen ausgehändigt und werden vom Beamten herzlichst in Costa Rica willkommen geheißen.


Costa Rica: Bienvenidos

Um 17:45h rollen wir mehr als zufrieden aus dem Grenzgebiet in Richtung La Cruz, unserer ersten Station. Hier haben sich vor 14 Jahren Agi und Guido, 2 Schweizer, niedergelassen und haben sich ein wahres Paradies geschaffen. Wir treffen hier auch wieder auf Ulla und Kari die bereits 2 Tage vor uns hier eingetroffen sind.

Costa Rica: Canas Castillas, La Cruz - Ulla and Kari


Es ist unglaublich, wir kommen uns vor wie in einem Freiluftzoo. Hier tummeln sich Spider-Affen, Brüllaffen, Faultiere, kleine bärenartige Tiere, unzählige bunte Vögel … und alles in freier Wildbahn. Schlichtweg herrlich.

Costa Rica: Canas Castillas, La Cruz - birds

Costa Rica: Canas Castillas, La Cruz - Spider Monkeys

Costa Rica: Canas Castillas, La Cruz - El Perezoso

Costa Rica: Canas Castillas, La Cruz - Howler Monkeys

Und so vergeht dann auch die Zeit wieder mal wie im Flug. Wir genießen Agi´s Kochkünste (ein kulinarischer Gaumenschmaus und ein bisserl wie zu Hause), liegen in der Hängematte, strollen übers riesige Gelände, beobachtendie vielen Tiere und freuen uns nachts über angenehme Temperaturen.


Costa Rica: Canas Castillas, La Cruz - view from the top

Costa Rica: Canas Castillas, La Cruz - relaxing

Costa Rica: Canas Castillas, La Cruz - smile please

Costa Rica: Canas Castillas, La Cruz - funny seeds

Costa Rica: Canas Castillas, La Cruz - Campsite

Dann können wir uns aber doch loseisen und machen uns auf in Richtung National Park Rincon de la Vieja. Hier wollen wir am nächsten Tag den Gipfel erklimmen. Der letzte Einlass ist um 15h und wir stehen pünktlich um 5 vor 15h vor dem Eingang.

Die nette Frau im Büro des National Parks ist uns sehr behilflich und weist uns aber freundlich drauf hin, dass der Weg zu den Kratern wegen erhöhter Aktivität gesperrt ist. Der eher schlechte Weg führt vorbei an vielen Fumarolen und heißen Quellen und in letzter Zeit haben sich wohl zu viele Menschen verletzt. Aber wir könnten uns gerne einen Wasserfall und die Fumarolen anschauen – aber bitte nicht mehr heute.

Wir dürfen kostenfrei auf dem Parkplatz übernachten und somit machen wir es uns dort gemütlich und warten. Da wir einige Besucher ganz ehrlich nach ihrer Meinung gefragt haben, beschießen wir, diesen National Park für uns zu streichen, denn blubbernde Schlammlöcher haben wir in Yellowstone schon gesehen und wir wollten eben hoch zum Gipfel.

Costa Rica: NP Rincon de la Vieja - waiting for the night


Der frische Wind wird immer stärker und somit ziehen wir es dann später doch lieber vor, uns weiter unten einen Schlafplatz zu suchen. Wir landen auf dem Grundstück eines Bed & Breakfast, wo wir kostenfrei und richtig schön ruhig stehen dürfen.

Costa Rica: close to NP Rincon de la Vieja - Campsite


Am nächsten Morgen geht es dann früh nach Liberia. Dort gehen wir erst mal schön einkaufen und machen unser Auto mal wieder voll mit Lebensmitteln. Und es ist so, wie uns alle Reisenden gesagt haben, die wir aus dem Süden kommend getroffen haben: in Costa Rica gibt es wieder alles. Allerdings hat dies auch seinen Preis, denn Costa Rica ist etwas teurer als alle anderen Länder in Zentralamerika.

Vor dem Supermarkt auf dem Parkplatz steht ein weißer Landy mit Dachzelt, der natürlich sofort unser Interesse weckt. Er gehört Tania und Israel, denen das Casa Verde gehört (das wohl beste Restaurant in Liberia, wie wir später erfahren werden). Die beiden laden uns spontan ein und so bekommen wir einen Haufen guter Tipps und einen wirklich sehr guten Espresso.

Costa Rica: Liberia - Black and White


Gestärkt geht es dann weiter in Richtung Peninsula de Nicoya. Aber wir kommen nicht weit, denn vor uns taucht auf einmal ein großes Schild auf: Panaderia Alemana (deutsche Bäckerei). Nichts wie rein – hmmm, hier gibt es lecker Sauerteigbrot mit richtiger Kruste. Da können wir einfach nicht nein sagen.

Costa Rica: close to Liberia - Panaderia Alemana


Die Bäckerei gehört Hans; sozusagen einem Nachbarn, denn Hans kommt aus der Pfalz. Und so stehen keine 10 Minuten später 3 Schoppen auf dem Tisch. Wir haben ja immerhin schon Mittag und bei den Temperaturen ist eine Rieslingschorle schön erfrischend.

Auch von Hans erhalten wir einige gute Tipps und erfahren, dass auch er Tania und Israel kennt und dass das Casa Verde das beste Restaurant in ganz Liberia sei. Vielleicht hätten wir dort doch etwas essen sollen, denn die Schorle macht sich schnell bemerkbar …

Costa Rica: close to Liberia - Panaderia Alemana


Es wird ein sehr lustiger Nachmittag und gut gelaunt (Costa Rica, pura vida) und bepackt mit gutem Brot und echter deutscher Bratwurst machen wir uns dann doch noch auf in Richtung Küste. Wir landen zuerst in Tamarindo, was uns ein wenig an Mallorca erinnert und uns nicht wirklich zusagt. Also geht es zum 20 km entfernten Playa Avellena, wo wir bei Otto (uns lässt das schmunzeln, aber er heißt wirklich so …) einen wunderschönen Platz direkt am Meer finden.

Costa Rica:Peninsula de Nicoya - Playa Avellana: view from our tent

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Avellana: sunset


Wir schauen den Surfern zu, gehen spazieren, überlegen, ob wir nicht doch mal ein Surfbrett leihen, beobachten den enormen Unterschied zwischen Ebbe und Flut und wandeln abends zwischen tausenden von Einsiedlerkrebsen umher.

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Avellana: surfing ...

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Avellana: just beautiful ...

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Avellana: lots of night activity


Wir fahren die Küste weiter gen Süden, entlang an unendlichen Kilometern traumhafter Strände. Die Piste ist staubig und trocken; die Flüsse, die wir queren sind eher Pfützen und weit entfernt von fließendem Gewässer. Dies mag zur Regenzeit ganz anders aussehen, aber im Moment sind wir weit entfernt von „nur mit Allrad befahrbar“.

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Negra

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Pelada


Wir landen letztendlich in Samara, wo wir wieder direkt am Meer stehen. Die Besitzer des Platzes sind zwar ein wenig schräg, aber wir haben Strom und so lächeln wir eben, wenn der dickbäuchige Mensch jeden Abend kommt und einfach nur wortlos seine Finger aneinander reibt, was so viel heißt, wie, dass er jetzt Knete möchte.

Da es Stefan schon seit einiger Zeit in den Fingern juckt, leihen wir uns eben auch mal ein Surfboard (oder eher ein kleines Schiff) und versuchen unser Glück. Stefan bekommt das auch gleich recht gut hin, bei mir scheint es da eher vergebene Liebesmüh zu sein. Ich schlucke so viel Wasser, dass es mich nicht wundern würde, wenn der Weltmeeresspiegel um gut einen Meter gesunken ist, während meiner kläglichen Versuche.

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Samara: Surfing

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Samara: Surfing


Wir belohnen unsere erfolglosen Versuche mit der guten Bratwurst von Hans und vergessen so für ein paar Momente unsere Schmerzen.

Aber da wir uns gerne selber quälen, geht es dann doch wieder raus. Mann, sind wir unsportlich. Oder aber, am Anfang ist surfen wirklich anstrengend. An dem Tag schwimmt in Küstennähe ein Teppich aus Quallen. Es scheint niemanden zu stören; nur mich piekst es an allen Stellen und Enden. Als mich dann – wahrscheinlich die miese Quallen-Königin höchstpersönlich – direkt in der Kniekehle erwischt, habe ich genug vom Wasser. Einen Tag später habe ich am ganzen Körper fiese Quaddeln, die jucken, als würde es keinen Morgen geben.

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Samara: a real german BRATWURST

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Samara: after the Jelly Fish attack


Und da KLUG und KLÜGER ja fest davon überzeugt sind, schon genug Sonne gesehen zu haben, verzichten sie bei ihren traurigen Surfversuchen doch vorsichtshalber mal auf Sonnencreme im Gesicht ... und werden belohnt: mit einem netten Sonnenbrand!!! Mal wieder gänzlich ohne Worte.

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Samara: nice sunburn


Wir finden einen netten Staat winziger Ameisen in unserem Auto (zwischen REIMO und Fensterwand), denen unser Auto so zusagt, dass sie erst mal der Meinung sind, tausende von Eiern zu legen. Wir finden unser Auto auch toll, aber das geht zu weit. Wir sagen den Biestern den Kampf an und räuchern den Wagen erst mal schon aus (so gut, dass wir auch eine Woche später noch etwas davon haben werden).

Mittlerweile gewöhnen wir uns auch an die Besitzer des Campingplatzes und als sie uns beim ersten Regen sogar eine Glühlampe an unseren Unterschlupf bringen, damit wir Licht zum Kochen haben, ist das Eis endgültig gebrochen und wir bekommen sogar einen Sonderpreis.

Woran wir uns allerdings nicht gewöhnen, sind die waghalsigen Elektrokonstruktionen. Hier werden einfach Kabel aneinander geknotet und Steckdosen baumeln frei in der Luft. Beim ersten Regen springen wir zwischen Funken-sprühenden und abbrennenden Lampenfassungen und Steckdosen umher.

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Samara: Electronic Constructions

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Samara: Campsite


Nach einer Woche zieht es uns dann aber weiter. Die Straße führt immer noch entlang der Küste an wunderschönen, endlosen und einsamen Stränden vorbei. 

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Ostional: lonely

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Ostional: greeting home ;-)

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - PlayaOsterial


Wir landen beim Pretoma-Schildkröten-Projekt, wo wir eine Nacht verbringen. Die Organisation setzt sich am einsamen Strand von Calletas das ganze Jahr über beispiellos für die Schildkröten ein. Leider ist gerade keine Schildkrötenzeit und so versüßen wir nur Ellie und Neil (den derzeitigen „Camphütern“) den sonst einsamen Abend ein wenig.

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Calletas: on the way to Pretoma

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Calletas: Iguanas everywhere

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Calletas: Campsite

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Calletas: big waves

Es geht weiter nach Süden und jetzt endlich stoßen wir auf das versprochene Wasser. Das freut uns und vor allem den Unterboden unseres Landys, denn in den letzten Tagen am Strand hat die Gischt des Meeres dem Auto gut zugesetzt.


Costa Rica: Peninsula de Nicoya - "River" Crossing


Wir landen in Santa Teresa, wo wir durch Zufall wieder einen tollen Platz finden. Wir beschließen, noch ein paar Tage Sonne zu genießen, bevor wir uns dann vorübergehend vom Strand trennen und ins Landesinnere ziehen.

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Mal Pais: Campsite

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Mal Pais: twilight


Und wir genießen; wir schauen den Krabben und Krebsen zu, wie sie jeden Abend aus ihren Löchern kriechen und die Erde zum Leben erwecken; wir werden von den Brüllaffen geweckt; wir liegen in der Hängematte und beobachten, wie die Wellen sich an den vorgelagerten Felsen brechen; wir gehen am Strand spazieren; wir heben 2 weitere - zum Glück in unseren Augen kleiner werdende - Ameisennester auf unserem Dachträger aus (die Biester sind gerade dabei, es sich in unserer Zeltwand einzunisten; ein hoch auf die Chemie, habe selten Tiere so schnell einfach umfallen sehen ...); wir schauen den Surfern zu, wie sie das schaffen, was uns nicht gelingt; wir essen Mangos und Kokosnüsse und das, was die Natur so hergibt; wir nehmen uns einfach das Motto Costa Ricas zu Herzen: „Pura Vida“ …

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Mal Pais: howler monkeys2

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Mal Pais: relaxing

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Mal Pais: sunset

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Mal Pais: working

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Mal Pais: surfing

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Mal Pais: fighting the ants


Der Besitzer des Campgrounds – William – ist ein lustiger Kerl. Ihm gehört wohl recht viel Land hier in der Ecke. Die Menschen in der Umgebung schauen fast ehrfürchtig zu ihm auf. In der ganzen Zeit, die wir dort verbringen, geht er nicht einmal arbeiten. Er zieht es vor, sich in der Sonne auf seinem Liegestuhl zu bräunen und dabei die ganze Zeit zu telefonieren … wir nennen ihn einfach nur den Paten.

Als sich dann die Folgen des Nichtstuns auf unseren Körpern zeigen …

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Playa Mal Pais: hammock tatoos


… wird es dann doch Zeit, den Urlaub für eine gewisse Zeit vorerst zu beenden. Es geht zuerst noch auf die andere Seite von Nicoya; der Verkehr hier ist eher ruhig und so tuckern wir einsam über kurvige Straßen, hoch und runter, vorbei an Feldern und einsamen Buchten, hinüber über die Puente de la Amistad und zurück aufs Festland.

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - southern part

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Giant Tree

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Melon fields

Costa Rica: Peninsula de Nicoya - Puente de la Amistad

Es geht hoch ins zentrale Costa Rica. Hier ist es recht windig und mit jedem Höhenmeter wird es frischer. Haben wir uns noch vor 4 Stunden über die Hitze beschwert, jammern wir jetzt über die Kälte. Die steinige Straße windet sich schierbar endlos lang vorbei an grünen Hügeln und grandiosen Ausblicken.

Costa Rica: somewhere in the central Highlands on the way to Santa Elena

Unser Ziel heißt Santa Elena. Das Santa Elena Reservat ist kleiner als das bekannte Monteverde und daher weniger überlaufen. Was es hier zu sehen gibt? Nebelwald, d.h. Farne, Moose, Schlingpflanzen, Bäume, Palmen; ein wahrlich grüner Märchenwald. Es regnet am nächsten Morgen als wir um 07h am Kassenhäuschen stehen. Und es ist gespenstisch neblig. So wandern wir einsam für 3 Stunden dick eingepackt in unsere Regenjacken durch faszinierendes grün.


Costa Rica: Central Highlands - Santa Elena Reserva: caterpillar

Costa Rica: Central Highlands - Santa Elena Reserva: mystic

Costa Rica: Central Highlands - Santa Elena Reserva: like in a ferry tale

Costa Rica: Central Highlands - Santa Elena Reserva: view to the Arenal

Costa Rica: Central Highlands - Santa Elena Reserve; nice flower

Über „Schüttel-den-Speck-Straßen“ geht es weiter zum Arenal See. Unterwegs kommen wir uns wirklich vor wie daheim; grüne saftige Wiesen, fleckige Kühe, sanfte Hügel.

Da wir immer noch keinen Navi haben, die Schilder teilweise zu wünschen übrig lassen und unsere Karte eher grob ist, fragen wir an so ziemlich jeder Ecke nach dem richtigen Weg. Die Menschen hier sind super; gut gelaunt erklären sie einem immer ausführlich, wo man denn hin muss.


Costa Rica: central Highlands - like in the Black Forest

Und dann liegt er vor uns: der Arenal See. Wir können kaum den Blick davon lassen, so bunt und so schön ist er.


Costa Rica: Central Highlands - Lago Arenal

Costa Rica: Central Highlands - Lago Arenal

Wir landen in Nuevo Arenal. Bei Tom´s Bakery (auch eine deutsche Bäckerei). Eigentlich wollten wir hier was essen, aber beim Blick auf die Preisliste kaufen wir uns nur ein Brot. Wir haben am Vortag bereits zu viel Geld für schlechtes Essen gelassen.

Bei der örtlichen Polizei fragen wir dann nach einem Platz zum Campen. Den Beamten ist es wohl zu kompliziert, es uns zu erklären und so bringen sie uns einfach an einen wunderschönen Platz direkt am See.

Costa Rica: Central Highlands - Nuevo Arenal: Campsite


Zurück im Ort spricht uns dann Tom – der Besitzer der Bäckerei – an. Ob wir nicht nochmal vorbeischauen wollten; es endet in einem sehr lustigen Abend mit saftigem Sauerbraten für mich und Bratwürsten für Stefan. Ja, in Costa Rica gibt es einfach wieder alles ….

Der Platz am See gefällt uns so gut, dass wir bleiben. Wir verbringen eine Menge Zeit bei Tom in der Bäckerei und machen einen Ausflug zum Nationalpark Tenorio. Neben dem Vulkan Tenorio ist hier das eigentliche Highlight der Rio Celeste, welcher sich azurblau durch grünen Dschungel schlängelt und letztendlich in einem brausenden Wasserfall samt türkisblauen Becken mündet. Der Anblick ist atemberaubend schön.


Costa Rica: Central Highlands - NP Tenorio: view to the volcano Tenorio

Costa Rica: Central Highlands - NP Tenorio:Rio Celeste Waterfall

Costa Rica: Central Highlands - NP Tenorio: Rio Celeste

Costa Rica: Central Highlands - NP Tenorio: Us :-)

Costa Rica: Central Highlands - NP Tenorio: Rio Celeste Panorama2

Costa Rica: Central Highlands - NP Tenorio: Rio Celeste crossing

Wieder zurück stehen Petra und Klaus (Abenteuertour) dann mit ihrem Toyoto ebenfalls am See. Abends sitzen wir zusammen am Lagerfeuer und tauschen lustige Geschichten und Reiseerfahrungen aus.

Ich mache dann noch einen Ausflug zu den Hanging Bridges – also schwebende Brücken, die bis 180m lang und 90m hoch hängen können. Und so kämpfe ich mich schwitzend durch Wald und von Brücke zu Brücke; und hoch lebe das Selbstporträt.


Costa Rica: Central Highlands - La Fortuna: Hanging Bridges

Costa Rica: Central Highlands - La Fortuna: Hanging Bridges; german flag flower

Costa Rica: Central Highlands - La Fortuna: Hanging Bridges; nice flower

Costa Rica: Central Highlands - La Fortuna: view to Volcano Arenal

Da ich immer schon mal in einer Backstube stehen wollte, ergreife ich hier nun endlich mal die Gelegenheit. Tom hat gerade einen Bäcker aus Deutschland da und so lerne ich in 2 Tagen eine Menge (DANKE VIKTOR, du solltest Ausbilder werden!!!). Da wir eine Menge Spaß zusammen haben, tut auch das sehr frühe Aufstehen gar nicht so weh.


Costa Rica: Central Highlands - Nuevo Arenal: Toms Bakery


Wir sind sehr viel in der Bäckerei und mit Tom unterwegs und irgendwann macht Tom uns dann ein unmoralisches Angebot: unsere Arbeitsleistung (Stefan körperlich und ich geistig) gegen Unterkunft und bestes deutsches Essen. Wir sagen zu.

Die nächsten 2 Wochen können wie folgt beschrieben werden: viel Arbeit, Schlaraffenland-Essen, ein ganz tolles und liebes Team (beim Abschied kullern sogar Tränen), ein Hund auf Zeit, Schmerzen beim Tuben auf dem Lago Arenal, Regen, verschwundene Sonnenbräune, Hefeweizen für Stefan, Wiedersehen mit Felix und Toni, endlich mal wieder eine Waschmaschine und Dusche.


Costa Rica: Central Highlands - Nuevo Arenal: Working ...

Costa Rica: Central Highlands - Nuevo Arenal: ... and relaxing

Costa Rica: Central Highlands - Nuevo Arenal: Dirndltime

Costa Rica: Central Highlands - Nuevo Arenal: Hefeweizen

Costa Rica: Central Highlands - Nuevo Arenal: part time dog

Costa Rica: Central Highlands - Nuevo Arenal: toxic frog

Costa Rica: Central Highlands - Nuevo Arenal: GOODBYE

Dann geht es aber endlich weiter, denn wir machen mit Toni und Felix einen Verschiffungstermin nach Südamerika (wir hoffen auf die Fähre, die denn dann von Colon (Panama) nach Cartagena (Kolumbien) fahren soll) für ca. Mitte Juni aus.

Erste Station ist der Vulkan Irazu. Hier treffen wir uns mit Felix (Toni ist für zwei Wochen auf Heimaturlaub) und campen direkt auf über 3.000m vor dem Tor des Nationalparks, damit wir morgens früh dort sind. Wir hoffen auf gutes Wetter, da uns die Fahrt zum Irazu über der Regen und Nebel begleiten. Und wir haben Glück, denn wir werden von der Sonne geweckt.


Costa Rica: Central Highlands - NP Irazu: in the morning

Da wir am Ende der Trockenzeit sind, ist der Kratersee recht „übersichtlich“. Aber die Sonne scheint, wir hören Wölfe heulen und der Anblick ist doch recht beeindruckend.


Costa Rica: Central Highlands - NP Irazu: Craterlake

Costa Rica: Central Highlands - NP Irazu: Wolves

Costa Rica: Central Highlands - NP Irazu: Stefan and Felix

Von dort geht es auf einer Schotterstrasse weiter in Richtung Vulkan Turrialba. Bereits von weitem sieht man, dass der Turrilalba aktiv ist und ordentlich Rauch raus spuckt. Die Vegetation um den Berg herum ist tot und die Dörfer verlassen. Der Nationalpark ist auf Grund der erhöhten Aktivität geschlossen. Felix findet auf der Karte einen „Weg“, der um den Vulkan herum in Richtung Norden führt. Die Einheimischen sagen und, dass es nicht möglich ist … wir versuchen es trotzdem und gegen nach wenigen Kilometern freiwillig auf. Der Weg existiert kaum noch, ist rutschig, unsere Reifen sind ziemlich heruntergefahren und Nebel und Regen machen es nicht besser.

Costa Rica: Central Highlands - NP Turrialba: on the way

Costa Rica: Central Highlands - NP Turrialba: good to know

Costa Rica: Central Highlands - NP Turrialba: no one there

Costa Rica: Central Highlands - NP Turrialba: surreal landscape

Costa Rica: Central Highlands - NP Turrialba: surreal landscape

Costa Rica: Central Highlands - NP Turrialba: Offroading

Costa Rica: Central Highlands - NP Turrialba: Offroading

Wir campen direkt im Wald auf dem Weg zurück. Der Regen macht unserem Lagerfeuer zu schaffen und der starke Schwefelgeruch macht uns zu schaffen. Wir sind früh im Bett und stehen daher am nächsten Morgen früh auf, um uns in das Gewühl in San Jose zu stürzen, auf der Suche nach bezahlbaren Reifen.


Costa Rica: Central Highlands - NP Turrialba: Campsite

Hatte ich bereits erwähnt, dass ich große Städte und den Verkehr in großen Städten hasse? Kurz: kein schöner Tag mit vielen Streitereien, weil wir beide nach 4 Stunden Megaverkehr einfach zu genervt sind und zudem die letzten beiden Nächte im Auto mehr als schlecht geschlafen haben (unsere Isomatte hat irgendwo ein Leck ...).
Aber letztendlich klappern wir einige Reifenhändler ab und finden auch ohne Navi (wir haben immer noch keinen Ersatz) überall hin – immer das Notebook mehr schlecht als recht auf den Schoß balancierend, um wenigstens ein bisserl zu wissen, wo man ist. Das Resultat ist aber eher ernüchternd: kaum akzeptable Reifen. Nun überlegen wir, was wir machen …

Von San Jose geht es dann ins Orosi Tal, wo wir im Dunkeln in Orosi landen und auf der Strasse vor dem Hostel Montana Linda schlafen.


Costa Rica: Orosi Valley - Orosi: Campsite

Costa Rica: Orosi Valley - Orosi: "Killing the dog"


Den nächsten Tag verbringen wir im Orosi Valley und damit, einige kleine Strassen auszuprobieren. Es geht hoch und runter, durch private Kaffeeplantagen, weil Wege auf einmal im Nichts enden. Auf einem geplanten Rundweg scheitern wir an einem umgestürzten Baum – zum Glück, denn das Stück davor (große Steine und extreme Enge) hätten wir unserem Auto auch nicht antun wollen. Felix hingegen schon und zum Glück bin ich nicht dabei …


Costa Rica: Orosi Valley - Orosi: view to the Valley

Costa Rica: Orosi Valley - Orosi: On a private Coffee Plantage

Costa Rica: Orosi Valley - Orosi: OffRoading

Auch am nächsten Tag geht es so weiter, vorrangig in Untersetzung, mit und ohne Sperre, erster und zweiter Gang. Wir fahren einen Loop um die Interamericana herum zum Mirador de Quetzales. Die Leute, die wír unterwegs nach dem Weg fragen (weil keine der Wege auf unseren GPS-Karten ist) schauen uns ziemlich entsetzt und unglaubwürdig an, weil sie nicht verstehen können, dass wir freiwillig hier herum fahren, anstatt auf der guten asphaltierten Strasse.

Nach einer Nacht im Nirgendwo klingelt der Wecker noch im Dunkeln, weil wir unbedingt die Quetzales sehen wollen; und wir haben Glück!!!


Costa Rica: Central Highlands - Mirador de Quetzales: Where are they?

Costa Rica: Central Highlands - Mirador de Quetzales: Quetzal

Costa Rica: Central Highlands - Mirador de Quetzales: Quetzal

Costa Rica: Central Highlands - Mirador de Quetzales: BAEH

Costa Rica: Central Highlands - Interamericana: view to the Turrialba2

Von dort geht es weiter bergauf. Zum höchsten Punkt der Interamericana auf knapp 3.400m. Von dort fahren wir eine kleine Seitenstraße weiter zum Cerro de la Muerte hinauf; obwohl es erst morgens ist gefällt uns der Platz so gut, dass wir hier bleiben. Die Landschaft ist savannen-artig, wir sind absolut alleine, es ist neblig und frisch. Die Jungs hacken Holz fürs Feuer und basteln an den Autos. Abends gibt es ein schönes großes Feuer gegen die Kälte und unsere dicken Jacken kommen mal wieder zum Einsatz.


Costa Rica: Central Highlands - Cerro de la Muerte: Campsite2

Costa Rica: Central Highlands - Cerro de la Muerte: Campfire

Am nächsten Morgen stehen wir – in der Hoffnung auf freie Sicht – wieder früh auf. Aber es ist komplett zugezogen, leider …


Costa Rica: Central Highlands - Cerro de la Muerte: Mountain Weather

Von da an geht es stetig bergab. Wir füllen unsere Vorräte auf und schlagen uns wieder auf die Seitenstraßen. Felix leitet uns – wohl aber auch eher unwissend. Es geht über matschige „rote-Hölle-Straßen“ (blanker Ton) hoch und runter und rechts und links.


Costa Rica: Central Highlands - Close to Coleitas: bad roads

Laut Karte sind wir nur noch 8 km vom Meer entfernt. Wir fahren weiter und landen irgendwann auf einer besseren Straße. Die Anwohner erklären uns, dass es keinen direkten Weg zum Meer gibt. Also fahren wir zurück und suchen uns unterwegs im Unterholz einen Schlafplatz – direkt unter einem riesigen Mangobaum. In der Nacht regnet es richtig und am nächsten Morgen rutschen wir durch den kleinen Bach, um wieder auf die richtige Seite zu kommen.
Wir fahren nach Boruca; hier lebt einer der indogenen Stämme Costa Ricas.  Wir schauen uns das kleine, sehr informative und nett geführte Info-Zentrum an und können der Handwerkskunst der Borucas nicht widerstehen.


Costa Rica: Central Highlands - middle of Nowhere: under the Mango Tree

Costa Rica: Central Highlnads - Boruca: Typical Boruca Hut

Costa Rica: Central Highlnads - Boruca: Boruca

Costa Rica: Central Highlnads - Boruca: Mask

Costa Rica: Central Highlnads - Boruca: Museum

Es geht weiter nach unten in Richtung Küste. In Palmar Norte liegen einige der hier vorkommenden „Spheres“ herum. Dabei handelt es sich um kugelartige, große Steine, von denen bis heute ist noch ungewiss ist, was sie zu bedeuten haben.


Costa Rica: Southern Coast - Palmar Sur: Spheres

Dann geht es weiter auf die Halbinsel Osa. Zwischendurch fahren wir durch einen sinnflutartigen Regenguss. Unser erster Halt auf Osa ist Bahia Drake an der Westküste. Der Weg führt uns durch mehrere Flüsse. Nach einem kleinen Flüsschen kreischt auf einmal irgendetwas an der Vorderachse erbärmlich laut. Wir bremsen, weil das Geräusch nicht auszuhalten ist. Hinter uns steht auf einmal ein großer LKW, der nicht an uns vorbei kommt, will die Straße zu eng ist. Die beiden Fahrer werfen sich sofort unters Auto, erkenne das Problem und klopfen den eingeklemmten Stein raus. Das würde einem in Deutschland wohl nicht passieren ...

Endlich in Bahia Drake angekommen gönnen wir uns mal wieder einen Platz mit Dusche und Toilette direkt am Wasser.


Costa Rica: Peninsula Osa - Bahia Drake: on the way to

Costa Rica: Peninsula Osa - Bahia Drake

Costa Rica: Peninsula Osa - Bahia Drake: Campsite

Costa Rica: Peninsula Osa - Bahia Drake

Der Strand ist eher dunkel und so richtig reißt uns der Platz nicht vom Hocker, so dass wir weiterziehen und versuchen zu der Rangerstation Los Planos zu kommen, welche nicht weit entfernt ist. Der Weg dorthin ist übersäht mit matschigen und mit Wasser gefüllten Schlaglöchern. Wir schlagen zweimal richtig mit der Hinterachse ein und rutschen gut hin und her.
Die lieben Ranger an der Station teilen uns dann mit, dass man hier gar nicht wandern könne. Und so ziehen wir wieder los und landen auf einem privaten riesigen Grundstück mit Wasserfall, den wir uns natürlich auch anschauen. Auf dem Grundstück übernachten wir auch – nachdem wir uns im Dorf die Erlaubnis geholt haben.


Costa Rica: Peninsula Osa - NP Corcovara: Los Planos2

Nach einem ausgedehnten Frühstück geben wir dem Nationalpark Corcovara dann noch eine Chance und machen uns auf zu einer anderen Rangerstation, welche im Herzen der Halbinsel liegt.
Es geht zurück und wir queren wieder Wasser; die Einheimischen hier nutzen den schönen Tag und machen Autowäsche auf costaricanische Art: direkt im Fluß mit der ganzen Familie.

Costa Rica: Peninsula Osa - River Car Washing


Der weitere Weg führt nach einiger Zeit dann wieder an einem Fluss entlang. Wir queren den Fluss mehrmals, aber nach der 5. Flussquerung geben wir auf, weil die Strömung zu stark, das Wasser zu hoch und der Untergrund einfach zu uneben ist.


Costa Rica: Peninsula Osa - NP Corcovara: Huge Bamboo

Costa Rica: Peninsula Osa - NP Corcovara: Iguana

Costa Rica: Peninsula Osa - NP Corcovara:River Crossing close to Los Platos

Da es uns hier aber so gut gefällt, gehen wir erst mal im Fluss baden und schlagen unser Camp für die Nacht auf einer kleinen Flussinsel etwas weiter vorne auf.


Costa Rica: Peninsula Osa - NP Corcovara: Lunch Time close to Los Platos

Costa Rica: Peninsula Osa - NP Corcovara:River Bathing close to Los Platos

Costa Rica: Peninsula Osa - NP Corcovara: Campsite close to Los Platos

In der Nacht passiert das, vor dem wir uns alle gefürchtet haben. Es fängt an zu regnen. Gegen 05h flüchten wir uns für kurze Zeit ins Auto, weil um uns herum ein Gewitter tobt. Der Regen wird stärker und wir klettern irgendwann wieder ins Zelt.

Gegen Morgen weckt uns Felix und meint wir sollten zusehen, dass wir wegkommen, weil der kleine Fluss rapide schnell ansteigt. Ich glaube, wir haben noch nie so schnell unser Zelt zusammengepackt. Aber es ist zu spät. Der Fluss ist mittlerweile so breit und schnell, dass wir hier nicht mehr durchkommen. Bleibt die Notlösung: ab durchs Gebüsch. Wir hatten den Platz extra gewählt, um eben im Notfall trotzdem irgendwie wegzukommen. Im strömenden Regen ziehen wir uns unsere Boots an und schlagen uns durch die grüne Natur Costa Ricas, um einen passablen Weg zu finden. Der Boden ist – zum Glück – auf Grund der vielen Pflanzen recht gut befahrbar und so schlängeln sich unsere Autos durchs Unterholz. Nass bis auf die Haut aber zufrieden machen wir uns dann auf den relativ geschmeidigen restlichen Weg zurück in die Zivilisation.


Costa Rica: Peninsula Osa - NP Corcovara: Survivers

Costa Rica: Peninsula Osa - NP Corcovara: in between a huge River

Costa Rica: Peninsula Osa - Goodbye Osa

Costa Rica: Peninsula Osa - Huge Bamboo

Ohne Umwege geht es dann für uns zur Grenze nach Panama, weil wir in der Freihandelszone noch mal nach Reifen schauen wollen. Aber auch hier bietet man uns nur Marken mit so wunderbaren Namen wir „LingLong“, „Wa-Ling“ oder „Goodride“ an. Nein danke … und so sind wir immer noch nicht wirklich schlauer. 

Wir fahren wieder zurück und landen im National Park Marino Ballena, wo wir netterweise umsonst direkt am Strand campen dürfen - dafür allerdings spätestens um 07h den National Park verlassen müssen; "billig" stehen wir ja drauf, aber früh aufstehen ... nein danke.


Costa Rica: Southern Coast - NP Marino Ballena: Campsite

Costa Rica: Southern Coast - NP Marino Ballena: Beach

Costa Rica: Southern Coast - NP Marino Ballena: Seed


Von dort aus besuchen wir Petra und Klaus für ein Wochenende, die sich wegen akuter Reisemüdigkeit ein wunderschönes Haus am Hang gemietet haben. Wir verbringen dort ein nettes Wochenende, grillen, spielen, duschen ausgiebig und schlafen in großen Betten.

Costa Rica: Southern Coast - Uvita: visiting friends

Costa Rica: Southern Coast - Uvita: Barbecue

Costa Rica: Southern Coast - Uvita: nice view

Da wir einen Termin in San Jose beim Land Rover Händler haben, teilen wir die Strecke in zwei Teile und übernachten am Playa Esterillo. Nachdem wir unser Camp aufgeschlagen haben, werden wir von Einheimischen gewarnt, nicht dort zu übernachten, da der Platz zu weit abseits sei und es hier bereits zu Überfällen gekommen sei. Wir ziehen also um, zurück in die Zivilisation.

Unterwegs helfen wir zwei Ticos, die sich im Sand eingefahren haben. Zum Dank dürfen wir vor ihrem kleinen Hotel sicher übernachten und sogar Dusche und Toilette benutzen.


Costa Rica: Southern Coast - Playa Esterillo: Lonelyness

Costa Rica: Southern Coast - Playa Esterillo

Costa Rica: Southern Coast - Playa Esterillo: yes, there is a way out ...

Costa Rica: Southern Coast - Playa Esterillo: Campsite

Costa Rica: Southern Coast - Playa Esterillo: Moin

Beim Frühstück am nächsten Morgen kommt ein ärmlich aussehender Mensch, der ein paar Kokospalmenfasern in der Hand hat. Er fragt uns nach unseren Namen, stellt sich vor und verwickelt uns in ein Gespräch. Wir sind ein wenig genervt, weil wir befürchten, gleich wieder etwas zum Kauf angepriesen zu bekommen, was wir gar nicht wollen. Ich setze mich sogar etwas weg und schaue auf den Strand. Der Mann zaubert in kürzester Zeit einen wunderschönen Vogel. Den drückt er uns dann in die Hand, sagt, das sei ein Geschenk und geht. Mehr nicht … wir schauen uns beide an und schämen uns gleichermaßen für die schlechten Gedanken, die wir beide hatten. Der Vogel hat einen Ehrenplatz im Auto und wir haben uns geschworen, nicht immer so voreingenommen zu sein!!!

Costa Rica: Southern Coast - Playa Esterillo: nice present

Für uns geht es dann weiter in Richtung San Jose. Felix bleibt noch am Strand. Unterwegs sehen wir ein paar gewaltige Krokodile, die zum Glück friedlich in der Natur herumliegen.


Costa Rica: Southern Coast - Tarcoles: crocodiles

Costa Rica: Southern Coast - Tarcoles: crocodiles

Da wir früh in San Jose sind, bekommt der Landy endlich neue Puschen. Nach ca. 2 Stunden beim Reifenhändler schaffen es KLUG und KLÜGER dann nämlich endlich auch mal, zu entschieden, welche Reifen es werden sollen … aber eigentlich nur, weil der Reifenhändler irgendwann recht ungeduldig wird und eine Entscheidung von uns will. Eigentlich trifft er sie für uns ....
Ich bekomme nach einmal quer durch die Stadt fahren dann endlich auch einen neuen Navi. Ein teurer aber erfolgreicher Tag - darauf stossen wir an ...

Costa Rica: San Jose - a new navigation system

Costa Rica: San Jose - Cheers


Unser Hostel (ausgewählt nach kurzer Entfernung zum Land Rover Händler und sicherer Parkmöglichkeit) ist super und wir passen gerade so durchs Tor.


Costa Rica: San Jose - Hostel Aldea

Costa Rica: San Jose - not that much space

Dann geht es zum Land Rover Händler – die haben hier sogar eine eigene Kaffee-Rösterei und Land Rover Kaffee. Unsere Geschichte gestaltet sich allerdings ein wenig kompliziert. Aber nach 2 vollen Tagen bekommen wir das Auto dann endlich wieder, aber keinen Kaffee geschenkt. San Jose ist auch wirklich kein Ort an dem man bleiben möchte. Hier gibt es Ecken, da ist der Jungbusch echt SPA gegen.


Costa Rica: San Jose - Land Rover Vertragswerkstatt

Costa Rica: San Jose - Land Rover Vertragswerkstatt

Wir treffen uns mit Felix und Toni, um dann doch noch eine Nacht in San Jose zu bleiben und über das Thema Verschiffung zu reden. Alles nicht so einfach zu koordinieren und leider auch richtig teuer geworden.

Da wir via San Blas nach Kolumbien segeln wollen (Segeltour und dann Flug, um das offene Meer zu vermeiden sprengt das Budget) bleiben nicht so viele Optionen, wenn man sich dann mal für ein Boot entschieden hat. Also fällt der Verschiffungstermin auf den 13.06. – die andere Option wäre der 27.06. gewesen, was in Anbetracht ständiger Verspätungen der Containerschiffe dann doch etwas spät ist.

Somit heißt es: beeilen, denn bis dahin sind es gerade noch 13 Tage. Das sind wir ja gar nicht gewöhnt. Unsere Wege trennen sich für die nächsten Tage und wir fahren auf die Karibikseite. Unterwegs kommen wir an Puerto Limon (der einzige Containerhafen in Costa Rica) vorbei. Hier sind tausende von Containern gestapelt und wenn wir dran denken, dass unser Auto da auch bald drin steht, wird uns ein wenig mulmig.


Costa Rica: Puerto Limon - Container and more Containers

Wir landen in Puerto Viejo, genauer gesagt im Rocking J´s, einem ziemlich verrückten Hostel. Irgendwie kommen wir uns unter den ganzen anderen Gästen ziemlich alt vor, aber wir müssen die Verschiffung noch organisieren und benötigen dringend Internet.

Costa Rica: Carribean Site - Puerto Viejo: We are member of the Rocking J´s Hostel ...

Costa Rica: Carribean Site - Puerto Viejo: nice art

Costa Rica: Carribean Site - Puerto Viejo: hammocks to sleep in

Costa Rica: Carribean Site - Puerto Viejo: more art

Costa Rica: Carribean Site - Puerto Viejo: also a nice sleeping option


Die Bevölkerung auf der karibischen Seite ist sehr entspannt (noch entspannter als überall anders ... ob das wohl daran liegen mag, dass es hier aus jedem zweiten Garten nach Marihuana riecht ...) und überwiegend dunkelhäutig.


Costa Rica: Carribean Site - Puerto Viejo: nice option to lock the door

Costa Rica: Carribean Site - Puerto Viejo: nice colours

Costa Rica: Carribean Site - Puerto Viejo: relaxed

Unser Landy bekommt endlich mal die Getriebe- und Difföle gewechselt, allerdings nicht ohne Probleme – Metallspäne im Öl. Also bleiben wir einen weiteren Tag, um das zu klären.

Und es kommt prompt Entwarnung, alles normal. Wir ziehen also weiter in Richtung Grenze Panama. Unser Ziel für die nächsten beiden Tage Strand: ein traumhaftes Fleckchen (so ziemlich das traumhafteste Stück Strand auf unserer Reise) namens Punta Uva. Und da es in Costa Rica ja das wunderbare Gesetz gibt, dass die ersten 50m von der Wasserlinie Flut bis ins Landesinnere öffentlich sind, finden wir einen wunderschönen Platz zum Campen. Am 2. Tag gönnen wir uns gegen kleines Entgelt dann im benachbarten Restaurant eine Dusche, denn wir wollen ja gepflegt über die Grenze gehen.


Costa Rica: Carribean Site - Punta Uva: campsite

Costa Rica: Carribean Site - Punta Uva: neighbours

Costa Rica: Carribean Site - Punta Uva: pretty beach

Costa Rica verabschiedet sich in der letzten Nacht mit einem gewaltigen Gewitter, welches über dem Meer direkt vor uns tobt. Die Blitze sind so energiegeladen, dass sie die Nacht zum Tag machen. Wir schauen fasziniert zu und uns wird bewusst, dass wir auch bald da draußen sind … auf einem kleinen Catamaran auf dem Weg nach Südamerika …

Costa Rica: Carribean Site - Punta Uva: Thunderstorm

Generell muss ich sagen, dass wir selten so viele und starke Gewitter oder Wetterleuchten gesehen haben, wie hier in Costa Rica. Bald jede Nacht hat irgendwo der Himmel über Stunden hinweg nahezu gebrannt. Und zum Glück sind wir nur einmal – auf Osa – in so ein Gewitter geraten.
Am nächsten Morgen stehen wir pünktlich auf, zählen die Stiche, die uns die bösen Sandflies in den letzten beiden Tagen zugefügt haben und machen uns auf den Weg in Richtung Grenze. Schweren Herzens, denn Costa Rica ist einfach der Wahnsinn.

Die Straße in Richtung Grenze ist einsam. An Bananenplantagen fahren wir allein und verlassen die 20 km und freuen uns auf einen schnellen Grenzübertritt.


Costa Rica: Carribean Site - way to the border

Und den bekommen wir auch. Die Leute an der Grenze lotsen uns schnell und zielsicher. Wir füllen ein Formular aus, in dem wir bestätigen, dass wir nicht die Absicht haben, in den nächsten Tagen nach Costa Rica zurück zu kommen. Hiervon bekommen wir eine Kopie, Ausreisestempel in den Pass und fertig. Dauer: keine 10 Minuten. Auf einer alten Eisenbahnbrücke geht es dann nach Panama …


Gefahrene Kilometer in Costa Rica: 2.890 km (Gesamtleistung: 50.747 km) - ROUTE

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Resümee

ZU LAND und LEUTENwir haben selten ein Land erlebt, in dem die Leute so entspannt und zufrieden sind. PURA VIDA ist hier ein geflügelter Begriff, der das Lebensgefühl beschreibt und überall verwendet wird.
Das Land bietet grandiose und abwechslungsreiche Landschaften und traumhafte Plätze zum Campen. Man hat die Wahl, auf über 3.400m in der savannen-artigen Landschaft des Cerro de la Muerte oder an Traumstränden in wohliger Hitze zu schlafen. Allerdings ist auch das Preisniveau in Costa Rica weit höher als in den anderen Ländern Mittelamerikas – dafür gibt es aber irgendwie aber auch wieder alles.
Und auch wer offroaden möchte ist hier richtig; abseits der asphaltierten Straßen bieten sich jede Menge Möglichkeiten, im Schlamm zu spielen, Flüsse zu queren oder bergige steinige Straßen herauf und herunter zu krabbeln.



ZUR NATUR
: wenn man die Grenze zu Costa Rica überschreitet hat man sofort das Gefühl, in einem riesigen Outdoor-Zoo zu sein. Wir haben noch nie so viele Affen, Vögel, Faultiere und Krabbeltiere gesehen wie hier.
Was die Landschaft betrifft, so sollte Grün die Nationalfarbe sein. In Costa Rica ist alles grün, aber nicht nur einfach grün; nein, die Grüntöne reichen hier von einem zarten frischen Grün über ein kräftigeres starkes Mittelgrün bis hin zu einem satten und tiefen Dunkelgrün.



ZU UNS
: PURA VIDA … die Lebenslust steckt an und somit hatten wir nicht das Gefühl, uns hetzen zu müssen. Im Gegenteil … 2 Monate sind draus geworden; 2 Monate, von denen wir keinen einzigen Tag bereuen.


ZUM AUTO
: durch Zufall haben wir festgestellt, dass uns 2 Bolzen am Krümmer abgerissen sind. Allerdings sind wir damit auch schon recht lange unterwegs. Da aber die Leistung immer schlechter wurde (vor allem unter Last am Berg), ein immer lauter werdendes Pfeifen zu hören war und kein Druck mehr aufgebaut wurde, haben wir beschlossen, das Auto mal wieder in fremde Hände zu geben. Die Bolzen sind raus, aber das Leck auf Grund eines nicht gerichteten Krümmers noch da. Da wir mittlerweile auch gut 70.000 km mit unseren Reifen unterwegs waren, gab es dann auch hier Ersatz.


ZUM SCHLUSS: ein paar Fakten und Daten: 2.890 gefahrene Kilometer; knapp 346 getankte Liter Diesel; Preis pro Liter Diesel: ca. 1,07 €; 61 Reisetage (somit 47 km pro Tag im Schnitt gefahren); Reiseliteratur: Lonely Planet Costa Rica; Kartenmaterial: IMTB Karte Central America; Autohaftpflichtversicherung: obligatorisch und direkt an der Grenze abgeschlossen (Kosten: 17 USD für drei Monate); pure Lebenslust; traumhafte Strände; faszinierende Vulkane; Affentheater; neue Reifen; Arbeiten in der Deutschen Bäckerei; Land Rover Vertragswerkstatt; Regen und Gewitter; freundliche Menschen; bunte Tierwelt und einfach so in den Tag rein leben …


Die am meisten gebrauchten Gegenstände: Badeklamotten und Sonnencreme ...




 



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