April 2012 - Juni 2012: Costa Rica |
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Nach
der schnellen und problemlosen Ausreise
aus Nicaragua kann es ja nur noch besser werden, denken wir. Und
richtig … aber
zuerst fahren wir wieder einmal durch eine Desinfektionsanlage
(Kostenpunkt 4
EUR). Dann
geht es zur Immigration. Das
Auto können wir direkt nebenan parken. Und, oh Wunder
… nur eine kleine
Schlange, weil direkt vor uns ein Reisebus angekommen ist.
Dafür erwartet uns
Costa Rica mit einer klimatisierten Ankunftshalle. Unsere
Einreisekarten werden
abgestempelt, Stempel in den Pass, 90 Tage, keine Kosten. So macht
Reisen Spaß. Direkt
gegenüber der Ankunftshalle liegt die Aduana.
Wir werden zuerst zur Versicherungsgesellschaft geschickt, welche ca.
600 m
entfernt ist. Auch hier ist alles klimatisiert, die Menschen sind super
nett
und hilfsbereit und sprechen ein sehr verständliches Spanisch. Wir
müssen 2 Reisepass-Kopien machen
lassen und zahlen 17 USD Versicherungsbeitrag für 90 Tage. Mit
den Papieren
geht es dann zurück zur Aduana. Da wir Gründonnerstag
haben, werden wir
mehrmals darauf hingewiesen, dass die Grenze heute um 18h
schließt. Kein
Problem, somit haben wir ja noch eine knappe Stunde. Wir
füllen das Formular mit
sämtlichen Fahrzeugdaten aus (sehr clever, denn so ist man
für jegliche Fehler
selbst verantwortlich). Unterschrift, Stempel und ein Berg an
zusammengehefteten Papieren, keine Kosten, fertig. Unglaublich
…
so einen stressfreien und
organisierten Grenzübertritt hatten wir seit den USA nicht
mehr. Mit
dem Papierbündel geht es zurück
zur Versicherung, damit der 2. Fahrer in die Versicherungsunterlagen
eingetragen
werden kann. Alle Papiere werden kontrolliert, sortiert und
abgestempelt –
kostenfrei. Wir bekommen unsere Unterlagen ausgehändigt und
werden vom Beamten herzlichst
in Costa Rica willkommen geheißen.
Um
17:45h rollen wir mehr als
zufrieden aus dem Grenzgebiet in Richtung La Cruz, unserer ersten
Station. Hier
haben sich vor 14 Jahren Agi und Guido, 2 Schweizer, niedergelassen und
haben
sich ein wahres Paradies geschaffen. Wir treffen
hier auch wieder auf Ulla und
Kari die bereits 2 Tage vor uns hier eingetroffen sind.
Und
so vergeht dann auch die Zeit
wieder mal wie im Flug. Wir genießen Agi´s
Kochkünste (ein
kulinarischer
Gaumenschmaus und ein bisserl wie zu Hause),
liegen in der Hängematte, strollen übers riesige
Gelände, beobachtendie vielen Tiere und
freuen uns nachts über angenehme Temperaturen. Dann
können wir uns aber doch
loseisen und machen uns auf in Richtung National Park Rincon de la
Vieja. Hier
wollen wir am nächsten Tag den Gipfel erklimmen. Der letzte
Einlass ist um 15h
und wir stehen pünktlich um 5 vor 15h vor dem Eingang. Die
nette Frau im Büro des National
Parks ist uns sehr behilflich und weist uns aber freundlich drauf hin,
dass der
Weg zu den Kratern wegen erhöhter Aktivität gesperrt
ist. Der eher schlechte Weg
führt vorbei an vielen Fumarolen und heißen Quellen
und in letzter Zeit haben
sich wohl zu viele Menschen verletzt. Aber wir könnten uns
gerne einen
Wasserfall und die Fumarolen anschauen – aber bitte nicht
mehr heute. Wir
dürfen kostenfrei auf dem Parkplatz
übernachten und somit machen wir es uns dort
gemütlich und warten. Da wir
einige Besucher ganz ehrlich nach ihrer Meinung gefragt haben,
beschießen wir,
diesen National Park für uns zu streichen, denn blubbernde
Schlammlöcher haben
wir in Yellowstone schon gesehen und wir wollten eben hoch zum Gipfel.
Vor
dem Supermarkt auf dem Parkplatz
steht ein weißer Landy mit Dachzelt, der natürlich
sofort unser Interesse
weckt. Er gehört Tania und Israel, denen das Casa Verde
gehört (das wohl beste
Restaurant in Liberia, wie wir später erfahren werden). Die
beiden laden uns
spontan ein und so bekommen wir einen Haufen guter Tipps und einen
wirklich
sehr guten Espresso.
Auch
von Hans erhalten wir einige
gute Tipps und erfahren, dass auch er Tania und Israel kennt und dass
das Casa
Verde das beste Restaurant in ganz Liberia sei. Vielleicht
hätten wir dort doch
etwas essen sollen, denn die Schorle macht sich schnell bemerkbar
…
Da
es Stefan schon seit einiger Zeit
in den Fingern juckt, leihen wir uns eben auch mal ein Surfboard (oder
eher ein
kleines Schiff) und versuchen unser Glück. Stefan bekommt das
auch gleich recht
gut hin, bei mir scheint es da eher vergebene Liebesmüh zu
sein. Ich schlucke
so viel Wasser, dass es mich nicht wundern würde, wenn der
Weltmeeresspiegel um
gut einen Meter gesunken ist, während meiner
kläglichen Versuche.
Aber
da wir uns gerne selber quälen,
geht es dann doch wieder raus. Mann, sind wir unsportlich. Oder aber,
am Anfang
ist surfen wirklich anstrengend. An dem Tag schwimmt in
Küstennähe ein Teppich
aus Quallen. Es scheint niemanden zu stören; nur mich piekst
es an allen
Stellen und Enden. Als mich dann – wahrscheinlich die miese
Quallen-Königin höchstpersönlich
– direkt in der Kniekehle erwischt, habe ich genug vom
Wasser. Einen Tag später
habe ich am ganzen Körper fiese Quaddeln, die jucken, als
würde es keinen
Morgen geben.
Mittlerweile
gewöhnen wir uns auch
an die Besitzer des Campingplatzes und als sie uns beim ersten Regen
sogar eine
Glühlampe an unseren Unterschlupf bringen, damit wir Licht zum
Kochen haben, ist
das Eis endgültig gebrochen und wir bekommen sogar einen
Sonderpreis. Woran
wir uns allerdings nicht
gewöhnen, sind die waghalsigen Elektrokonstruktionen. Hier
werden einfach Kabel
aneinander geknotet und Steckdosen baumeln frei in der Luft. Beim
ersten Regen
springen wir zwischen Funken-sprühenden und abbrennenden
Lampenfassungen und
Steckdosen umher.
Es geht weiter nach
Süden und jetzt endlich
stoßen wir auf das versprochene Wasser. Das freut uns und vor
allem den
Unterboden unseres Landys, denn in den letzten Tagen am Strand hat die
Gischt
des Meeres dem Auto gut zugesetzt.
Als
sich dann die Folgen des
Nichtstuns auf unseren Körpern zeigen …
Es
geht hoch ins zentrale Costa
Rica. Hier ist es recht windig und mit jedem Höhenmeter wird
es frischer. Haben
wir uns noch vor 4 Stunden über die Hitze beschwert, jammern
wir jetzt über die
Kälte. Die steinige Straße windet sich schierbar
endlos lang vorbei an grünen
Hügeln und grandiosen Ausblicken. Unser
Ziel heißt Santa Elena. Das
Santa Elena Reservat ist kleiner als das bekannte Monteverde und daher
weniger
überlaufen. Was es hier zu sehen gibt? Nebelwald, d.h. Farne,
Moose, Schlingpflanzen,
Bäume, Palmen; ein wahrlich grüner
Märchenwald. Es regnet am nächsten Morgen
als wir um 07h am Kassenhäuschen stehen. Und es ist
gespenstisch neblig. So
wandern wir einsam für 3 Stunden dick eingepackt in unsere
Regenjacken durch
faszinierendes grün. Über
„Schüttel-den-Speck-Straßen“
geht es weiter zum Arenal See. Unterwegs kommen wir uns wirklich vor
wie
daheim; grüne saftige Wiesen, fleckige Kühe, sanfte
Hügel. Da
wir immer noch keinen Navi haben,
die Schilder teilweise zu wünschen übrig lassen und
unsere Karte eher grob ist,
fragen wir an so ziemlich jeder Ecke nach dem richtigen Weg. Die
Menschen hier
sind super; gut gelaunt erklären sie einem immer
ausführlich, wo man denn hin
muss. Und
dann liegt er vor uns: der
Arenal See. Wir können kaum den Blick davon lassen, so bunt
und so schön ist
er. Wir landen in Nuevo Arenal. Bei Tom´s Bakery (auch eine deutsche Bäckerei). Eigentlich wollten wir hier was essen, aber beim Blick auf die Preisliste kaufen wir uns nur ein Brot. Wir haben am Vortag bereits zu viel Geld für schlechtes Essen gelassen. Bei
der örtlichen Polizei fragen wir
dann nach einem Platz zum Campen. Den Beamten ist es wohl zu
kompliziert, es
uns zu erklären und so bringen sie uns einfach an einen
wunderschönen Platz
direkt am See.
Wieder
zurück stehen Petra und Klaus
(Abenteuertour) dann mit ihrem Toyoto ebenfalls am See. Abends sitzen
wir zusammen am Lagerfeuer und tauschen
lustige Geschichten und Reiseerfahrungen aus. Ich
mache dann noch einen Ausflug zu
den Hanging Bridges – also schwebende Brücken, die
bis 180m
lang und
90m hoch hängen können. Und so kämpfe ich
mich
schwitzend durch Wald und von Brücke zu Brücke; und
hoch lebe
das Selbstporträt. Da
ich immer schon mal in einer
Backstube stehen wollte, ergreife ich hier nun endlich mal die
Gelegenheit. Tom
hat gerade einen Bäcker aus Deutschland da und so lerne ich in
2 Tagen eine
Menge (DANKE VIKTOR, du solltest Ausbilder werden!!!). Da wir eine
Menge Spaß
zusammen haben, tut auch das sehr frühe Aufstehen gar nicht so
weh.
Die
nächsten 2 Wochen können wie
folgt beschrieben werden: viel Arbeit, Schlaraffenland-Essen, ein ganz
tolles
und liebes Team (beim Abschied kullern sogar Tränen), ein Hund
auf Zeit,
Schmerzen beim Tuben auf dem Lago Arenal, Regen, verschwundene
Sonnenbräune,
Hefeweizen für Stefan, Wiedersehen mit Felix und Toni, endlich
mal wieder eine
Waschmaschine und Dusche. Dann geht es aber endlich weiter, denn wir machen mit Toni und Felix einen Verschiffungstermin nach Südamerika (wir hoffen auf die Fähre, die denn dann von Colon (Panama) nach Cartagena (Kolumbien) fahren soll) für ca. Mitte Juni aus. Erste
Station ist der Vulkan Irazu.
Hier treffen wir uns mit Felix (Toni ist für zwei Wochen auf
Heimaturlaub) und campen direkt auf über 3.000m vor dem Tor
des
Nationalparks, damit wir morgens
früh dort sind. Wir hoffen auf gutes Wetter, da uns die Fahrt
zum
Irazu über der
Regen und Nebel begleiten. Und wir haben Glück, denn wir
werden
von der Sonne
geweckt. Da
wir am Ende der Trockenzeit sind,
ist der Kratersee recht „übersichtlich“.
Aber die Sonne scheint, wir hören
Wölfe heulen und der Anblick ist doch recht beeindruckend. Von
dort geht es auf einer
Schotterstrasse weiter in Richtung Vulkan Turrialba. Bereits von weitem
sieht
man, dass der Turrilalba aktiv ist und ordentlich Rauch raus spuckt.
Die
Vegetation um den Berg herum ist tot und die Dörfer verlassen.
Der Nationalpark
ist auf Grund der erhöhten Aktivität geschlossen.
Felix findet auf der Karte einen
„Weg“, der um den Vulkan herum in Richtung Norden
führt. Die Einheimischen
sagen und, dass es nicht möglich ist … wir
versuchen es trotzdem und gegen nach
wenigen Kilometern freiwillig auf. Der Weg existiert kaum noch, ist
rutschig,
unsere Reifen sind ziemlich heruntergefahren und Nebel und Regen machen
es
nicht besser. Wir
campen direkt im Wald auf dem
Weg zurück. Der Regen macht unserem Lagerfeuer zu schaffen und
der starke
Schwefelgeruch macht uns zu schaffen. Wir sind früh im Bett
und stehen daher am
nächsten Morgen früh auf, um uns in das
Gewühl in San Jose zu stürzen, auf der
Suche nach bezahlbaren Reifen. Hatte
ich bereits erwähnt, dass ich
große Städte und den Verkehr in großen
Städten
hasse? Kurz: kein schöner Tag
mit vielen Streitereien, weil wir beide nach 4 Stunden Megaverkehr
einfach zu
genervt sind und zudem die letzten beiden Nächte im Auto mehr
als
schlecht geschlafen haben (unsere Isomatte hat irgendwo ein Leck ...). Von
San Jose geht es dann ins Orosi
Tal, wo wir im Dunkeln in Orosi landen und auf der Strasse vor dem
Hostel
Montana Linda schlafen.
Auch
am nächsten Tag geht es so
weiter, vorrangig in Untersetzung, mit und ohne Sperre, erster und
zweiter
Gang. Wir fahren einen Loop um die Interamericana herum zum Mirador de
Quetzales. Die Leute, die wír unterwegs nach dem Weg fragen
(weil keine der Wege auf unseren GPS-Karten ist) schauen uns ziemlich
entsetzt
und unglaubwürdig an, weil sie nicht verstehen
können, dass
wir freiwillig hier
herum fahren, anstatt auf der guten asphaltierten Strasse. Nach
einer Nacht im Nirgendwo klingelt
der Wecker noch im Dunkeln, weil wir unbedingt die Quetzales sehen
wollen; und
wir haben Glück!!! Von
dort geht es weiter bergauf. Zum
höchsten Punkt der Interamericana auf knapp 3.400m. Von dort
fahren wir eine
kleine Seitenstraße weiter zum Cerro de la Muerte hinauf;
obwohl es erst
morgens ist gefällt uns der Platz so gut, dass wir hier
bleiben. Die Landschaft
ist savannen-artig, wir sind absolut alleine, es ist neblig und frisch.
Die
Jungs hacken Holz fürs Feuer und basteln an den Autos. Abends
gibt es ein
schönes großes Feuer gegen die Kälte und
unsere dicken Jacken kommen mal wieder
zum Einsatz. Am
nächsten Morgen stehen wir – in
der Hoffnung auf freie Sicht – wieder früh auf. Aber
es ist komplett zugezogen,
leider … Von
da an geht es stetig bergab. Wir
füllen unsere Vorräte auf und schlagen uns wieder auf
die Seitenstraßen. Felix
leitet uns – wohl aber auch eher unwissend. Es geht
über matschige
„rote-Hölle-Straßen“
(blanker Ton) hoch und runter und rechts und links. Laut
Karte sind wir nur noch 8 km
vom Meer entfernt. Wir fahren weiter und landen irgendwann auf einer
besseren
Straße. Die Anwohner erklären uns, dass es keinen
direkten Weg zum Meer gibt.
Also fahren wir zurück und suchen uns unterwegs im Unterholz
einen Schlafplatz
– direkt unter einem riesigen Mangobaum. Es
geht weiter nach unten in
Richtung Küste. In Palmar Norte liegen einige der hier
vorkommenden „Spheres“
herum. Dabei handelt es sich um kugelartige, große Steine,
von denen bis heute
ist noch ungewiss ist, was sie zu bedeuten haben. Dann
geht es weiter auf die
Halbinsel Osa. Zwischendurch fahren wir durch einen sinnflutartigen
Regenguss.
Unser erster Halt auf Osa ist Bahia Drake an der Westküste.
Der Weg führt uns
durch mehrere Flüsse. Nach einem kleinen Flüsschen
kreischt auf einmal
irgendetwas an der Vorderachse erbärmlich laut. Wir bremsen,
weil das Geräusch
nicht auszuhalten ist. Hinter uns steht auf einmal ein großer
LKW, der nicht an
uns vorbei kommt, will die Straße zu eng ist. Die beiden
Fahrer werfen sich
sofort unters Auto, erkenne das Problem und klopfen den eingeklemmten
Stein
raus. Das würde einem in Deutschland wohl nicht passieren ... Endlich
in Bahia Drake angekommen gönnen
wir uns mal wieder einen Platz mit Dusche und Toilette direkt am Wasser. Der
Strand ist eher dunkel und so
richtig reißt uns der Platz nicht vom Hocker, so dass wir
weiterziehen und
versuchen zu der Rangerstation Los Planos zu kommen, welche nicht weit
entfernt
ist. Der Weg dorthin ist übersäht mit matschigen und
mit Wasser gefüllten
Schlaglöchern. Wir schlagen zweimal richtig mit der
Hinterachse ein und
rutschen gut hin und her. Nach
einem ausgedehnten Frühstück
geben wir dem Nationalpark Corcovara dann noch eine Chance und machen
uns auf
zu einer anderen Rangerstation, welche im Herzen der Halbinsel liegt.
Da
es uns hier aber so gut gefällt,
gehen wir erst mal im Fluss baden und schlagen unser Camp für
die Nacht auf
einer kleinen Flussinsel etwas weiter vorne auf. In
der Nacht passiert das, vor dem
wir uns alle gefürchtet haben. Es fängt an zu regnen.
Gegen 05h flüchten wir
uns für kurze Zeit ins Auto, weil um uns herum ein Gewitter
tobt. Der Regen
wird stärker und wir klettern irgendwann wieder ins Zelt. Gegen
Morgen weckt uns Felix und
meint wir sollten zusehen, dass wir wegkommen, weil der kleine Fluss
rapide
schnell ansteigt. Ich glaube, wir haben noch nie so schnell unser Zelt
zusammengepackt. Ohne
Umwege geht es dann für uns zur
Grenze nach Panama, weil wir in der Freihandelszone noch mal nach
Reifen
schauen wollen. Aber auch hier bietet man uns nur Marken mit so
wunderbaren
Namen wir „LingLong“, „Wa-Ling“
oder „Goodride“ an. Nein danke … und so
sind
wir immer noch nicht wirklich schlauer. Wir
fahren wieder zurück und landen
im National Park Marino Ballena, wo wir netterweise umsonst direkt am
Strand
campen dürfen - dafür allerdings spätestens
um 07h den
National Park verlassen müssen; "billig" stehen wir ja drauf,
aber
früh aufstehen ... nein danke.
Da
wir einen Termin in San Jose beim
Land Rover Händler haben, teilen wir die Strecke in zwei Teile
und übernachten
am Playa Esterillo. Nachdem wir unser Camp aufgeschlagen haben, werden
wir von
Einheimischen gewarnt, nicht dort zu übernachten, da der Platz
zu weit abseits
sei und es hier bereits zu Überfällen gekommen sei.
Wir ziehen also um, zurück
in die Zivilisation. Unterwegs
helfen wir zwei Ticos, die
sich im Sand eingefahren haben. Zum Dank dürfen wir vor ihrem
kleinen Hotel
sicher übernachten und sogar Dusche und Toilette benutzen. Beim Frühstück am nächsten Morgen kommt ein ärmlich aussehender Mensch, der ein paar Kokospalmenfasern in der Hand hat. Er fragt uns nach unseren Namen, stellt sich vor und verwickelt uns in ein Gespräch. Wir sind ein wenig genervt, weil wir befürchten, gleich wieder etwas zum Kauf angepriesen zu bekommen, was wir gar nicht wollen. Ich setze mich sogar etwas weg und schaue auf den Strand. Der Mann zaubert in kürzester Zeit einen wunderschönen Vogel. Den drückt er uns dann in die Hand, sagt, das sei ein Geschenk und geht. Mehr nicht … wir schauen uns beide an und schämen uns gleichermaßen für die schlechten Gedanken, die wir beide hatten. Der Vogel hat einen Ehrenplatz im Auto und wir haben uns geschworen, nicht immer so voreingenommen zu sein!!! Für
uns geht es dann weiter in
Richtung San Jose. Felix bleibt noch am Strand. Unterwegs sehen wir ein
paar
gewaltige Krokodile, die zum Glück friedlich in der Natur
herumliegen. Da wir früh in San Jose sind, bekommt der Landy endlich neue Puschen. Nach ca. 2 Stunden beim Reifenhändler schaffen es KLUG und KLÜGER dann nämlich endlich auch mal, zu entschieden, welche Reifen es werden sollen … aber eigentlich nur, weil der Reifenhändler irgendwann recht ungeduldig wird und eine Entscheidung von uns will. Eigentlich trifft er sie für uns .... Ich bekomme nach einmal quer durch die Stadt fahren dann endlich auch einen neuen Navi. Ein teurer aber erfolgreicher Tag - darauf stossen wir an ...
Dann
geht es zum Land Rover Händler
– die haben hier
sogar eine eigene Kaffee-Rösterei und Land Rover Kaffee.
Unsere Geschichte
gestaltet sich allerdings ein wenig kompliziert.
Aber nach 2 vollen Tagen bekommen
wir das Auto dann endlich wieder, aber keinen Kaffee geschenkt. San
Jose ist auch wirklich kein Ort an dem man
bleiben möchte. Hier gibt es Ecken, da ist der Jungbusch echt
SPA gegen. Wir
treffen uns mit Felix und Toni,
um dann doch noch eine Nacht in San Jose zu bleiben und über
das Thema
Verschiffung zu reden. Alles nicht so einfach zu koordinieren und
leider auch
richtig teuer geworden. Da
wir via San Blas nach Kolumbien
segeln wollen (Segeltour und dann Flug, um das offene Meer zu vermeiden
sprengt
das Budget) bleiben nicht so viele Optionen, wenn man sich dann mal
für ein
Boot entschieden hat. Also fällt der Verschiffungstermin auf
den 13.06. – die andere
Option wäre der 27.06. gewesen, was in Anbetracht
ständiger Verspätungen der
Containerschiffe dann doch etwas spät ist. Wir
landen in Puerto Viejo, genauer
gesagt im Rocking J´s, einem ziemlich verrückten
Hostel. Irgendwie kommen wir
uns unter den ganzen anderen Gästen ziemlich alt vor, aber wir
müssen die
Verschiffung noch organisieren und benötigen dringend Internet.
Unser
Landy bekommt endlich mal die
Getriebe- und Difföle gewechselt, allerdings nicht ohne
Probleme – Metallspäne im
Öl. Also bleiben wir einen weiteren Tag, um das zu
klären. Costa
Rica verabschiedet sich in der
letzten Nacht mit einem gewaltigen Gewitter, welches über dem
Meer direkt vor
uns tobt. Die Blitze sind so energiegeladen, dass sie die Nacht zum Tag
machen.
Wir schauen fasziniert zu und uns wird bewusst, dass wir auch bald da
draußen
sind … auf einem kleinen Catamaran auf dem Weg nach
Südamerika …
Und
den bekommen wir auch. Die Leute
an der Grenze lotsen uns schnell und zielsicher. Wir füllen
ein Formular aus,
in dem wir bestätigen, dass wir nicht die Absicht haben, in
den nächsten Tagen
nach Costa Rica zurück zu kommen. Hiervon bekommen wir eine
Kopie,
Ausreisestempel in den Pass und fertig. Dauer: keine 10 Minuten. Auf
einer alten
Eisenbahnbrücke geht es dann nach Panama … Gefahrene Kilometer in Costa Rica: 2.890 km (Gesamtleistung: 50.747 km) - ROUTE top
Resümee
ZU
LAND und LEUTEN: wir
haben selten ein Land erlebt, in
dem die Leute so entspannt und zufrieden sind. PURA VIDA ist hier ein
geflügelter Begriff, der das Lebensgefühl beschreibt
und überall verwendet
wird.
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