Guatemala: Semuc Champey

Februar 2012 - März 2012:
Guatemala

Das erste, was nach der Ausreise aus Belize passiert ist, dass wir wieder desinfiziert werden. Diesmal fahren wir aber durch eine richtige Anlage, die aber genauso lustlos wie der Typ an der Grenze zu Belize unser Auto reinigt. Die nette Patina aus Dreck und Schmutz der letzten Tage an unserem Auto bleibt.

Für die Reinigung zahlen wir dann 18 Quetzales (ca. 1,80 €uro) und bekommen einen maschinell erstellten Beleg (immerhin fortschriftlich). Dann reisen zuerst wir ein. Das dauert keine 5 Minuten und kostet pro Person 20 Quetzales. Und dann reist das Auto ein; keine Ahnung, ob der nette Beamte einfach die Ruhe weg hat oder er sich in seiner Mittagsruhe gestört fühlt. Auf jeden Fall nimmt er sich alle Zeit der Welt und nach einer Stunde und weitere 160 Quetzales ärmer ist dann auch das Auto offiziell eingereist für die nächsten 90 Tage. Seit einiger Zeit bilden Guatemala, Honduras, El Salvador und Nicaragua einen Verbund und eben für diesen Verbund haben wir jetzt 90 Tage Zeit.

Direkt nach der Grenze geht es über eine Brücke für die wir satte 50 Quetzales Gebühr zahlen müssen. Wenn es denn sein muss … willkommen Guatemala.

Welcome to Guatemala

Und dann rollen wir gut gelaunt in Richtung Tikal. Und wir kommen genau 20 km weit. Dann blinken die Leuchte für die Handbremse, das ABS und die Traktionskontrolle; ein Traum. Wir halten also an, machen den Motor aus und schauen uns genervt an. Zu allem Überfluss springt der Motor dann auch nicht mehr an. Das einzige, was heute Morgen bei Graham noch gemacht worden ist: Handbremse nachgestellt. Stefan kriecht daher unters Auto und die Handbremse ist heiß; also lockert er die Einstellung einfach ein wenig. Zum Glück stehen wir bergab, so dass wir das Auto anrollen können und den Motor so wieder zum Laufen bringen. Wir lassen ihn ein wenig laufen und siehe da, die Leuchten gehen aus. Wir machen den Motor aus und beim nächsten Versuch springt er ohne Probleme an.

Da ist wohl die Handbremse einfach zu fest gezogen worden; wir fahren weiter und kommen ohne Probleme bis Tikal.

Dort treffen wir durch Zufall Toni, Felix und Thomas die darauf warten, rein gelassen zu werden. Denn ab 15h kann man nämlich das Ticket für den nächsten Tag schon kaufen.
Wir schlafen am Restaurant Jaguar Inn (sehr saubere und schöne Toiletten) und gehen früh ins Bett, da am nächsten Morgen der Wecker erbarmungslos um kurz vor 05h klingelt. Beim Packen des Rucksacks für den nächsten Tag findet sich auch der verloren geglaubte IPod wieder. Ja, in so einem großen Auto kann man schon mal Sachen verlegen ...

Am nächsten Morgen kommen alle recht problemlos aus dem Bett und sind auch verhältnismäßig gut gelaunt.


Our Campsite at the Jaguar Inn

Allerdings gibt es eine kleine Neuerung. Mit dem normalen Tagesticket kann man erst ab 06h in die Anlage – das war vor drei Jahren noch anders. Also warten wir geduldig (die wollen uns auch partout nicht früher rein lassen) und laufen dann zügig los, weil wir nicht wirklich gewillt sind, den gleichen Betrag nochmal für ein spezielles Morgendticket auszugeben.

Gute 30 Minuten später sind wir dann wieder einmal auf dem Tempel IV; leider ein wenig zu spät, denn das richtige Morgengrauen ist schon vorbei. Aber es ist auch so noch schön und wir genießen den Moment.

On the temple IV

View from temple IV2


Wir arbeiten uns langsam bis zum Gran Plaza vor und uns fällt auf, dass Tikal doch recht verlassen wirkt. Auch später wird es nicht wirklich voll – ganz anders als 2009 und sicher recht hart für die Menschen hier.


Gran Plaza in Tikal
A huge tree in Tikal2


Wir gehen pünktlich zurück zum Auto und packen zusammen, da wir noch ein bisserl Strecke machen wollen. Die anderen fahren noch 25 km weiter gen Norden zu weiteren Pyramiden.

Für uns geht es in Richtung Flores; hier kaufen wir ein wenig ein, unterstützen wieder einmal eine amerikanische Fast-Food-Kette und schauen uns Flores noch ein wenig an. Hier hat sich kaum etwas verändert. Flores ist immer noch ein nettes, überschaubares und entspanntes Örtchen.

The colourful streets of Flores

The colourful streets of Flores

Und dann geht es auf direktem Weg zur Finca Ixobal bei Poptun. Und, was soll ich sagen? Thomas und Suse sind noch hier; riesige Freude auf beiden Seiten. Die Finca Ixobel ist ein wirklich netter und entspannter Platz; und das Essen ist ein Traum.

Mit Suse kann ich am nächsten Tag dann endlich mal reiten gehen. Nach guten 2,5 Stunden haben wir beide Probleme, noch gerade zu stehen und eine halbe Stunde später kratzen wir erst mal zig kleine und noch kleinere Zecken von unseren Beinen – nicht wirklich angenehm.


On the hill of the Finca

Horse Riding :-)

My lazy horse ...


Ansonsten erholen wir uns von den Strapazen in Belize und genießen mal wieder schönes Wetter.

Nice campsite

Yammi carrots ... for the horses of course

Souvenirs from the last fast food lunch ...

Relaxing and ...

even more relaxing ...


Wir beschließen mal wieder spontan, nun doch noch mal über Antigua zu fahren und dort 3 Tage Sprachkurs zu machen, um zumindest ein wenig gewappnet zu sein für die nächsten Grenzübergänge. Außerdem hat uns Antigua damals sehr gut gefallen und die Vulkane Fuego und Pacaya sollen gerade recht aktiv sein.

Nach 2 Tagen machen sich Suse und Thomas auf in Richtung Antigua und wir bleiben noch einen Tag, um auf Toni und Felix zu warten, die uns in Tikal freundlicherweise mit Geld ausgeholfen haben (weil es in Grenznähe leider keine Möglichkeit gibt, an Geld zu kommen).

Gegen Nachmittag rollen sie dann auch auf die Finca und somit sind wir zum Glück wieder schuldenfrei. Den restlichen Tag beschäftigen wir uns damit, unsere Spanisch Unterlagen von 2006 aufzuarbeiten, damit wir für unser Sprachtraining gewappnet sind. Nebenbei kratze ich mir immer mal wieder ein paar winzige Zecken von den Beinen (die müssen irgendwo in meinen Schuhen und/oder Hosen überlebt haben).

Nach 3 Tagen machen wir uns dann auch auf in Richtung Antigua, da wir uns selber ein wenig unter Druck setzen, was das Weiterkommen betrifft. Außerdem kennen wir ja Guatemala bereits und uns läuft leider ein wenig die Zeit davon, wenn wir noch genug Zeit für Südamerika haben wollen.

Landscape around Poptun

In the banana Land


Nach knapp 100 km Fahrt haben wir dann wieder Weihnachtsbeleuchtung im Auto; sprich: die Leuchten für ABS, TC und Handbremse springen an. Dann piepst unser Wechselrichter, was auf Unterspannung hinweist. Unsere Kühlbox hat sich entschieden, zu wärmen anstatt zu kühlen und steht auf 19 Grad. Spitze …

Wir halten an und messen unsere Batterien. Unsere Starterbatterie hat noch knapp 10 Volt. Wir beschließen, sicherheitshalber zur Finca zurückzufahren. Aber nach und nach fallen immer mehr Systeme aus: der Scheibenwischer geht nicht mehr, der Tacho fällt aus, dann die Tankanzeige … und die Spannung unserer Batterie sinkt erbarmungslos und die Dieselpumpe liefert kaum noch genug Sprit. Das Auto läuft im Notprogramm.

Wir halten auf einem Hügel an und machen das Auto aus; Ratlosigkeit … wir tippen auf die Lichtmaschine, weil unsere Batterien ja anscheinend nicht aufgeladen werden während der Fahrt. Eine kurze Messung ergibt, dass die Lichtmaschine an sich zum Glück Saft liefert, der aber nicht bei den Batterien ankommt.

And again ... repairing the car after the visit of the LR Belize Ltd


Da wir mittlerweile leider sensibilisiert sind bei allen Dingen, die in Belize in die Hand genommen worden sind, macht Stefan kurzerhand die Ladeleitung von der Lichtmaschine zur Batterie ab. Und siehe da: die Schelle ist zur Hälfte abgebrochen, die Kontakte sind total verrostet und verschmort an den Stellen, an denen sie Kontakt hatten und die Leitung an sich war nicht richtig festgezogen und die Gummiabdeckklappe mit eingeschraubt. Mal wieder ohne Worte …

Rotty washers

Stefan holt die Drahtbürsten raus, alles wird gereinigt und richtig und sauber festgeschraubt. Jetzt müssen wir das Auto anbekommen, um neu zu messen. Also schiebe ich den Wagen an (zum Glück geht es leicht bergab) und der Wagen springt beim zweiten Versuch an.

Wir messen und können uns freuen, denn die Batterien werden geladen. Also bauen wir alles wieder zusammen und fahren mit sehr viel Wut im Bauch doch weiter in Richtung Antigua. Wir können nicht verstehen, wie man so viele Fehler machen kann und nicht einmal kleine Teile an solch einer sensiblen Stelle wechseln kann, wenn man sieht, dass sie verrostet sind.

Da die ganze Aktion gute 2 Stunden gedauert hat ist unser Zeitplan komplett durcheinander geraten und wir nehmen uns in Rio Hondo ein Zimmer für eine Nacht – Hotels sind hier teilweise wirklich günstiger als campen. Abends gehen wir dann in einem der Comedore gegenüber des Hotels essen; wir wählen den mit der dicksten Besitzerin, denn sie sieht freundlich aus und hat außerdem gerade den Grill angeworfen. Was wir denn möchten … Gegenfrage: was gibt es denn? Und dann zählt sie auf. Als sie fertig ist, haben wir schon wieder den Anfang vergessen. Also sagen wir ihr, dass sie uns einfach was bringen soll – mit Fleisch von Grill. Und das bekommen wir dann auch: gegrilltes Rindfleisch, riesige Tortillas, Backkartoffeln, Käse, Salsa, Bohnen, Pickles, Tomaten, kleine Tortillas, Käsesauce … der dicken Frau scheint es mächtig Spaß zu machen, uns zu mästen. Und es ist lecker und die ganze Familie schaut uns beim Essen zu und freut sich, dass es uns schmeckt.

Room with the best view


Früh (das Zimmer ist einfach zu heiß gewesen und wir haben mächtig geschwitzt und schlecht geschlafen) geht es dann weiter nach Antigua. Laut Einheimischen sollen es knapp 3 Stunden sein, alles ganz entspannt und ruhig.


Quick breakfast :-)


Nun ja, entspannt sieht anders aus, weil die Strecke nach Rio Hondo fast eine einzige Baustelle ist und wir müssen die komplette Strecke wieder zurück, wenn wir über die Grenze nach Honduras wollen.

No more comments2


Da wir ja leider kein Navi mehr haben (ach ja, die Standardantwort von GARMIN Deutschland bezüglich unseres Problems war schon ein wenig enttäuschend und wir werden mal schauen, ob wir nicht anders navigieren werden in Zukunft …) kämpfen wir uns mehr oder weniger schlecht als recht und ganz steinzeitmäßig mit 3 verschiedenen Papierkarten durch Guatemala City. Der Verkehr ist die Hölle und es gibt keinerlei Schilder. Also orientieren wir uns an der Himmelsrichtung und sind froh, als wir nach gut 1,5 Stunden zum ersten mal ein Schild „Antigua“ sehen.

Aus drei entspannten Stunden sind dann letztendlich vier nicht so entspannte geworden. Aber Suse und Thomas warten schon auf uns und das entschädigt doch für ein wenig für die Strapazen.

Nice Campsite directly in Antigua

Wir bauen uns ein nettes kleines Camp auf dem Gelände der Touristenpolizei, trinken frisch gepressten Orangensaft, gehen essen und schlendern durch die Straßen von Antigua. Auch hier hat sich nicht viel geändert und Antigua gefällt uns auf Anhieb wieder. Die Nächte sind angenehm kühl und tagsüber ist es recht warm; morgens hat man einen tollen Blick auf den Vulkan Agua und in Antigua findet man alles, was man braucht. Leider fliesst auf dem Pacaya seit gut 8 Monaten keine Lava mehr und so entscheiden wir uns gegen einen erneuten Besuch; fehlt ohne Lava doch das eigentliche Highlight.



Fresh orange juice in the morning

Lunchtime

Mine ...


Suse und Thomas bleiben doch noch einen Tag länger als geplant, was uns natürlich riesig freut.

Allerdings heißt es für uns am Montagmorgen: früh aufstehen und den Geist mal wieder beschäftigen – wir lernen Spanisch (Einzelunterricht!!!). Und früh aufstehen ist ja auch nicht so unser Ding. Aber der Wecker klingelt um 07h, da es recht weit ist zur Schule. Und irgendwie schaffen wir es trotz pünktlichen Aufstehens, zu spät zu kommen …

Wir entscheiden uns beide für erst mal drei Tage zu 4 Stunden Einzelunterricht oder Einzelhaft. Nach dem ersten Tag stellen wir beide fest, dass Einzelunterricht zwar richtig was bringt, aber auch richtig anstrengend ist. Vor allem, wenn man schon länger nichts mehr getan hat für sein Hirn.

Confused ...


Nachmittags machen wir brav unsere Hausaufgaben und dann heißt es wirklich langsam: Abschied nehmen. Suse und Thomas müssen in 2 Wochen ihren Mowag in Mexico aufs Schiff bringen. Wir feiern es zwar gebührend mit gutem Tequila, aber irgendwie ist es nicht so ausgelassen, wie sonst. Wir haben uns richtig an die beiden gewöhnt, und der endgültige Abschied fällt uns schwer.

Am nächsten Morgen haben wir Probleme, aufzustehen. Wir quälen uns dennoch aus dem Bett und machen uns auf, in Richtung Schule. Heute ist Karneval, und das wird hier auch gefeiert. Eine Tradition hier sind Cascarones, mit Konfetti gefüllte ausgeblasene Eier, die man sich gegenseitig auf den Kopf haut.

Cascarones ...

Carnival in Antigua2


Als wir zurück auf den Platz der Touristenpolizei kommen (die netten Polizisten lassen uns hier umsonst stehen und als Dank haben wir heute ein paar täglich benötigte Sachen wie Seife, Toilettenpapier und Putzmittel gespendet) sind Suse und Thomas bereits weg, haben uns aber ein nettes Abschiedsgeschenk da gelassen (DANKE und FELIZ VIAJE …).

THANKS Switzerland :-)2

The Policemen in Antigua


Unser eigentlicher Plan ist gewesen, drei Tage die Schulbank in Antigua zu drücken. Dann ein wenig sacken zu lassen und in Nicaragua nochmals eine Woche zur Schule gehen. Aber da wir ja ökonomisch denken und der Stellplatz mitten in Antigua nichts kostet (und wir uns ja mittlerweile die Polzisten zu unseren Freunden gemacht haben), verlängern wir spontan auf eine Woche.

Und ganz ehrlich: uns brummt der Schädel. Jeden Tag 4 Stunden Einzelunterricht heißt jeden Tag 4 Stunden kein Verstecken und ungeteilte Aufmerksamkeit. Wir tun uns beide schwer, vor allem, wenn es darum geht, frei zu reden.

Unser Tagesablauf ist allerdings das erste Mal seit Reisebeginn wieder geregelt. Der Wecker klingelt uns erbarmungslos um 07h aus dem Bett. Eine halbe Stunde später ziehen wir schlaftrunken los in Richtung Schule, welche genau am anderen Ende von Antigua liegt. Auf dem Weg dahin kaufen wir frisch gepressten Orangensaft bei einer netten alten Dame und gehen in eine der unzähligen Panaderias, um Frühstück und den Pausensnack zu ergattern.
Dann stehen wir pünktlich um 08:05h (keine Ahnung warum, aber egal wie früh oder spät wir losgehen, schaffen wir es nie vor 08:05h) in der Schule. Es folgen 4 Stunden Folter und danach geht es mit rauchenden Köpfen und komplett müde und erschöpft zurück. Wir kaufen auf dem Markt unser Mittag- und Abendessen ein, essen Mittag, weil so viel geistige Arbeit hungrig macht, machen Hausaufgaben (ja, richtig gelesen, wir bekommen Hausaufgaben auf!!!), wiederholen unsere Lektionen, machen Abendessen und fallen dann komplett fertig und alle ins Bett. Ach, was war das Reisen vorher so schön einfach …

Doing Homeworks ...


Und dann haben wir endlich Wochenende, und das heißt ausschlafen. Allerdings auch nur bis 08h, weil dann die Sonne so erbarmungslos auf unser Zelt knallt, dass wir freiwillig aufstehen. Aber endlich frühstücken wir mal wieder richtig und trinken Kaffee.
Nebenbei bin ich immer noch mit den "Spätfolgen" der bösen Zeckenattacke beschäftigt; jeder Biss zeigt sich jetzt in Form einer netten Pustel. Ich liebe Tiere ...

The bad tick bites :-(


Und da wir ja jetzt Freizeit haben, ziehen wir los und machen endlich mal ein paar Bilder. Denn Antigua bietet unheimlich unterschiedliche Menschen und Gesichter mit Charakter.

The peole of Antigua

...interesting ...

... nice ...

... with character ...

... and Stefan ...

Painted Pelotas

...and more people ...

... and more ...

... and even more ...

... and some more ...

... interesting faces ...

... of Antigua ...


Am diesem Wochenende findet zusätzlich auch noch ein Zentralamerikanischer Kletter-Wettbewerb statt und abends schauen wir uns auf dem Plaza Dokumentar-Kletter-Filme an. Die ganzen Kletterer aus Zentralamerika haben uns auf dem Platz der Touristenpolizei gnadenlos umzingelt und ihre Zelte um uns herum aufgestellt. Aber es ist ein netter Abend mit einem weniger netten Abschluss, denn wir essen die mieseste Pizza von ganz Antigua.

What a nice and huge tent ...


Sonntag ist auch nicht wirklich viel mit Ausschlafen, denn da in Antigua nun jeden Sonntag bis Ostersonntag Prozessionen stattfinden und jedes Wochenende Massen von Menschen erwartet werden, sind am Vorabend Dixie-Klos angeliefert worden, welche aus Platzmangel neben unserem Auto platziert wurden. Und diese werden zu einer unchristlichen Zeit (vor 07h an einem Sonntag!!!) mit viel Lärm wieder abgeholt. Ein Träumchen … 

So sind wir wieder früh wach und ziehen wieder los, um Bilder zu machen und uns die Prozession anzuschauen. Die Menschenmassen halten sich in Grenzen, aber das Schauspiel ist schon beeindruckend.

Holy procession in Antigua

Holy procession in Antigua

Holy procession in Antigua


Abends sind wir wieder ganz fleißig und lernen für die Schule am Montag (kaum vorstellbar, aber wahr …). Mittlerweile habe ich das Gefühl, verwirrter als vorher zu sein, und Stefan geht es genauso. Aber da müssen wir wohl durch. Wir wollten eigentlich nur 3 Tage hier in Antigua zur Schule gehen und dann in Nicaragua eine weitere Woche. Da wir aber mit unseren Lehrerinnen sehr gut auskommen und wir uns nicht wieder auf neue Lehrmethoden einstellen möchten, entscheiden wir uns spontan für 2 komplette Wochen in Antigua.

Und so gestaltet sich dann die zweite Woche in Antigua wie die erste Woche. Stefan ist allerdings leider krank und so schleppe ich mich tapfer alleine zur Schule jeden Morgen und verwirre meinen Kopf immer mehr.

Ich besuche eine Kaffeeplantage und bin ganz stolz, da ich die Führung auf Spanisch mitmache und alles verstehe. Die Tour ist sehr interessant und ich lerne doch einige Sachen über die Kaffee, die ich vorher nicht gewusst habe (stark geröstete Espresso-Bohnen zum Beispiel enthalten am wenigsten Koffein im Vergleich zu allen anderen Röststufen).

From the plant to the cup ... coffee

Drying Coffee22

The coffee bean2

And a coffee plant ... and me :-)


Wir schlendern über den Markt oder durch Antigua und genießen einfach die Zeit und das Klima (tagsüber warm und nachts schön kühl) hier in Antigua. Und ganz ehrlich: es tut gut, sein Hirn mal wieder zu fordern ...

The streets of Antigua

The streets of Antigua

Nice architecture

Market time


Und dann ist wieder mal Freitag und das bedeutet: endlich Schulfrei!!! Nachmittags helfen wir Trish und John (zwei außergewöhnliche Menschen, die wir in unserer Sprachschule kennengelernt haben) bei ihrem Projekt. Sie unterstützen eine Schule außerhalb von Antigua mit bunten Malereien auf dem Schulhof für die Kids dort.

"Volunteering"

"Volunteering"


Den Samstag verbringen wir wieder mit Herumlaufen und wir entdecken immer wieder neue Sachen und Ecken in Antigua. Antigua bietet unheimlich viele Facetten und so schöne Plätze. Und wir entdecken Pupusas für uns. Pupusas sind lecker. Hierbei handelt es sich wohl eigentlich um eine Spezialität aus El Salvador. Es ist ein Tortilla-ähnlicher Teig (so genau haben wir das noch nicht herausgefunden, da der Teig für uns auch eher etwas Brotähnliches hat), der dann in der Mitte nach Gusto gefüllt wird. Mir persönlich hat Käse am besten geschmeckt – Stefan hat Chicharron (frittierte und zerkleinerte Speckschwarte) am liebsten gemocht. Dieser gefüllte Fladen wird dann knusprig gebacken und heiß gegessen. Hmmm ….


Another nice and calm street

Many busses ...

Casa de los Gigantes

Wash day in Antigua

Nice old Latern

Antigua by night2

Antigua by night

Antigua by night

A monestry in Antigua

Poor Dog

Well organized

Nice view from from a terace


Am Sonntagmorgen machen wir uns früh auf, um diesmal die Vorbereitungen zur Prozession zu sehen. Jeden Sonntag startet die Prozession von einem anderen Stadtteil aus und die Menschen schmücken die Straßen mit sogenannten Alfombras. Hierbei handelt es sich um eine Art „Bodenteppich“ aus bunten Sägespänen und/oder Blumen. Ein riesiger Aufwand, an dem sich meistens die komplette Familie samt Freundeskreis beteiligt. Leider zerstören die Läufer der Prozession diesen bunten Traum innerhalb von Sekunden, wenn sie auf ihrem Weg ins Zentrum Antiguas über diese Teppiche laufen.

A huge and nice Alfombra

And another one ...

Nice colours ...

... for nice work

So colourful ...

Yammi Pineapples ...

... for a morning Pina Colada

And some more Alfombras :-)


Ja, und dann ist Montag und eigentlich wollen wir ja heute weiterfahren in Richtung Honduras. Aber wie es eben so ist, fallen uns tausend Sachen ein, die wir ja eigentlich noch erledigen wollen, aber irgendwie in den letzten beiden Wochen nicht dazu gekommen sind. Also bleiben wir spontan noch einen Tag und irgendwie ist das auch gut so. Denn es ist wie immer: wir sind erst nachmittags um 15h fertig mit allem. Wir verabschieden uns in der Schule, machen Kopien unserer Führerscheine  und lassen diese laminieren (man weiss ja nie, was kommt und seit dem Unfall in Mexiko wollen wir eigentlich keine Originale mehr aus der Hand geben), kaufen ein, erledigen sämtliche Dinge im Internet und und und …

My lovely Teacher AnaLucia

Horrible TukTuk Race


Aber nun wird es wirklich Zeit, denn die Polizei hier fängt auch langsam an, zu stressen und will uns loswerden. Dabei hatten wir schon wirklich Glück, denn generell haben alle anderen, die neben uns hier waren, immer nur 2-3 Tage „Aufenthaltsrecht“ bekommen.

Unseren letzten Abend verbringen wir in netter Gesellschaft mit illegalem Rum (denn Alkohol ist ja offiziell nicht mehr erlaubt) und haben trotzdem unseren Spaß.

Our last night in Antigua


Und am nächsten Tag schaffen wir es dann aber nach gut 2,5 Wochen wirklich, Antigua zu verlassen. Wir spielen anfangs noch mit dem Gedanken, einen „kleinen“ Umweg über den Lago Atitlan zu fahren, verwerfen den Plan dann aber doch wieder. Die Regenzeit steht vor der Tür und wir wollen versuchen so viel wie möglich von Zentral-Amerika noch ohne lästigen Regen mitzunehmen.


Our Campspot in Antigua

Wir kämpfen uns wieder unerbittlich durch Guatemala City (nein, wir haben immer noch keinen Navi und auch bei Walmart und diversen Elektrogeschäften finden wir keinen neuen Navi …) und durch die sich ewig ziehende Baustelle nach Guatemala City in Richtung Osten.

Unterwegs stehen wir zwischenzeitlich hinter einem LKW (von denen brettern hier gefühlte tausende die Strecke entlang) und warten und warten und warten und fragen uns, was denn wohl los ist. Sehen können wir nichts, da das Monstrum uns jegliche Sicht nach vorne nimmt. Nach einer guten Viertelstunde fahren wild hupende Autos an uns vorbei und wir stellen fest, dass es gar kein Problem gibt, sondern dass der Fahrer auf offener Straße wohl erstmal ein Schläfchen gemacht hat.

Und dann landen wir nach insgesamt 7 Stunden aufreibender Fahrt in Chicimula, welches die letzte Stadt vor der Grenze ist und nehmen uns für die Nacht ein Zimmer.


A Kind of Luxury ... a real bed


Am nächsten Morgen stehen wir gemütlich auf und machen uns gegen 09:30h auf den Weg in Richtung Grenze. Die Landschaft ist richtig schön und ländlich. Um kurz nach 10h sind wir an der Grenze und die gesamte Ausreise dauert knappe 10 Minuten. Wir lassen zuerst unser Auto ausreisen (dafür gibt es einen Beleg) und dann reisen wir aus. Froh darüber, dass das so unkompliziert und schnell geht, machen wir uns auf in Richtung Einreise Honduras … Guatemala, wir hatten eine schöne Zeit, danke.


Leaving Guatemala

Goodbye Guatemala


Gefahrene Kilometer in Guatemala: 1.031 km (Gesamtleistung: 45.979 km) - ROUTE
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Resümee

ZU LAND und LEUTENWir sind mit gemischten Gefühlen nach Guatemala eingereist; unsere Erinnerungen an dieses Land und seine Einwohner waren auf Grund unseres Besuches 2009 eher ein wenig negativ behaftet. Waren die Leute damals uns gegenüber doch sehr verhalten und eher unfreundlich.
Allerdings ist es dieses Mal komplett anders gewesen. Egal, wo wir aufgeschlagen sind, sind wir mit offenen Armen empfangen worden und die Leute haben immer ein Gespräch mit uns gesucht. Eine Konversation hat sich anfangs eher schwer gestaltet, da unsere Sprachkenntnisse eigentlich nicht der Rede wert waren.
Dies ist allerdings im Laufe der Zeit immer besser geworden und mit jeden Wort mehr Konversationsmöglichkeit, sind wir auch den Menschen immer näher gekommen, denn irgendwie wird man ständig angesprochen und die Menschen suchen die Unterhaltung mit einem.
Alles in allem haben uns Guatemala und seine Menschen fasziniert; sind wir hier doch vielen einzigartigen und tollen Menschen begegnet. Und so sind wieder mal aus dem geplanten kurzen Durchreisen gute 3,5 Wochen geworden ...


ZUR NATURGuatemala hatten wir recht grün in Erinnerung. Und so begegnet es uns auch dieses Mal. Angefangen von dschungelartiger Natur im Norden bis hin zu „Bergen“ und vielen aktiven Vulkanen in Zentral-Guatemala. Die Regionen im Süden nahe der Grenze zu Guatemala gehören zu den heißesten im ganzen Land und das können wir nur bestätigen. Die Küstenregion haben wir auch dieses Mal wieder nicht gesehen … leider …
Zur Tierwelt haben wir bedauerlicherweise nicht so viel zu sagen, denn wir haben nicht viele Tiere zu Gesicht bekommen: in Tikal haben wir einige wunderschöne Vögel gesehen und Poptun (welches übersetzt in der Mayasprache „Ort der Zecken“ bedeutet …) hat seinem Namen alle Ehre gemacht; ich persönlich werde mich wohl beim Anblick meiner malträtierten Beine noch sehr lange an Guatemala erinnern.



ZU UNSAbgesehen davon, dass Stefan gesundheitlich angeschlagen gewesen ist, ich vorzugsweise lange Hosen getragen habe nach der heimtückischen Zeckenattacke und wir im Bezug auf die anfänglichen Probleme mit dem Auto ein wenig genervt gewesen sind, hatten wir eine unheimlich tolle Zeit in Guatemala.
Wir müssen zu unserer Schande gestehen, dass wir anfänglich wirklich Probleme hatten, uns daran zu gewöhnen, wieder zu lernen, haben uns dann aber wacker geschlagen. Die 2 Wochen in Antigua waren trotz des Schulstresses (!!!) fast wie Urlaub und ich glaube, dass wir froh waren um die kleine Auszeit.



ZUM AUTODas Auto läuft wieder; allerdings sind wir anfangs in Guatemala zweimal liegengeblieben, wofür man dem Auto aber keine Schuld geben kann. Denn ohne eine geladene Batterie tut sich wohl jedes Auto schwer …
Erstaunlicherweise können wir jetzt auch wieder eine gute Woche irgendwo stehen, ohne das Auto anzuwerfen, weil die Batterie nicht mehr genug Spannung hat.



ZUM SCHLUSSwie schon bekannt: Fakten und Daten: 1.031 gefahrene Kilometer; 165 getankte Liter Diesel; Preis pro Diesel: ca. 0,90 Euro; 24 Reisetage (somit 43 km pro Tag im Schnitt gefahren); Reiseliteratur: Lonely Planet Central America on a shoestring; Kartenmaterial: IMTB Karte Central America; Autohaftpflichtversicherung: über K.H. Nowag in Deutschland, Gesamtversicherung Zentral- und Südamerika (Kosten: ca. 750 USD für ein Jahr); böse Zecken; leckere Pupusas; Antigua und seine Menschen; Schule samt Hausaufgaben; Vulkane; unheimlich nette Polizisten bei der Touristen-Polizei; Handicrafts; Bananenbrot; Prozessionen und Alfombras; angenehm kühle Nächte; Abschied von Suse, Thomas und Alia; und zum Schluss: und wir können uns nun zu Recht KLUG und KLÜGER nennen …


Die am meisten gebrauchten Gegenstände: Spiegelreflex und Bleistift und Radiergummi für die Hausaufgaben!
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