März 2012 - April 2012: Nicaragua |
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Nachdem
die Ausreise aus Honduras so
einfach gewesen ist, freuen wir uns schon wieder. Gut, hatten wir bei
der
letzten Grenze auch. Also ziehen wir zuerst wieder in Richtung
Migracion, damit
wir einreisen können. Wir füllen die Touristenkarte
aus und zahlen pro Person
12 USD. Einen Stempel gibt es nicht, da Nicaragua zu den
C4-Ländern gehört. Der
nette Beamte weist uns darauf hin, dass der Stempel aus Honduras mit
den 90
Tagen nicht zählen würde (da die Grenzbeamten in
Honduras wohl machen, was sie
wollen) und unsere 90 Tage ab der Einreise in Guatemala gelten. Aha
… nun gut,
damit müssen wir Mitte Mai aus Nicaragua ausgereist sein, was
kein Problem
darstellen sollte. Dann
geht’s zur Aduana, um das Auto wieder
mal einreisen zu lassen. Wir werden freundlich von einem Macho
begrüßt, der
mehr oder weniger nur damit beschäftigt ist, die mit ihm im
Büro sitzenden
beiden Mädels anzumachen. Er lässt sich dann aber
dazu herab und diktiert einem
der armen „Untergebenen“ die Daten aus unseren
Unterlagen. Das Papier müssen
wir dann draußen vom Inspekteur (er schaut mal kurz aufs
Auto) abzeichnen
lassen. Wir gleichen sicherheitshalber nochmal alle Daten ab und finden
3
Fehler. Also zurück … einige genervte Blicke
später halten wir das Papier in
den Händen (unser Auto bekommt nur 30 Tage Aufenthaltsrecht;
dies kann aber laut Aussage in
Managua bei Bedarf verlängert werden). Dann schliessen wir
noch die
obligatorische Versicherung (30 Tage für 12 USD) ab und lassen
unser Auto
wieder mal desinfizieren (weitere 3,50 USD). Nach
einer guten Stunde sind wir
offiziell in Nicaragua eingereist – kurz und schmerzlos.
Am
nächsten Morgen geht es dann in
Richtung Somoto Canyon. Dort entscheiden wir uns für eine etwa
dreistündige
Tour zusammen mit unserem Guide Fausto. Es geht teilweise wandernd
teilweise
schwimmend durch den Somoto Canyon, der erst 2003 von Belgiern
„entdeckt“
wurde. Der
Canyon ist nur in der
Trockenzeit erwanderbar; in der Regenzeit verwandelt er sich in ein
Kayak- und
Rafting Paradies, da das Wasser dann gut 10 m höher steht und
sich
Stromschnellen der Stufe 4-5 entwickeln.
Ein wenig desillusioniert planen wir
abends die nächsten Tage. Mein Plan war ja eigentlich, hier in
Esteli (laut
Stefan ist das hier ein Haufen Sch …) zu arbeiten. Nun haben
wir aber das
Problem mit den 30 Tagen für das Auto. Wenn es nicht
verlängert wird (was wohl
nicht der Fall sein muss), dann haben wir ein zeitliches Problem
für den Rest
von Nicaragua. Außerdem fahren wir das Projekt am Freitag an,
aber es ist
niemand dort. Und
so fahren wir übers Wochenende
erst mal ins 30 km entfernte Reserva Natural de Miraflor. Die Fahrt
dauert gute
1,5 Stunden, weil der Weg mehr schlecht als recht ist. Die Landschaft
ändert
sich aber innerhalb dieser Zeit immens. Von bräunlich karg zu
fruchtbar grün.
Irgendwie
fühlen wir uns gerade ein
wenig reisemüde und daher machen wir nicht so wirklich viel.
Das mit dem Nebel
stimmt übrigens. Jeden Abend gegen 22h ziehen dicke wabelige
Nebelschwaden über
die Berge und hüllen die gesamte Gegend gespenstisch in ihren
weißen Dunst ein. Am
Samstag machen wir einen
Spaziergang in den nächsten Ort. Dort gibt es auch eine
Schule. Hier fühlt man
sich richtig in der Zeit zurückversetzt, denn vor der Schule
reihen sich die Pferde,
auf welchen die Kinder aus den umliegenden Dörfern zur Schule
geritten kommen.
Den
weiteren Tag verbringen wir
damit, dass wir uns die Zigarrenfabrik Perdomo anschauen. Eigentlich
war die
Fabrik „La Placensias“ geplant, aber da dort wird
gestreikt ist somit eine Tour
nicht möglich. Wir gehen einfach in die benachbarte Perdomo
Fabrik und
fragen frech nach einer Führung. Wir
haben Glück und bekommen eine
kurze, wenn auch sehr interessante und aufschlussreiche private
Führung. Hier
werden täglich an die 40.000 Zigarren in unterschiedlichen
Qualitäten von insgesamt
180 Mitarbeitern hergestellt, die ausschließlich in die USA
verkauft werden.
Der
nächste Schritt ist die
farbliche Selektion, damit es in den einzelnen Schachteln
später keine
farblichen Abweichungen gibt. Der letze Schritt ist das Versehen mit
der Banderole
(alles nach ganz exakten Vorgaben) und das Verpacken in schicke
Holzkisten.
Dann
geht es weiter in Richtung
Matagalpa. Matagalpa ist bekannt für guten Kaffee; und
richtig, es
reiht sich eine Firma an die nächste und hier liegen Tonnen
von Kaffee herum; wie immer alles schwer
bewacht. Leider finden wir niemanden, der uns den Kaffee nach unseren
Vorstellungen und für unseren Espresso-Maker schön
fein
mahlt.
Bevor
die Patrona die Finca für die Nacht verlässt,
erklärt sie uns, dass
wir uns hier sehr sicher fühlen könnten, denn ihr
Verwalter würde die ganze Nacht mit einem Gewehr
patrouillieren.
Aha, interessant ... und ganz ehrlich: bis zu diesem Satz hatten wir
uns eigentlich
nicht
wirklich unsicher gefühlt hier in der Einsamkeit der Berge
… Am nächsten Tag gehen wir dann zusammen mit dem Verwalter (der natürlich bewaffnet ist) auf Erkundungstour. Es geht zur alten Goldmine, von der leider nicht mehr so viel übrig ist. Hier gibt es aber immer noch Gold, Eisen und grüne Opale zu finden. Zur Finca, deren Ausmaße gigantisch sein müssen und die sich seit Ewigkeiten im Besitz der Familie Leonesa befindet, gehört auch ein kleiner Wasserfall. Allerdings
ist es wieder so, dass
wir echte Probleme haben, die Menschen hier in Nicaragua zu verstehen;
so auch
hier. Manchmal haben wir das Gefühl, dass der nette Mensch an
unserer Seite
eine komplett andere Sprache spricht. Am
Ende unserer privaten Tour kommen
wir an den Eingang einer der Goldminentunnel. Die Patrona hat diesen
extra
für uns von
ihren Arbeitern vom Buschwerk befreien lassen und so
zugänglich
gemacht. Irgendwie unglaublich und wir fühlen uns geehrt. Stefan
krabbelt ein Stück in den
Tunnel, der eine gesamte Länge von gut einem Kilometer hat.
Ich verkneife mir
das, denn die Tunnel sind in keinster Weise gesichert und wirken nicht
gerade vertrauenserweckend. Am
Ende bekommen wir noch Obst und
Gemüse aus dem Selbstanbau der Finca geschenkt und wir machen
uns voll beladen
mit lauter Sachen, die wir größtenteils nicht kennen
auf den Weg in Richtung Leon. Mit
jedem Kilometer wird es heißer
und in Leon brennt uns ordentlich die Sonne auf den Kopf. Die erste
Nacht verbringen
wir auf dem Parkplatz des Hotels Austria und jammern über die
unerträgliche
Hitze in unserem Zelt. Da
wir nur eine Nacht auf dem
Parkplatz bleiben dürfen suchen wir uns ein Hostel mit
Parkplatz in der Nähe.
Wir finden ein nettes Hostel. Allerdings sind die Temperaturen hier wie
ein Schock
für uns. Sogar
der Gang zum Mittagessen ist
schon zu anstrengend. Ja, unglaublich, aber wahr. Wir trinken und
trinken und
trinken und schwitzen irgendwie umso mehr. Unser Auto steht direkt
gegenüber
auf einem bewachten Parkplatz; allerding über 10 Stunden jeden
Tag in der
prallen Sonne. Am zweiten Tag steigt unsere Kühlbox trotz
geladener Batterie einfach
aus. Es ist schlichtweg zu heiß im Auto. Wir haben kein
Thermometer, aber es
hat definitiv Saunatemperaturen.
Ein
kurzes und anstrengendes
Vergnügen, denn das hier hat nichts – wie geglaubt -
mit Snowboarden gemein. Nächstes
Ziel ist dann endlich mal
wieder Strand. Hatten wir ja auch schon länger nicht mehr und
es sind nur 20
km. Leider haben wir auf dem Weg dorthin unsere erste Begegnung mit
korrupter
Polizei. Vor
uns fährt ein langsamer Bus, den
Stefan überholen möchte. Allerdings befinden wir uns
vor einer sanften Kuppe und somit
befindet sich auf der Fahrbahn eine durchgezogene Linie. Er schert aus,
um zu
schauen und genau an der Stelle stehen zwei Polizisten am
Straßenrand. Wir
werden raus gewunken und Stefan muss samt Papieren aussteigen. Nach
einigen
Minuten steige ich dann auch aus, was dem Polizisten gar nicht
gefällt. Kurz:
wir haben einen Fehler gemacht, Kostenpunkt 50 USD, der
Führerschein wird einbehalten
und nach Managua geschickt. Ich fange an, dem netten Polizisten zu
erklären,
dass wir ohne
gültigen Führerschein
nicht fahren könnten und er solle mir doch bitte die
offiziellen Vorschriften
oder Gesetze zeigen, da der Betrag von 50 USD doch wohl ein Witz
wäre. Da kommt
er ein wenig ins Stocken und meint, dass er uns entgegen kommen
würde. Es wäre
einfacher, wenn wir ihm jetzt direkt 20 USD geben würden. Aha,
wir verstehen,
worauf er hinaus möchte. Ich möchte wieder die
offiziellen Strafgelder für
diesen „Fehler“ (immerhin haben wir nicht mal
überholt) sehen. Er geht weiter
runter im Preis uns letztendlich bietet Stefan ihm 200 Cordoba (6,60
€) an. Wir
bekommen den Führerschein zurück und er
erklärt uns, dass wir froh sein
sollten, dass die Polizei so gut auf uns Touristen aufpasst. Bevor mir
jetzt
endgültig der Kragen platzt, verfrachtet Stefan mich schnell
zurück ins Auto
und wir fahren gen Strand. Auf
den Ärger trinken wir erst mal
ein Bier und auch ich komme langsam wieder runter. Dann laufen wir zu Fuß herum
und finden –
wahrscheinlich als Ausgleich für den Ärger
– unser kleines Paradies. Wir stehen
auf einem wunderschönen Grundstück von
Rigo´s Guest House, direkt unter großen
Bäumen den ganzen Tag
im Schatten – gut für unsere Kühlbox. Es
geht ein angenehmer Wind und wir
sind nur 20 m vom Meer entfernt. Es gibt eine nette Terrasse mit
Hängematten und
wir sind einfach nur glücklich. Der Platz hat sogar
Familienanschluss und der
kleine Angelito schließt mich (Kinderschreck) sofort in sein
Herz. Und
da Waschmaschinen hier in
Nicaragua Luxus sind und 98% der Bevölkerung von Hand waschen,
schließen wir
uns eben an: Waschtag … mal wieder manuell … Ansonsten ist es so heiß, dass jeder Schritt schon immense Schweißausbrüche verursacht. Unsere Tage hier sind somit eher ruhig. Und es werden wieder mehr Tage als geplant.
Aber
wir lernen auch wieder etwas: Campen
im Schatten unter Bäumen ist leider auch mit Nachteilen
verbunden; bevor wir fahren
kratze ich an die 30 Vogelmistflecken von unserem Zeltdach … Die
nächste Station für uns ist der
Masaya Nationalpark. Auf dem Weg dorthin machen wir einen kurzen
Abstecher zum
Vulkan Momotombo, welcher wunderschön am Lago Managua liegt. Unser
Plan, auch noch um die Halbinsel
Chiltepe herum zu fahren, scheitert leider recht schnell, da das Wasser
des Lago
Managua schon recht hoch steht. Und so ist für uns hier
ziemlich schnell der Weg
zu Ende. Gegen
Nachmittag kommen wir am
Nationalpark Masaya an. Der tiefe Krater Santiago ist beeindruckend;
allerdings wird
hier so viel Rauch produziert, dass man kaum etwas sehen kann.
Die
Nacht verbringen wir einsam unter sternenklarem Himmel direkt im
Nationalpark
bei sehr angenehmen Temperaturen und stetigem Wind. Am
nächsten Morgen klingelt der
Wecker um halb fünf, da wir gerne zum Sonnenaufgang
– verbotenerweise - oben an
den Kratern sein möchten. Der Sonnenaufgang ist
unspektakulär, aber wir genießen
die Ruhe und den Ausblick. Wenn
man so früh aufsteht, dann ist
der Tag erstaunlich lang. Und so fahren wir zuerst zum Mirador der
Laguna de
Apoyo und dann über winzige Straßen auch direkt an
die Lagune, bei der es sich
um einen Kratersee handelt. Wir irren planlos herum und finden wieder
mal
keinen schönen Platz zum Übernachten. Die Hitze macht
alles nicht besser. Und
gerade, als wir uns entschließen, direkt nach Granada
weiterzufahren, landen
wir beim Centro Cultural Apoyo. Hier
können wir wunderschön im Vorgarten
stehen, dösen im Schatten in Hängematten, gehen
nachmittags mal wieder kayaken
und abends gibt es lecker selbstgemachte Pizza. Ein netter und wirklich
sehr schöner
Platz. Und
dann geht es auch weiter nach
Granada, sehr zum Leidwesen von Stefan, der bei der Hitze so gar keine
Lust auf
Städte hat. Aber Granada ist eher ein ruhiger Vertreter seiner
Gattung. Wir
finden ein nettes und bezahlbares Hostel (riesige Zimmer und die
Besitzer sind
auf ihre Art sehr speziell, aber herzlich und sehr lustig). Unser Auto
dürfen
wir gegen kleines Entgelt sicher bei den Bomberos parken. Hier
hätten auch wir
unser Zelt aufschlagen können, aber die sanitären
Anlagen lassen doch zu
wünschen übrig und bei den Temperaturen schreit unser
Körper gerne zweimal am
Tag nach einer Dusche. Durch
Zufall treffen wir hier auch
Ulla und Kari wieder, mit denen wir uns am nächsten Morgen zum
Brunch im Choco
Museum verabreden. Da Sonntag ist, findet auch hier wieder eine
Osterprozession
statt. Allerdings recht schmucklos im Vergleich zu Antigua. Wir
strollen durch Granada, was uns
gut gefällt und zum Glück auch sehr
übersichtlich ist. Allerdings fällt uns
auch auf, dass Granada im Vergleich zu den anderen Städten
auch einige recht
unschöne und dreckige Ecken hat. Dann
geht es weiter in Richtung
Osten. Auf dem Plan steht Ometepe. Da wir aber für das Auto
eine Reservierung
brauchen und wir unter sämtlichen Reservierungsnummern die
letzen beiden Tage
niemanden erreicht haben, beschließen wir spontan einfach zu
schauen, ob noch
ein Platz auf der Fähre zu haben ist. Und wir haben
Glück. Für die Fähre um 16h
ergattern wir noch einen Platz. Neben
uns wollen auch noch
andere nach Ometepe und die Fähre fährt nicht los,
bis nicht wirklich jeder seinen Platz
hat. Da wird um geparkt und da werden Autos in die engsten
Lücken reingeschoben
und reingewuchtet, bis denn alles passt. Schön eng
können wir nur sagen … Ometepe
mit seinen beiden Vulkanen
gefällt uns auf Anhieb. Hier fühlt man sich, als
wäre die Zeit stehengeblieben.
Die südliche Hauptstraße (oder
Ringstraße), die südlich um den Vulkan
Conception herumführt ist eine gepflasterte schmale
Straße, auf der sich mehr
Vieh bewegt als Autos. Alle anderen Straßen sind eher
schlecht und haben
Passagen, die leichten Off-Road-Charakter haben. Wir
finden einen tollen Platz direkt
am See, wo wir unser Lager aufschlagen. Wir erkunden die Insel und
stellen
fest, dass die Menschen hier alle überfreundlich sind.
Überall winken sie einem
zu und man wird eingeladen, anzuhalten und etwas zu trinken.
Für uns der bisher
schönste Platz in Nicaragua. Aber
auch hier ist es heiß. Die
kühlsten Temperaturen liegen morgens vor Sonnenaufgang bei
knapp unter 30 Grad
und tagsüber hat es gerne an die 40 Grad … im
Schatten. Wir schwitzen also
weiter. Damit
sich unser Auto nicht
langweilt, fahren wir einmal um die kleinere Insel. Die
Straße hat an manchen
Passagen leichten Off-Road-Charakter und somit kommt unsere
Untersetzung mal
wieder zum Einsatz. Kein Wunder, dass es hier keinen Tourismus gibt.
Aber die
Menschen hier an der einsamen Ecke der Insel sind richtig freundlich
(eigentlich die freundlichsten Menschen bisher in Nicaragua). Wir
schauen uns Petroglyphen an und
benötigen für die Umrundung der kleineren Insel gute
6 Stunden (für 40 km). Wir holen uns einen netten Sonnenbrand, schauen den Menschen beim Fischen zu und sind dennoch nicht wirklich entspannt. Also beschließen wir nach nur 3 Tagen, zurück ans Festland zu fahren. Am letzten Abend trete ich dann auch noch schön auf eine dicke Kröte, die sich im Dunkeln neben dem Auto versteckt (und sie machen wirklich „njööööörg“). Ein widerlich wabbeliges Gefühl. Die
Fähre zurück ans Festland kostet jetzt
schlappe 50% mehr (Ostertarif … wahrscheinlich speziell nur
für uns); dafür hat
unser Auto das komplette Deck für sich alleine. Vor
den Osterfeiertagen haben uns
alle gewarnt. Und wenn wir sehen, welche Massen sich in Richtung
Ometepe
bewegen und was am Strand von San Jorge (dem Hafen) los ist, dann
schwant uns
Böses. Unsere
Idee war noch eine (oder
zwei) Nächte an den Stränden im Süden von
Nicaragua zu bleiben. Aber als wir sehen, welche
Automassen sich in diese Richtung bewegen, beschließen wir am
frühen Nachmittag
des Gründonnerstages spontan, dass es das mit Nicaragua
für uns gewesen ist. Wir
fahren in Richtung Grenze und das
ist wohl mal eine richtig gute und clevere Entscheidung von KLUG und
KLÜGER,
denn alle Leute scheinen bereits an ihren
„Osterzielen“ angekommen zu sein und wollen nicht
mehr über die Grenze. Kaum
an der Grenze angekommen
scharen sich wieder penetrante Massen von Menschen um unser Auto -
selbsternannte Helfer, die uns gerne für 30 USD über
die
Grenze helfen
möchten. Sorry Jungs, aber die Preise sind echt frech und das
Prozedere ist
immer das Gleiche; wir verzichten also mal wieder gerne. An
der Grenze ist rein gar nichts los und
wir sind weit entfernt von den 4 Stunden Wartezeit, die uns die netten
Helferlein genannt haben. Wir gehen zur Immigration, zahlen jeder 3 USD Ausreisesteuer, Stempel in den Pass und fertig. Dann geht es zur Aduana. Unsere temporäre Einfuhrgenehmigung für das Auto wird von einem Inspektor (den wir gerade beim Essen stören und der sich das Auto nicht mal ansieht; wenigstens wischt er sich seine fettig schmierigen Finger ab, bevor er unsere Papiere in die Hand nimmt ...) abgezeichnet, Stempel drauf, keine Kosten und fertig. Das Ganze dauert knappe 30 Minuten. Und somit ist ein weiteres Kapitel auf unserer Reise abgeschlossen … Gefahrene Kilometer in Nicaragua: 1.113 km (Gesamtleistung: 47.857 km) - ROUTE top
Resümee
ZU
LAND und LEUTEN: wir
verlassen das Land zwiegespalten. Nicaragua ist das ärmste
Land in
Zentralamerika und wir haben hier so viel Armut und Dreck gesehen wie
in bisher
keinem anderen Land. Auf der anderen Seite wurden wir hier konfrontiert
mit
teilweise lächerlichen Preisen für
Unterkünfte und Camping, mit korrupter
Polizei, mit obskuren Wegezöllen und anderen sich für
uns nicht erschließbaren Kosten.
Es ist schade, dass wir das Land mit einem doch leicht bitteren
Beigeschmack
verlassen. Die am meisten gebrauchten Gegenstände: eine kalte Dusche und viel Trinkwasser! |
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