September 2019: Sardinien |
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Ja,
wir haben wohl in den letzten Jahren verstärkt gehört, dass
Sardinien ganz groß im Kommen ist, aber das, was uns dann auf der
Insel erwartet hat, hat uns doch etwas überrascht. Vielleicht
haben sich unsere Wünsche / Vorstellungen / /Ansichten in
den letzten 10 Jahren aber auch durch unsere vielen Reisen in vielerlei Hinsicht einfach geändert. Oder vielleicht
hat sich der Tourismus (vor allem die Art und die Masse) einfach
stark verändert ... oder vielleicht auch beides?! Weiter geht es über Isola Rossa in Richtung Capo Testa, wo eine kleine Wanderung zum Faro und zum Capo geplant ist. Die Automassen ab Santa Teresa machen uns schon ein wenig stutzig. Was uns dann erwartet ist ein regelrechtes Verkehrschaos mit Massenansturm - wir fliehen und betrachten das Capo lieber aus der Ferne. Nachmittags geht es mit der Fähre auf die schöne Isola Maddalena. Am nächsten Tag starten wir früh zu einer Erkundungstour nach Caprera. Schnell müssen wir feststellen, dass wir mit Anfang September anscheinend noch zu früh auf Sardinien sind. Die wunderschönen Buchten füllen sich schnell, auf 50 m Strand liegen gefühlte 200 Menschen und es kommen ständig mehr Menschen dazu. Das ist nichts für uns, wir schauen uns diese traumhaft schöne Insel noch ein wenig an, strecken unsere Beine an einer steinigen Bucht ins glasklare Wasser, umfahren auf der Panoramastrasse die Isola Maddalena mit ihren vielen kleinen, hübschen (und ebenso vollen) Buchten, streunen durch das charmante La Maddalena (ja, hier gefällt es uns richtig gut) und zurück geht es nach Sardinien, zum Golf von Orosei. Wir landen auf einem traumhaften Campingplatz mit viel Schatten, der quasi uns alleine gehört und der genau nach unserem Geschmack ist. Der Strand ist keine 5 min. zu Fuß entfernt. Wir richten uns gemütlich ein, unternehmen einen Tagestrip zum Canyon Gorropu, erkunden Orosei by night und verlassen diesen wirklich tollen Platz nach drei Tagen sehr schweren Herzens. Unser Weg führt uns über die Panoramastraße SP 125 in Richtung Westen. Nach einem langen Fahrtag schlagen wir abends in der Nähe von Piscinas auf. Hier sind wir bereits vor 10 Jahren gewesen und es hat sich kaum etwas verändert. Wir fahren eine recht anspruchsvolle Offroad-Strecke den roten Fluss hinauf, ruinieren uns unseren Lack dabei komplett (Kratzgefahr 3 von 3 laut Trackbook Sardinien bedeutet auf der Strecke dann wirklich ade schöner Lack), erkunden alte Minenstraßen, sind begeistert vom langen Sandstrand an dem man endlich mal auch Plätze für sich ganz alleine findet. Weiter geht es in Richtung Sinis und den berühmten Reiskornstränden. Hier finden wir wieder regelrechte Sonnenschirm-Massaker vor. Da wir nicht der Typ Mensch sind, der darauf steht, Handtuch an Handtuch auf Tuchfühlung zu gehen, entfernen wir uns und laufen wir ein wenig - vorbei an Natur, missbraucht als große, wilde, öffentliche Toilette samt Toilettenpapierinferno - zur nächsten Bucht (auch schön, aber bei weitem nicht so überfüllt). Die Problematik der massenhaft menschlichen Hinterlassenschaften gibt es leider übrigens nicht nur hier ... Wir legen einen Strandtag ein bevor es entlang der spektakulären Küste auf kleinen, sandigen, holprig-steinigen Straßen (Fahrzeug sollte unbedingt geländegängig sein!) weiter in Richtung Norden geht. Wir nächtigen wieder einmal auf einem echt tollen Campingplatz und merken, dass jetzt eigentlich der richtige Zeitpunkt für die Anreise wäre, denn es leert sich überall merklich. Bevor es nach Bosa weiter geht, springen wir nochmals ins Wasser. Bosa ist bunt, niedlich, mit seiner ganzen Blumendekoration mal ganz anders und überschaubar groß. Wir strollen durch die kleinen Gassen, nehmen einen Drink und verbringen unsere letzte Nacht nur unweit von Bosa. Die Nacht ist recht windig, unser Dach schlägt sich wacker. Der Himmel ist bedeckt, es ist angenehm von den Temperaturen. Wir frühstücken in Ruhe, geniessen den Ausblick, gehen baden und machen uns gegen Mittag auf in Richtung Porto Torres. Das Wetter schlägt um und es regnet. In Alghero machen wir einen kurzen Zwischenstopp und sind begeistert. In
Porto Torres gibt es dann die letzte Pizza und den letzten Espresso, wir drehen nochmal eine
große Runde mit Mocca und dann geht es auch schon wieder auf die Fähre. Goodbye Sardinien ...
Campingplätze:
es gibt wunderschöne, liebevoll angelegte Campingplätze, die
dann vielleicht auch noch super gelegen sind und deren Namen man in zig
Gruppen und Foren immer wieder lesen kann; wir sind allerdings keine Freunde davon,
dass wir, wenn wir morgens aus dem Auto steigen, quasi direkt in der
Küche unserer Nachbarn stehen - daher haben wir diese Plätze
gemieden. SARDINIEN MIT HUND:
Hunde sind außerhalb der Saison angeleint an Stränden kein
Problem. Bei uns ist ja nun auch noch recht voll gewesen und wir hatten
dennoch nie ein Problem; der Hund wurde immer geduldet. Da wir uns an
übervollen Stränden selbst nicht wohl fühlen und diese
gemieden haben war es an den einsameren Stränden sowieso nie ein
Problem, selbst, wenn der Hund nicht angeleint gewesen ist. Ich kann es
absolut verstehen, dass andere Strandbesucher es recht uncool finden,
wenn sie von einem Hund angebellt, freudig begrüßt werden oder eine
Schnauze in ihrer Strandtasche finden; auch kann ich absolut verstehen,
dass Strandbesucher es noch uncooler finden, wenn ein Hund sein
Geschäft am Strand verrichtet; aber hier sollte ein
verantwortungsbewusster Hundehalter dementsprechend eingreifen und ich
glaube, dass wir Menschen bei dem Thema wohl eher das Problem sind (siehe
Sauberkeit/Müll/menschliche Hinterlassenschaften).
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