Zwei
Wochen Urlaub und wieder einmal geht es nach Italien. Und wie immer
haben wir keine konkreten Pläne, nur grobe Ideen, was wir gerne
sehen würden. Los geht es sehr früh morgens - eigentlich
mitten in der Nacht - bei tollem Wetter.
Weder die Schweizer noch die Italiener möchten an der Grenze
irgendetwas von uns sehen und so rutschen wir schnell, einfach und
schmerzlos durch. Erster Stopp im Aostatal ist ein großer
Supermarkt und das Auto wird mit sehr, sehr vielen Leckereien beladen.
Wir landen bei Sonne und angenehmen Temperaturen im Val Ferret und sind
überrascht, wie voll es doch ist. Aber gut, das Wetter ist klasse
und es ist Samstag, warum also sollten die Italiener da zu Hause
bleiben? Gegen späten Nachmittag suchen wir uns einen netten
Platz, schlagen wir uns in die Büsche und nächtigen an einem
rauschenden Fluss zu Fuße des Mont Blanc.
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Weiter
geht es am nächsten Tag schon in Richtung Süden. Auf dem Plan
steht die Maira-Stura-Kammstraße. Das Wetter lässt zu
wünschen übrig und wirklich weit kommen wir auf der
Kammstraße nicht. Ein zu langer und zu intensiver Winter
macht uns einen Strich durch die Rechnung, breite Schneefelder machen
ein Weiterkommen für uns unmöglich. Schade, denn die
Landschaft lässt erahnen, wie schön diese Strecke sein muss.
So fahren wir nach einer Pause leider zurück ins Tal und
nächtigen wieder an einem Fluss, da es uns auf 2.400 m Höhe
dann nachts doch etwas zu kalt und zu ungemütlich gewesen
wäre.
Am
nächsten Morgen überlegen wir, was wir nun machen. Ein nettes
Paar aus der Pfalz, welches wir auf der Kammstraße getroffen
haben, meint, dass sie auf der Suche nach besserem Wetter in die
Seealpen fahren würden. Seealpen? Hm, schon mal gehört, aber
keine wirklich Vorstellung. Also, auf die Karte geschaut und
festgestellt, dass diese ja quasi um die Ecke sind. Und ah, da ist eine
kleine Straße auf der Karte eingezeichnet, die in Richtung
Süden und Seealpen führt, also, nix wie los.
Die
Straße ist leider nicht wirklich spektakulär, aber wir sind
den Seealpen ein Stück näher. Wir entscheiden uns, in ein Tal
zu fahren, an dem es am Ende einen Stausee gibt, der umsäumt von
hohen Bergen zu sein scheint; die Straße dorthin ist allerdings
gesperrt, wie wr vor Ort feststellen müssen, also biegen wir
kurzerhand ins Nachbartal ab.
Zum Glück gibt es Zufälle wie diese, denn wir landen auf
einem ganz schlichten und tollen Campingplatz direkt am Fluss. Die
Betreiber, Luca und Familie, sind uns auf Anhieb sympathisch und machen
es einem mehr als leicht, sich pudelwohl zu fühlen – wir
bleiben (vollkommen ungeplant) 4 wundervolle Tage.
Die Gegend hier ist seit Jahren geschützt und bei beiden
Wanderungen, die wir hier unternehmen sind wir vollkommen
„geflasht“ von der Vielfalt und der Ursprünglichkeit,
die sich uns hier bietet. Tiere zum Anfassen nah (sogar ein Wolf steht
plötzlich direkt vor uns auf dem Weg und scheint es nicht eilig zu
haben, von uns weg zu kommen, was uns allerdings eher etwas Unbehagen
bereitet mit Hund an der Leine) und eine bunte Auswahl an
verschiedensten Blumen.
Von
hier geht es dann ins Valle Maira. Die Temperaturen in der Tiefebene,
die wir kurz durchfahren und wo wir unsere Vorräte auffüllen,
erschlagen und fast und wir freuen uns, als wir wieder höher
kommen und es endlich wieder kühler wird. Das Wetter ist bisher
generell eher kühl und es ist jeden Tag ab Mittag mit Regen zu
rechnen.
Wir schlagen bei Canosio (mit super netten Betreibern und als toller
Ausgangspunkt hier sehr zu empfehlen: Camping Lou Dahu) unser Lager auf
und auch
von hier geht es wieder auf zu verschiedenen und wieder traumhaften
Wanderungen rund um den Rocca la Meja. Für Mocca sind die Wanderungen allerdings recht
anstrengend, denn es wimmelt von Murmeltieren und man kann sich nie
sicher sein, ob nicht plötzlich wieder direkt vor einem ein
kleines aufgeregtes Felltier auftaucht.
Auch
an der Maira-Stura-Kammstraße versuchen wir uns von dieser Seite
nochmals, allerdings mit dem gleichen Ergebnis: Schnee, viel Schnee!
Auch
an der Varaita-Maira-Kammstraße (oder Strada dei Cannoni)
versuchen wir uns, aber aufgrund der Sicht, die gleich null ist und des
vielen Regens der letzten Tage entschließen wir uns, diese nicht
zu fahren.
Bevor
wir das Valle Maira verlassen, geht es nochmal ans Ende des Tals. Hier
bietet sich wieder eine ganz andere Landschaft. Unser Auto darf auch
mal wieder etwas arbeiten und wir genießen das grandiose Panorama.
Wir
nächtigen direkt mit Blick auf den beeindruckenden Cascate di
Stroppia (mit 500 m wohl der höchste Wasserfall Italiens) und
beschließen spontan, am nächsten Tag zu dem See, der direkt
darüber liegt, dem Lago Niera zu wandern – sozusagen als
perfekter Abschluss für das Valle Maira. Es ist eine kraxelige
Tour, die richtig Spaß macht (allerdings nur bergan) und uns
etwas ins Schwitzen bringt.
Gegen
Mittag geht es dann zurück ins Aostaltal, denn der Wetterbericht
verspricht für die nächsten Tage Sonne pur – und nach
dem durchwachsenen, eher regnerischen und kühlen Wetter die
letzten 2 Wochen sehnen wir uns doch nach ein paar Sonnenstrahlen.
Und richtig: wir werden von der Sonnen geweckt und machen mal gar
nichts. Wir sortieren uns ein wenig, räumen auf, gehen
gemütlich spazieren und chillen unterhalb des Mont Blanc Massives.
Bei
herrlichem Wetter unternehmen wir dann unsere für diesen Urlaub
unsere letzte Wanderung ins Val Veny; auch hier liegt noch sehr viel
Schnee.
Und
dann geht es auch schon wieder nach Hause. Aber zum krönenden
Abschluss machen wir diesmal ein echtes "Touri-Ding". Der Himmel ist
strahlend blau und wolkenlos und der Mont Blanc ist zum Greifen nahe.
Also, ab zur Skyway und samt Hund (Maulkorbpflicht zur Freude von
Mocca) geht es rauf zur Punta Helbronner auf 3.466 m – den Mont
Blanc zum Greifen nahe :-)
Über den Colle del Gran San Bernado geht es dann gegen Mittag ganz gemütlich zurück in Richtung Heimat ...
FAZIT PIEMONT UND AOSTA: ja genau, wieder
einmal Italien. Italien liegt einfach direkt vor der Haustür und
hat so wunderschöne Ecken, gutes Essen, immer und überall
einen guten Espresso und einfach gut gelaunte und freundliche
Einwohner. Dieses mal waren wir im Piemont mit einer Wiederholungstat im
Aostatal (September 2016 waren wir schon einmal hier). Wieder einmal
hat uns Italien überrascht und begeistert - so begeistert, dass
wir am liebsten direkt dort geblieben wären und weiter
gereist wären. Es hat einfach alles gepasst, selbst das eher
durchwachsene Wetter konnte unserer guten Laune nichts anhaben. Ja,
gerne immer wieder Italien!
PIEMONT UND AOSTA MIT HUND:
wie bisher immer in Italien ist ein Hund absolut kein Problem. Weder in
Restaurants, noch auf Campingplätzen. Auch alle Wanderungen, die
wir gemacht haben, waren problemlos mit Hund machbar. Allerdings
besteht in machen Gegenden, da geschützt, Leinenpflicht, was
vollkommen in Ordnung ist. Nur in der Skyway herrscht Maulkorbpflicht
für den Hund. Aber nur während der Fahrt, oben angekommen
kann der Maulkorb ab, es stehen sogar überall Wassernäpfe
bereit und der Hund darf überall hin mit, sogar ins Bistro ;-)