USA: Arizona: Antelope Canyon

August - Oktober 2011:
USA (Lower 48)







Washington

Wir reisen per Fähre in die Lower 48 nach Port Angeles, Washington ein. Von Vancouver Island aus für uns die schnellste, einfachste und auch günstigste Variante. Zudem findet die Abwicklung der US-Behörden gleich in Victoria, also noch auf kanadischem Boden statt. Es ist alles entspannt, keine Fragen, kein Ärger, aber auch leider keine neuen 90 Tage. Dafür hätten wir wohl mind. 30 Tage zwischendrin in Kanada verbringen müssen. Also bleiben uns 68 Tage.

An Bord nutzen wir während der Überfahrt begeistert die Duty Free Angebote in vollem Maß. Endlich ist Alkohol wieder erschwinglich und unsere Kühlbox platzt aus allen Nähten.


I love Duty Free ....

Welcome USA


In Port Angeles gehen wir dann erst mal zu Safeway (sind ja seit Kanada Mitglieder und bekommen somit spezielle Angebote und sammeln Punkte) Lebensmittel kaufen. Unsere letzten Vorräte hatten wir am Abend vor der Überfahrt aufgebraucht, um Ärger zu vermeiden. Und auch hier kommen wir mit einem breiten Grinsen, 60 USD ärmer und bepackt mit 8 vollen Tüten wieder raus. Gelobtes Land …

Von Port Angeles aus geht es gleich auf den Highway 101, der uns in Richtung Süden immer an der Küste entlang bringen soll. Doch zuerst schlängelt sich die Straße durch dichten Wald entlang des Olympia National Parks, bevor wir zum ersten Mal den Pazifik zu sehen bekommen. Traumstrände, ewig lang und sandig, aber leider etwas zu frisch, um baden zu gehen. 

Nice beach on Highway 101

On the beach


Wir übernachten in einem State Park (schrecklich, wenn ich das mal am Rande erwähnen darf und die Duschen kosten auch extra!) und am nächsten Tag geht es weiter gen Süden und gegen Mittag verlassen wir Washington bereits, um in den Bundesstaat Oregon zu wechseln.


Gefahrene Kilometer in Washington: 433 km (Gesamtleistung: 21.512 km) -
ROUTE



Oregon

Oregon, wo zum Himmel ist Oregon? Irgendwie war uns beiden gar nicht so bewusst, dass wir durch Oregon kommen werden oder wo genau es liegt, aber es grenzt direkt an Washington, ist recht groß und landschaftlich sehr abwechslungsreich und wunderschön.

Highway 101


Zuerst geht es weiter entlang der Küste und auch hier wieder: kilometerlange Sandstrände und ein verwaister Pazifik. Wir strecken unsere Füße ins Wasser und es tut schmerzhaft weh. Kein Wunder, dass hier niemand badet. Abends genießen wir unseren ersten Sonnenuntergang am Meer auf dieser Reise – und dazu gibt es einen leckeren Sundowner … dank Duty Free.

Lighthouse on the coast

Aha ...

Sunset on the coast


Am nächsten Tag erreichen wir gegen Mittag die Dünen von Oregon. Wir finden in einem National Forest einen netten Platz und gehen an den Strand bzw. in die Dünen. Es ist windig und so packen wir auch endlich unseren Drachen aus. Teile der Dünen sind für „motorisierten“ Verkehr freigeben. Somit jagen hier Quads, Enduros und umgebaute Autos jeglicher Art durch die Dünen. Da es uns so gut gefällt beschließen wir spontan noch einen Tag zu bleiben. Damit gerät unser Zeitplan zwar ein wenig durcheinander (normalerweise haben wir ja keinen, aber da wir am 19. August bei Freunden in Wyoming sein wollen, müssen wir eben schon ein wenig schauen), aber die Zeit muss sein. Nachmittags findet Stefan sogar im Supermarkt ein Paulaner und ist vollends im Glück.

Oregon Dunes

Oregon Dunes

Oregon Dunes

Oregon Dunes

Yummi, german Paulaner


Wir finden einen Quad-Verleih und haben eine Menge Spaß – nach einer gewissen Eingewöhnungsphase – in den Dünen. Leider geht doch ziemlich viel Zeit dafür drauf, die Dinger wieder auszugraben. Aber es macht richtig Laune und wir hatten selten so einen tollen Tag. Dazu kommt das herrliche Wetter. Seit unserer Einreise nur Sonne.

ATV fun in the Dunes

Fun in the Dunes

ATV fun in the Dunes


Nach 2 Tagen geht es dann leider doch weiter. Zuerst noch ein Stück gen Süden und dann eigentlich stetig gen Osten. Das erste Stück führt durch das grüne Umqua-River-Valley. Dann wird die Landschaft hügliger und vor allem vulkanisch. 

Umpqua River


Nachmittags schauen wir uns den Crater Lake an. War eigentlich auch nicht geplant, aber liegt ja nun mal auf dem Weg. Ich denke, wir haben beide vorher noch nie so ein blaues Blau gesehen. Es wirkt schon fast unwirklich.

Crater Lake

Crater Lake

Crater Lake

Crater Lake2

Crater Lake

Crater Lake NP

Crater Lake NP


Unsere Nacht verbringen wir irgendwo in einem Pinienwald. Ist schon ein komisches Gefühl, einfach irgendwo sein Auto abzustellen und sich dann in sein Zelt zu legen. Und ganz komisch ist es, wenn man dann nachts mal raus muss …

Wir haben einen langen Tag vor uns, da wir Kilometer machen wollen. Zuerst besuchen wir aber noch einen Lava Butte, da dieser zufällig auf der anderen Seite des Highways von unserem Schlafplatz liegt. 

Pine Wood Camping

Lava Butte


Und dann geht es quer durch Oregon und wir sind schwer beeindruckt. Wir haben uns extra nicht für die im Straßenatlas als Scenic Route gekennzeichnete Strecke entschieden, sondern haben die kürzere Variante gewählt. Zuerst geht es durch flaches und karges Land, dazu strahlend blauer Himmel. Dann wird die Landschaft hügelig und sieht wieder vulkanisch aus. Die Felsformationen ändern stetig Aussehen und Farbe. Hinter jeder Kurve sieht es anders und grandios aus. Wie wäre dann erst die Scenic Road gewesen???

On Highway 20

On Highway 20

On Highway 20


Wir schlafen inmitten dieser traumhaften Landschaft auf einem alten nicht mehr genutzten Stück des Highways, versteckt hinter Büschen und fern der Straße. Der Vollmond erleuchtet nachts das komplette Tal und wirft gespenstische Schatten um uns herum.

Camping on old Highway 20

Camping on old Highway 20


Am nächsten Morgen weckt uns die Sonne und nach einem starken Kaffee und Frühstück (wir sind ja seit Neuestem Cerealien-Esser) geht es weiter. Mittlerweile ist die Landschaft geprägt durch Landwirtschaft. Abgeerntete Strohfelder, frische Heuballen und im Hintergrund immer noch die roten Hügel. 

Nice Landscape on Highway 20

On Highway 20


Das Farbenspiel geht weiter. Leider nicht lang, denn wir überschreiten die Grenze nach Idaho und hier ist im Süden zunächst alles flach.


Gefahrene Kilometer in Oregon: 1.456 km (Gesamtleistung: 22.968 km) - ROUTE



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Idaho

Irgendwo in Idaho … so geht es uns, als wir auf den großen Highway fahren. Eigentlich war es geplant auf direktem Weg zum Crater of the Moon National Monument durchzufahren, aber wie es eben so ist, langweilt uns der Highway recht schnell und wir beschließen, einen kleinen Umweg über die Berge zu nehmen. Scenic Byway heißt es hier immer so nett.

Erster Ort auf der Strecke ist Idaho City mit ca. 500 Einwohnern. Klein, nett und überschaubar – wie viele Orte in den USA, die wir bisher gesehen haben.

Idaho City

Idaho City


Die Straße windet sich endlos die Berge hoch und irgendwie sieht es teilweise aus, wie bei uns im Allgäu. Es ist sonnig, aber nicht zu warm. Wir sehen mal wieder schneebedeckte hohe Berge und haben uns zeitlich mit dem Umweg und den ganzen Stopps mal wieder verschätzt. 

Ponderosa Byway

On Ponderosa Byway


Also geben wir ein wenig Gas auf dem Weg ins Tal. Das Tal ist geprägt durch Landwirtschaft und in der untergehenden Sonne ein Mix aus grün und gelb. Es dauert jedoch nicht lange und wir kommen in die unwirkliche Lavawelt des Craters of the Moon National Monument, wo wir eine Nacht verbringen.

Next to Ketchum


Am nächsten Morgen fahren wir den Circle durch die Craters of the Moon (die Amerikaner sind schon sehr bequem) und besteigen einen Lava Butte, von dem aus man einen hervorragenden  Überblick auf das riesige Lavafeld um einen herum hat.

Craters of the Moon

Another Scenic Byway


Von dort aus geht es auf direktem Weg weiter zum Yellowstone National Park. Clever wie wir sind, haben wir uns natürlich keine Gedanken darüber gemacht, dass das Wochenende vor der Tür steht und es das letzte schulfreie Wochenende in Idaho und Wyoming ist. Kurz: wir müssen direkt am Eingang feststellen (hier gibt es nette Tafeln mit Informationen zu den einzelnen Campgrounds), dass bis auf 2 Campgrounds alle belegt sind und die Entfernungen in Yellowstone nicht wirklich kurz sind. Aber die nette Frau am Eingang ruft freundlicherweise einen Campground an und reserviert für uns den letzten Platz. So haben wir über 4 Stunden Zeit für die 80 km und wir brauchen die Zeit wirklich …


Gefahrene Kilometer in Idaho: 904 km (Gesamtleistung: 23.872 km)
- ROUTE

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Wyoming

In Wyoming verbringen wir leider nicht allzu viel Zeit und Wyoming ist eigentlich geprägt durch 2 Sachen. Den Yellowstone und den Grand Teton National Park und unseren Besuch bei Jessica und Travis.

Was soll man zu Yellowstone schreiben? Ich denke, dass hier Bilder mehr sagen als Worte und daher wird sich kurz gefasst. Der Park ist mit 8990 km² recht groß und man bewegt sich durchschnittlich auf einer Höhe von 2.000 – 2.500 m. In der ersten Nacht frieren wir mächtig, da die Temperaturen unter 10 Grad liegen. Landschaftlich ist der Park geprägt durch Vulkanismus und Geysire – kein Wunder, wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um einen Supervulkan handelt und man die ganze Zeit auf einer riesigen Magmablase umherwandelt. 

Great Fountain Geysir Area

Great Fountain Geysir Area

Grand Prismatic Spring

Structures of Grand Prismatic Spring

Grand Prismatic Spring


Ja, und dann gibt es neben den ganzen kleinen Geysiren natürlich noch Old Faithful, den wohl bekanntesten Geysir in Yellowstone. Dieser bricht "zuverlässig" ca. alle 90 Minuten (ein paar Minuten plus oder minus, so genau wollen wir dann doch nicht sein) aus und spuckt so eine Fontäne in die Luft, die über 60 m hoch werden kann. Ein Riesenspektakel, an dessen Ende alle Zuschauer - wie es sich gehört - brav applaudieren.

Old Faithful ... in time Old Faithful ... in time

Old Faithful ... in time

Old Faithful ... in time


Wir verbringen insgesamt 2 Tage und 2 Nächte in Yellowstone, schlafen auf überfüllten Campgrounds, fahren den nördlichen und den südlichen Loop, laufen viel und machen noch mehr Bilder.

Canyonlands in Yellowstone

Canyonlands in Yellowstone

Mammoth Hot Spring

Mammoth Hot Spring

Mammoth Hot Spring

Mammoth Hot Spring

Mammoth Hot Spring

Buffalos in Yellowstone

Yellowstone


Nach Yellowstone geht es weiter in die Nähe von Cody zu Jessica und Travis. Wir haben die beiden auf dem Alaska Highway getroffen und sie haben uns spontan zu sich eingeladen. Ich denke, dass man wirklich behaupten kann, dass wir 3 Tage Urlaub vom „Urlaub“ hatten.

Am ersten Abend geht es nach Cody zu einem typischen Rodeo mit Bullenreiten, Kälber fangen und Hindernisrennen. Wir lachen viel und sind mehr als beeindruckt von den Cowboys, die sich mutig auf diese riesigen muskulösen Fleischberge wagen.

Rodeo in Cody

Massive Bulls


Am nächsten Tag ist Sightseeing angesagt. Wir fahren durch die Berge und über den Beartooth-Pass (3.340 m), gehen Pizza essen, lernen Taffy´s (eine Art Toffeebonbon, sehr lecker und in zig verschiedenen Ausführungen, sehr lecker) kennen und gehen abends noch kurz auf eine Hochzeit.

On the Beartooth Pass


Der zweite Tag ist ein absolutes Highlight: mit dem Boot  der Eltern geht es zusammen mit den Eltern auf einem 72 Meilen langen See durch den Bighorn Canyon. Es ist grandios. Hinter jeder Ecke verändert sich der Canyon und wir haben vom Boot aus die besten Plätze. Es ist heiss und wir kühlen uns im kalten Wasser ab. Jon (Jessicas Vater) liebt es schnell und somit haben wir einen riesigen Spaß beim Innertubing. Ich denke mal wir Mädels vor allem, denn die Jungs werden ganz schön durchgeschüttelt, bei der Geschwindigkeit, die Jon anschlägt als die beiden hintendran hängen. Bei uns geht es zum Glück ein wenig langsamer zu. Dann dürfen wir uns mit dem Wakeboard versuchen. Stefan gibt nach unzähligen Versuchen auf, was meinen Ehrgeiz weckt. Und ich schaffe es tatsächlich und fahre! Allerdings ist es so kräftezehrend, dass ich nach der 2. Fahrt aufgebe, weil ich einfach nicht mehr kann. Auf dem Rückweg kommen wir in einen starken Sturm samt Gewiter und machen uns ernsthafte Sorgen um unser Zelt, welches wir klugerweise nicht zugemacht haben. Es stürmt so sehr, dass wir mit dem Boot im Schlepptau nicht wirklich schnell voran kommen. Aber unser Zelt hat seine Feuertaufe bestens bestanden und steht ein wenig im Wind wackelnd auf unserem Auto. Abends gibt es zum krönenden Abschluss ein Barbecue.

Boatstour in Bighorn

Tubing ... a lot of fun ...

On the boat


Da wir unsere Ersatzteile für das Auto auch bei den beiden in Empfang nehmen können, kümmern wir uns jetzt erst mal um unser Bremsenproblem. Die Zylinder der hinteren Bremsen sind komplett vergammelt. Da sie sich nicht mehr bewegen, schleifen die Bremsen stetig und fahren sich einseitig ab. Die Dicke der Bremsbeläge außen ist mittlerweile grenzwertig. Jon macht für uns einen Termin in der Werkstatt seines Vertrauens und knappe 4 Stunden später fahren wir mit endlich mit „neuen“ Bremsen herum. Der arme Mann musste ziemlich kämpfen, um die Zylinder aus dem Bremssattel zu bekommen.

Wir gehen einkaufen und kochen abends für Jessica und Travis bevor wir das erste Mal Frisbee Golf spielen. Allerdings tut uns jede Faser unseres Körpers von den Startversuchen beim Wakeboarden weh und die Leiter zu unserem Zelt ist uns noch nie soooo hoch vorgekommen. Wir werden eben echt alt …

Am nächsten Morgen ist es dann Zeit Abschied zu nehmen und wir können den beiden gar nicht genug danken für die tolle Zeit, die wir zusammen hatten.


It was great, thanks ... goodbye

Powell2


Es geht nochmal durch den Yellowstone National Park und wir erweitern die Fülle unserer Geysir Bilder.


Colourful Spring

Steamboat Geysir

West Thumb Geysir Basin

West Thumb Geysir Basin


Nachts schlafen wir im National Forest (die National Forests haben wir mittlerweile echt lieb gewonnen, denn hier kann man umsonst auf schönen Plätzen stehen) zwischen Yellowstone und Grand Teton.

Vom Grand Teton National Park sehen wir leider nicht so viel, denn ein Waldbrand verursacht so viel Qualm, dass uns die meiste Sicht genommen wird. Schade, denn das, was wir sehen ist beeindruckend und würde bei guter Sicht wahrscheinlich noch viel beeindruckender sein.

Landscape Grand Teton

Landscape Grand Teton


Auf dem Weg nach Utah finden wir einen netten Schlafplatz an einem Reservoir, wo wir unser Zelt für die Nacht aufschlagen.


Gefahrene Kilometer in Wyoming: 1.098 km (Gesamtleistung: 24.898 km) -
ROUTE 

 
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Utah

Eine kleine Anmerkung vorneweg: wir sind ja nun seit 4 Monaten unterwegs und haben schon einige nette Spots gesehen und immer schreibt man „ ... ein weiteres Highlight, traumhaft, wunderschön …“. Und das ist es auch immer. Aber jetzt wird es schwer, noch eine Steigerung für Utah zu finden. Uns sind manchmal einfach die Superlative ausgegangen, denn Utah ist ein Superlativ …

Utah feiert einen hervorragenden Einstand: Shopping in Salt Lake City. Nach 4 Monaten haben unsere ursprünglich mitgenommenen 3 T-Shirts eine eigentümliche Farbe und einen noch merkwürdigeren Geruch angenommen; es wird also höchste Zeit, da mal etwas nachzulegen.

Nach 5 Stunden haben sich dann etliche Sachen in unseren Einkaufstüten angesammelt und da die Klamotten und vor allem die Preise und Rabatte so verlockend sind, entscheiden wir uns spontan, ein wenig mehr zu kaufen und dann eben etwas nach Hause zu schicken. Nach getaner Arbeit verlassen wir Salt Lake City; denn Städte sind zum Shoppen ganz toll, zum Schlafen aber weniger geeignet.

Es geht weiter in Richtung Süden. Nach 150 km finden wir an einem Hügel wieder einen wunderschönen Schlafplatz – wie so viele in Utah. Beim Auspacken der Wunder-Einkaufstüte muss ich jedoch feststellen, dass die beiden schnatternden Weiber an der Kasse wohl vergessen haben, die beiden teuersten Teile einzupacken. Argh … ohne Worte.

The place where I recognized the missing pieces ...

Nice, but I was still angry ...


Also geht es am nächsten Tag zurück. Wir jammern ein wenig an der Kasse (diesmal steht hier ein netter und kompetenter Herr) und bekommen gleich nochmal Rabatt  – somit haben wir wenigstens das Benzingeld dicke raus.

Nach dem kleinen Umweg peilen wir dann den ersten Nationalpark in Utah an: Zion.

Wir sind an die USA recht blauäugig herangegangen. Wir haben nur eine grobe Vorstellung von dem, was wir sehen wollen und selbst darüber haben wir uns nicht richtig informiert. Somit ist jeder Tag eine Überraschung und auch jeder National Park.

Der Zion National Park ist eine Schlucht aus glatt geschliffenen Felsen, die der Virgin Fluss so tief in den Sandstein gefressen hat, dass stellenweise kein Sonnenlicht zum Boden dringt. Mit einem Shuttle geht es bis zum Ende der Schlucht und von dort geht es in die sogenannten Narrows, die man über 20 km lang durch den Virgin Fluss watend oder schwimmend erkunden kann.

Wir laufen allerdings nur den ersten Teil, da es uns dann zu tief wird und wir nicht aufs Schwimmen vorbereitet sind und auch das Waten auf den Steinen durch den Fluss schon anstrengend ist. Stefan liegt mir ständig in den Ohren, ich solle bloß nicht hinfallen, denn ich hätte das teure neue Objektiv im Rucksack; eine wirklich große Hilfe.

Wild West next to Zion

Zion National Park

Landscape in Zion National Park

Landscape in Zion National Park

The Narrows in Zion

The Narrows in Zion


Neben den Narrows, die in der brütenden Hitze eine wahre Abkühlung bieten, ist aber auch der eigentliche Canyon sehr spektakulär.

The Zion Canyon


Nach einer Nacht im National Forest geht es am nächsten Tag weiter zum Bryce Canyon NP, einem weiteren Superlativ und mit das Schönste auf unserer bisherigen Tour. Der Bryce Canyon ist eigentlich kein Canyon, sondern eine Ansammlung von Felsplateaus (Hoodoos), in die das Wasser im Laufe der Zeit hufeisenförmige Rundungen (das Amphitheater) gefressen hat. Die anmutigen Felsen leuchten in warmen Rot- und Ockertönen und man kann sich gar nicht satt sehen an dieser malerischen Landschaft.

Hoodoos in Bryce

Wildlife

Nice colours :-)

Bryce National Park

Bryce National Park

Thunderstorm in Bryce


Da es gegen Mittag immer pünktlich anfängt zu regnen, verteilen wir unseren Besuch auf 2 Tage.

Weiter geht es durch das Grand Staircase Escalante National Monument zum Hole of the Rock – einer riesigen Felsöffnung im Glen Canyon, die in den Lake Powell führt.

Es erwarten uns 90 km Schotter und Sandpiste einfach. Am ersten Nachmittag kommen wir durch den Regen nicht wirklich weit, denn die Piste verwandelt sich in kürzester Zeit in ein riesiges Schlammloch und ein Vorankommen ist nur sehr langsam möglich.

So übernachten wir am Devils Garden und die untergehende Sonne und das vorbeiziehende Gewitter bieten und ein Naturschauspiel der Extraklasse.

Devils Garden

Devils Garden

Devils Garden


Am nächsten Morgen ist die Straße wieder einigermaßen befahrbar und wir erreichen das beeindruckende Hole in the Rock. Allerdings machen wir uns pünktlich auf den Rückweg, denn an unserem Auto klebt bereits jetzt wieder kiloweise Matsch vom Vortag.

On the way to Hole in the Rock

Lake Powell from Hole in the Rock

Hole ind the Rock


Es geht über eine weitere „Nebenstraße“ – dem Burr Trail – in Richtung Lake Powell. Unser Schlafplatz ist königlich; auf dem höchsten Punkt des Burr Trails mit Blick auf die südlichen Ausläufer des Capital Reef NP´s und dem vor Jahrmillionen aufgefalteten Waterpocket Fold.

On the Burr Trail

Yummi, typical german food

Another great Campsite


Am nächsten Tag baden wir im Lake Powell und testen zum ersten Mal unsere Solarduschen (autsch, wir müssen fest, dass das Wasser sehr schnell sehr heiß wird und somit keine wirkliche Erfrischung ist; im Gegenteil ...). Von dort geht es dann über noch mehr Schotter und Staub in Richtung Capitol Reef NP.

On Lake Powell

Southern Part of Capital Reef NP

Southern Part of Capital Reef NP

Southern Part of Capital Reef NP


Unser Schlafplatz für diese Nacht ist wieder mal ein Traum und so langsam gewöhnen wir uns an die Abgeschiedenheit und diesen unwirklich wirkenden Sternenhimmel und die so klar scheinende Milchstraße.

Campsite ...

... and some service


Da die einzige geteerte Straße durch den Capital Reef NP wegen Baumaßnahmen nicht zugänglich ist, geht es für uns dann eben wieder durch endlose Kilometer Wald, Steine, Sand, wash outs und noch mehr Schotter, da wir uns dazu entschließen, durch den nördlichen Teil, das Cathedral Valley zu fahren.

Und wieder ein Tag in einer komplett anderen Welt mit den unterschiedlichsten Landschaften. Von der Bergwelt auf knapp 3.000 m und angenehmer Kühle und Wind geht es in das lebensfeindliche Cathedral Valley runter. Wir ertragen die Temperaturen nur schwer und selbst der Fahrtwind ist heiß.

Petroglyphes

Capital Reef NP from above

Capital Reef from above

Cathedral Valley in Capital Reef NP

Cathedral Valley - Temple of the sun


Abends – wir sind mittlerweile kurz vor dem Arches NP – heißt es dann mal wieder Auto auswischen. Der Staub hier ist so fein und setzt sich einfach überall rein. Und der Landy ist ja nicht gerade dafür bekannt, dass er dicht ist, daher haben wir eigentlich jeden Abend neuen Sand und Dreck in unterschiedlichen Farben im Auto … und die schwarzen Möbel machen es nicht gerade besser.

Mit unserem Besuch im Arches NP erreichen wir neue Temperaturrekorde und das in einer wieder ganz anderen landschaftlichen Umgebung. Hier geht kein Lüftchen und die Temperaturen vom Vortag erscheinen uns lächerlich. Wir sind umgeben von den unterschiedlichsten bizarren Formationen aus rotem Sandstein: Türme, Steinblöcke, Kuppeln und freistehende Wände. Und zwischendrin immer wieder Arches (Bögen) unterschiedlicher Größe und Form. Über 2.000 Arches soll es hier geben und wir sehen nur den geringsten Teil davon.

Turret Ach in Arches NP

Double Arch in Arches NP

Delicate Arch in Arches NP


Nach diesem Tag und viel geflossenem Schweiß benötigen wir dann doch mal wieder eine Dusche und landen auf einem Campground auf dem auch eine kleine Gruppe „Off Roader“ mit ihren Jeeps verweilt. Wir lernen, dass das, was wir betreiben, eigentlich nur 4-wheel-driving ist. Die Jungs mit ihren Jeeps fahren hier richtig krasse Sachen. Felsblöcke rauf und runter und dass man sich mal auf die Seite legt gehört dazu. Nein danke, dann bleiben wir doch lieber beim einfachen 4-wheel-driving – das ist Material- und Nervenschonender. Außerdem bewegen wir uns mit unserem Auto auch durch die halbe Welt und transportieren unseren Landy nicht auf Anhängern nur zum Spielen von A nach B.

Aber so ein bisschen Off Road Feeling kommt dann am nächsten Tag doch noch auf (die lieben Jeep-Jungs würden sich an dieser Stelle wohl totlachen). Wir fahren über den Shafer Trial in den Canyonlands NP und quälen unser Auto auf dieser Fahrt ab und zu mal Berge und Steine rauf und runter. Der  Shafer Trial ist eine tolle Strecke und am Ende steht man vor einer Wand und fragt sich, wo es denn weiter geht. Die Straße zieht sich in endlosen Haarnadelkurven die komplette Wand hoch.

On the Shafer Trail to Canyonlands

On the Shafer Trail to Canyonlands

On the Shafer Trail to Canyonlands

On the Shafer Trail to Canyonlands

Shafer Trial


Oben angekommen landen wir auf einem Plateau, dem Island in the Sky, welches genau so abrupt wieder abfällt. Island in the Sky ist einer der drei Teile des Canyonlands NP.

Canyonlands NP

Canyonlands NP

Campsite next to Canyonlands NP Island in the Sky

Campsite next to Canyonlands NP Island in the Sky


Am nächsten Tag schauen wir uns Teil 2 an: The Needles. Hier gibt es eine der technisch anspruchsvollsten Off Road Strecken der USA, den Elephant Hill. Im Visitor Center ist eine Off Road Spezialistin, die uns dazu rät, zuerst zu einem Aussichtspunkt zu fahren, um zu testen, was möglich ist. Des Weiteren gibt sie zu bedenken, dass wir mit Zelt und Träger dachlastig sind und dass die Strecke einige schräge Stellen aufweist. Wir haben eine Menge Spaß auf der ersten Strecke und entscheiden am Elephant Hill dann, es nicht zu versuchen. Ersatzteile für Land Rover sind hier in den USA schwer zu bekommen und wir haben noch eine weite Strecke vor uns mit dem Auto. Hier siegt die Vernunft, obwohl es uns beide reizt.

Some Fun in Canyonlands NP

Canyonlands NP

And some more fun

and some more fun :-)

Lonely Campsite


Den 3. Teil – The Maze – vom Canyonlands NP lassen wir aus, da der Zugang zu diesem Gebiet nicht wirklich auf unserer Route liegt.

Somit heißt unsere nächste Station Natural Bridges. Natural Bridges sind den Arches recht ähnlich, allerdings gibt es doch einige Unterschiede. Arches stehen frei und sind durch Wasser und/oder Erosion entstanden. Natural Bridges hingegen sind nur durch Wasser entstanden und stehen in der Regel nicht frei.

Natural Bridges

Campsite next to Natural Bridges

Campsite next to Natural Bridges


Unser Schlafplatz liegt wieder einmal wunderschön und an diesem Abend regnet es seit langem mal wieder ein wenig. Sehr zu Stefans Leidwesen, der ein schönes großes Feuer startet.

Da es am nächsten Morgen bewölkt ist weckt uns die Sonne nicht wirklich und ebenso gibt es keinen Hitzestau im Zelt; wir schlafen mal wieder lange und kommen erst gegen Mittag los.

Zuerst geht es zum Muley Overlook, von dem aus man einen grandiosen Blick auf den Glen Canyon hat. Weiter zum Valley oft he Goods; hier ragen riesige Felswände steil nach oben. Ein 25 km langer Loop führt in sanften und weniger sanften Wellen durch das Valley. Einen großen Teil der Strecke fahren wir ziemlich schnell und haben eine Menge Spaß mit dem ganzen hoch und runter.

Jump on Muley Overlook

Muley Overlook

Muley Overlook

Muley Overlook

A Yogi :-)

Valley of the gods


Am Nachmittag erreichen wir Monument Valley und somit Arizona …

Aber bereits 1 Tag später sind wir wieder in Utah, um am Lake Powell zu nächtigen und um bei der Lotterie für The Wave mitzumachen. Es werden jeden Tag nur 10 Permits verlost und an diesem Morgen sind wir insgesamt 53 Leute, die sich um ein Permit bewerben. Die Ziehung beginnt und wir gewinnen leider nicht.

Somit bewerben wir uns um ein Permit für den nächsten Tag für den südlichen Teil der Coyote Butts (The Wave liegt im nördlichen Teil) und bekommen dies auch – neben uns gibt es keine anderen Bewerber.

Lottery for the Wave


Da es mittlerweile bereits gegen Mittag ist, beschließen wir, an diesem Tag nur den Buckskin Gulch, einen schönen Slot Canyon, zu erkunden.

Und so machen wir (KLUG und KLÜGER) uns auf den Weg und laufen und laufen in der prallen Mittagssonne. Zuerst in einem ausgetrockneten Flussbett, dann einen sandigen Hügel rauf und dann stehen wir in der unwirklichen Welt der nördlichen Coyote Butts und laufen weiter und weiter. Und irgendwann nach 2 Stunden fragen sich KLUG und KLÜGER: 1.) WO sind wir hier? 2.) Wäre es nicht besser umzukehren? 3.) Finden wir überhaupt zurück – weil hier wirklich alles gleich aussieht und wir das Gefühl haben, dass uns die Sonne langsam das Gehirn austrocknet.

Nothern Coyote Butts ...

... hot and hotter ...

... everything looks same ...


Plötzlich steht ein kleines ebenso verwirrtes Männchen neben uns. Das Männchen stand bereits auf dem Parkplatz neben uns und hat dort die ganze Zeit mit sich selbst geredet. Nun ja, uns wird erklärt, dass wir uns auf dem Weg zu The Wave befinden und wir bloß nicht verloren gehen sollten. Er selbst wäre samt Karte und GPS auf der Suche – bislang erfolglos. Es könne aber nicht mehr weit sein.

Wir beschließen dann lieber doch, umzukehren. Unser Weg zurück ist ein ganz anderer wie der Hinweg, da wir unseren Hinweg nicht mehr finden, aber letztendlich landen wir wieder am sandigen Hügel und im Flussbett.

Wir folgen diesmal dem Flussbett – ist ja irgendwie logisch, dass ein Canyon und ein Flussbett zusammengehören – und erreichen dann irgendwann den Canyon.

Buckskin Gulch Buckskin Gulch


Nach einer recht kurzen Erkundung des Buckskin Gulchs suchen wir uns dann einen Platz zum Schlafen und machen den restlichen Nachmittag gar nichts mehr.  Wir sind doch recht kaputt von dem 6-stündigen planlosen Herumirren in der Sonne.

Am nächsten Morgen geht es weiter zum südlichen Teil der Coyote Butts, die liegen allerdings wieder in Arizona …

Nachtrag: ich habe versucht, alles möglichst neutral zu beschreiben; aber es sei nochmal erwähnt, dass Utah wirklich zu den schönsten Plätzen dieser Erde gehört!


Gefahrene Kilometer in Utah: 3.236 km (Gesamtleistung: 28.206 km) - ROUTE

 
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Arizona

Mit dem Überschreiten der Grenze nach Arizona sind wir auch gleich im Navajo Indianer Reservat. Was hier auffällt ist, dass am Straßenrand überall Müll herumliegt. Dies war bis jetzt nirgends der Fall.

Erste Station: Monument Valley. Da wir uns in einem Indianer Reservat befinden gelten unsere National Park Pässe nicht und wir zahlen extra. Wir beschließen dort zu schlafen (Primitive Campground mit so dreckigen und übervollen Dixie-Klo´s, wie wir sie selten gesehen haben) und haben einen super Blick. Am nächsten Morgen stehen wir früh auf, um uns den Sonnenuntergang anzusehen und dann geht’s weiter nach Page am Lake Powell.

On the way to Monument Valley

Monument Valley in the evening

Monument Valley in the evening

Campsite at Monument Valley

Yummi cooking

... in the morning ...

... too early for Stefan ...


In Page selber bleiben wir nicht lange. Wir lassen unsere Reifen wieder mal rotieren, machen in der Zeit unseren Service (unglaublich, seit Watson Lake in Kanada sind wir bereits wieder 10.000 km gefahren), kaufen ein und dann geht’s es auch schon wieder nach Utah, um am Lone Rock Beach zu übernachten, bevor wir uns für die Lotterie für The Wave bewerben …

Nice Campsite at Lake Powell

Amazing Campsite with great view

Nighttime at Lake Powell

Nearly Fullmoon


Nach dem nördlichen Teil in den Coyote Butts und im Buckskin Canyon (welche zu Utah gehören), sind wir mit dem südlichen Teil wieder in Arizona.

Nachdem wir und unser Auto uns tapfer durch viel Sand gekämpft haben, sind wir gegen Mittag vor dem südlichen Teil der Coyote Butts. Das Wetter ist durchwachsen und so machen wir uns gleich auf die kurze Wanderung gen Coyote Butts. Und wieder ein Schauspiel für die Augen. Die Butts ändern sich fast jeden Meter. Die Farben und Formationen, die unterschiedlichen Schichten, das Gestein … wir können uns nicht wirklich satt sehen. Im Hintergrund zieht ein Gewitter auf, von vorne kommt die Sonne und das Licht ist ein Traum. Unsere Speicherkarte wird voller und voller. Da das Licht dann aber doch immer schlechter wird gehen wir zurück zum Auto, übernachten dort draußen und machen uns am nächsten Morgen pünktlich zum Sonnenaufgang nochmals auf den Weg – allerdings illegaler weise, denn wir haben ja nur ein Permit für den Vortag gehabt.

On the sandy way to the Coyote Butts South

lovely Coyote Butts in the evening

Funny stone ...

A small arch :-)

... and some more funny coloured stones ...

The teepees

Crazy stone structures

And some more nice colours and formations

An Alien is watching you ...

Two coloured stone

Two coloured stone

And us between all the stones

... and some more stones ...

Walk like an egyptian ...

Thunderstorm time


Wir bleiben wieder länger als erwartet, da das Licht an diesem Morgen ganz anders ist als am Vortag und lässt die Coyote Butts wieder ganz anders aussehen. 

Coyote Butts South in the morning time

Coyote Butts South in the morning time

Coyote Butts South in the morning time

Coyote Butts South in the morning time

Coyote Butts South in the morning time

Coyote Butts South in the morning time

Coyote Butts South in the morning time

Coyote Butts South in the morning time

Coyote Butts South in the morning time

Coyote Butts South in the morning time

Coyote Butts South in the morning time


Gegen Mittag machen wir uns auf den Weg nach Page zurück und schauen uns am Nachmittag auch noch den Horseshoe Bend an und schlafen wieder am Lake Powell.

Horseshoe Bend

Lake Powell

Camp on Lake Powell


Am nächsten Morgen schaffen wir es dann endlich ein Hotel für Las Vegas zu buchen (nicht, dass wir uns nicht entscheiden könnten, aber es hat uns mehrere Stunden gekostet, sämtliche Daten und Hotels zu prüfen und uns dann endlich mal dazu zu entschließen, uns ein wenig Luxus zu gönnen …).

Bevor wir uns auf den Weg zum Grand Canyon machen, schauen wir uns noch den Antelope Canyon an. Da wir uns als Photographen „anmelden“ haben wir 2 Stunden Zeit und müssen uns nicht in einer Gruppe bewegen. Was soll ich sagen? Ich denke, dass der Antelope Canyon einer der schönsten und faszinierendsten Plätze auf dieser Erde ist …

Lower Antelope Canyon Lower Antelope Canyon

Lower Antelope Canyon

Lower Antelope Canyon

Lower Antelope Canyon

Lower Antelope Canyon

Lower Antelope Canyon

Deep in the Lower Antelope Canyon

Lower Antelope Canyon

Taking pictures

Lower Antelope Canyon

Lower Antelope Canyon


Am Nachmittag geht es dann weiter zum Grand Canyon. Kurz bevor wir den Eingang erreichen baut sich vor uns eine schwarze Gewitterwand auf. Auf dem Pass (immerhin wieder 2.300 m hoch) hagelt es ordentlich und als wir die Stelle passieren ist immer noch alles weiß. Das Wetter ist leider entsprechend schlecht und der Himmel reißt nur einmal kurz auf, und wir haben einen tollen Regenbogen direkt über dem Canyon.

Rainbow Show on the Grand Canyon

Here we are :-)


Wir übernachten dort oben (und sind es gar nicht gewohnt, dass es nass und kalt und klamm ist) und stehen am nächsten Morgen pünktlich zum Sonnenaufgang auf. Das Wetter ist immer noch sonderlich gut und es fängt auch recht schnell wieder an zu regnen. Somit machen wir uns auf den Weg nach Vegas.

Grand Canyon in the morning

Grand Canyon in the morning


Einen kleinen Teil der Strecke fahren wir über die historische Route 66, bevor wir am frühen Nachmittag die Grenze nach Nevada überschreiten.

On the Route 66

Gefahrene Kilometer in Arizona: 1.289 km (Gesamtleistung: 29.495 km) - ROUTE



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Nevada

In Nevada waren wir nur kurz … mehr als kurz. 5 Tage (davon 4 Tage alleine in Las Vegas) und 465 Kilometer.

Nach einiger Zeit in der Wüste und Einsamkeit kommen wir am frühen Nachmittag nach Las Vegas – eine irgendwie unwirkliche Stadt in einer unwirklichen Umgebung.

Ein Hotel zu finden hat im Vorfeld auch gar nicht lange gedauert. Geschätzte 100 Stunden habe ich im Internet recherchiert und gelesen und Preise verglichen. Die Grundsatzfrage lautete ja: billig und zweckmäßig oder teuer und mal richtiger Luxus. Letztendlich haben wir uns für 3 Tage Luxus in einem 5 Sterne Hotel einen Block vom Strip entfernt und ohne eigenes Casino entschieden. Die richtige Wahl, wir haben es nicht einmal bereut.

Unser Auto können wir direkt am Hotel in einer bewachten Garage stehen lassen. So haben wir permanenten Zugriff und müssen uns keine Sorgen machen. Das Zimmer ist riesig, ein riesiges kuscheliges Bett, eine kleine Küche, Blick auf den Strip und einfach nur Wohlfühlen.

A kind of Luxury


Allerdings sind wir gleich an ersten Abend doch ziemlich erschlagen von dieser ganz anderen bunten Lichterwelt und gehen früh ins Hotel zurück, liegen auf der Couch und genießen einfach nur den Ausblick.  

View on the strip


Am nächsten Tag sind wir den ganzen Tag unterwegs, shoppen viel, lauen viel und versuchen möglichst viel zu sehen. Wir immer aufs Neue erstaunt, was die Dimensionen der Casinos und Hotels betrifft. Im MGM Grand – wo wir uns unsere Tickets für die Cirque du Soleil Vorstellung abholen – verlaufen wir uns im Casino sogar … 

Casino New York New York

Las Vegas and us 2by night


Abends schauen wir uns die Show "KA" vom Cirque du Soleil an. Wir haben beide etwas Anderes erwartet. Die Show besticht durch ihre Bühneneffekte und das Bühnenbild, weniger durch Akrobatik; daher sind wir beide auf gewisse Art leider etwas enttäuscht.

Am nächsten Tag laufen wir wieder viel und die unsere Einkaufstüten werden auch immer voller; bzw. das Paket, welches demnächst nach Hause geht, wird immer größer und schwerer.

Ich denke, wir haben nur einen ganz kleinen Teil von Las Vegas gesehen und sind auf der einen Seite fasziniert auf der anderen Seite aber auch ein wenig geschockt.

Las Vegas - New York New York by night

Las Vegas - Paris Paris

Las Vegas - on the strip

Las Vegas - The Venetian

Jägermeister on the strip :-)

Las Vegas - on the strip


Nein, wir haben nicht geheiratet (da hätte es dann wohl von einigen Seiten Ärger gegeben) 
und wir haben auch ein klein wenig Geld in die Hand genommen, um es zu verzocken. Aber alleine durch die Casinos zu laufen und anderen beim Spielen, gewinnen und verlieren zuzuschauen, macht schon Spaß.

Das Wetter ist leider – oder zum Glück – nicht so gut. Es regnet morgens und tagsüber ist es recht kühl. Zum Erkunden der Stadt wohl perfekt, aber so können wir leider unseren wunderschönen Pool nicht nutzen.

Am Tag unserer Abreise fahren wir noch zu einem Schaumstoffhändler und gönnen uns eine neue Matratze für unser Zelt. Unsere Alte hat sich nun doch schon durchgelegen und wir haben unser Zelt ja auch gebraucht gekauft. Jetzt haben wir eine härtere und dickere Matratze, welche uns den Rest der Reise hoffentlich gut oder besser schlafen lässt.

Weiter geht es zum Valley of Fire. Allerdings sind wir beide irgendwie recht träge, denn es ist an diesem tag unerträglich heiß, so dass wir nur durchfahren und uns in der Lake Mead Recreational Area einen Platz in einen trockenen Flussbett zum Schlafen suchen.

Valley of Fire

Camp next to Lake Mead

Lake Mead2

Am nächsten Morgen entscheiden wir uns dann spontan, uns auf den Weg nach Californien und zum Death Valley zu machen und somit ist unser Besuch in Nevada bereits nach 5 Tagen wieder vorbei.


Gefahrene Kilometer in Nevada: 465 km (Gesamtleistung: 29.960 km) - ROUTE

top







Californien

Nach der belebten Stadt Las Vegas geht es ins totale Gegenteil; zum Death Valley, der ersten Station in Californien.

Stefan hat sich in Las Vegas eine „Luxus-Erkältung“ geholt, sprich: er hat die Klimaanlage nicht vertragen und kränkelt. Und was das bedeutet, können wohl alle Frauen an dieser Stelle nachvollziehen.

Wir kommen gegen Nachmittag im Death Valley an und fahren zuerst zum Dantes View, von wo aus man den besten Überblick übers Death Valley hat.

Dantes View to Death Valley2


Von dort geht es dann wieder runter und zurück in die Hitze; nächster Punkt auf der Karte: der Zabriskie Point.

Zabriskie Point - Death Valley

Zabriskie Point - Death Valley


Da ich an Stefans Gesicht sehen kann, dass er keine Lust mehr hat, sich weitere Dinge anzusehen, fahren wir den nächsten Campground an. Allerdings ist es hier so windig, dass es keinen Sinn macht, unser Zelt aufzuschlagen. Wir beschließen, ein Stück zurückzufahren und uns wieder mal in die Büsche zu schlagen. Heißt in diesem Fall: eine Schotterpiste hoch zum Echo Canyon.

Es ist immer noch warm und ich kann Stefan davon überzeugen, vorher doch noch zu Badwater, mit – 86 m die tiefste Stelle der USA, zu fahren. Aber die Temperaturen gegen Abend werden wohl angenehmer sein als tagsüber.

Es wird trotzdem heiß und heißer. Dort angekommen haben wir gegen 18h immer noch über 40 Grad und der Wind fühlt sich wie ein Heizlüfter an. Aber es ist schön im Sonnenuntergang dort unten.

It is getting hot ...

Badwater

... more than 40 degrees

Walking on salt

Sunset :-)

Two happy travellers


Dann geht es zum Echo Canyon und wir finden bald einen recht windgeschützen Platz zum Schlafen. Am nächsten Morgen fahren wir erst mal noch zur alten Inyo Mine. Die Strecke dorthin ist schön und da wir über 1.200 m hoch sind, ist es auch nicht so heiß.

Echo Valley Campsite

Echo Valley


Das ändert sich allerdings, als es wieder runter ins Tal geht. Da es am Vortag zu spät gewesen ist, stehen nun Devils Golfcourse und Artist Point auf dem Programm.

Devils Golfcourse

Artist Point

Artist Point

Artist Point


Dann geht es weiter zu den Dünen, einem farblich schönen Kontrast in dem sonst so eintönigen Grau.

The Dunes2


Dann fahren wir einen Campground an, da es einfach zu heiß ist (irgendwie scheint unser Landy der einzige zu sein, dem die Hitze nichts ausmacht, denn er fährt brav überall hin) und Stefan schon wieder murrt. Wir schlagen unser Camp auf und überlegen, was wir am nächsten Tag machen.

Stefans gute Laune („Ich habe keine Lust mehr auf Hitze und Steine, Steine und noch mehr Steine …“) und der freche Preis für Diesel im Nationalpark (knapp 6 USD statt normal 4 USD) lassen uns an dieser Stelle das Death Valley verlassen.

Leaving the Death Valley2

The first big Joshua Tree on our way

And some more salt


Es geht in Richtung Westen und in die Berge. Wir finden durch Zufall einen wunderschönen Platz auf einer großen Lichtung im Sequoia National Monument, wo wir die nächsten drei Tage bleiben. Stefan kann sich auskurieren. Wir waschen Wäsche, machen mal wieder Ordnung im Auto, kochen, gehen zum Bächlein, um Wasser zu holen, hören Hörspiele (hoch leben „Die drei ???“) und genießen die totale Ruhe. Als wir uns in Richtung Sequoia National Park aufmachen tut es uns richtig weh diesen schönen Platz zu verlassen.


A nice place to stay

A nice place to stay


Irgendwie haben uns die drei Tage Nichtstun nicht gut getan, denn wir kommen gar nicht mehr in die Pötte und schaffen kaum noch Kilometer. Vor dem Sequoia National Park machen wir noch einen Stopp, bevor es dann zu den Riesen geht.

Im Kreise dieser Baumriesen kommt man sich einfach winzig und unbedeutend vor. Und wir stehen hier vor den weltgrößten Bäumen, denen zum Teil nicht mal ein Waldbrand etwas anhaben kann.

Tiny human being and even tiny cars

We couldnt make it ... unfortunately

More huge trees

And GENERAL SHERMAN

... so big ...


Nach einem halben Tag suchen wir uns schon wieder einen netten Platz zum Schlafen zwischen Sequoia und Kings Canyon National Park.

we love the National Forests


Dann geht es weiter zum Kings Canyon National Park. Es ist ganz nett, aber wenn wir den Park nicht gesehen hätten, wäre es wohl auch nicht schlimm gewesen. Vielleicht ist man aber auch einfach mittlerweile überladen mit Eindrücken und hat in der letzten Zeit einfach zu viel geballt gesehen.



Kings Canyon NP

not that dirty :-)

us and ...

some more trees


Es geht wieder in einen National Forest zum Übernachten. Hier findet man immer sehr schnell wunderbare einsame Plätze. Einfach ein wenig reinfahren, Schotterpiste suchen und von dort die noch kleineren abzweigenden Wege reinfahren. Da es recht kühl ist, machen wir mal wieder ein Feuerchen und hören dazu Hörspiele; echte Gruselromantik.


Nighttime in the National Forest

Dann geht es – mit einem kurzen Stopp, um Lebensmittel aufzufüllen - in Richtung Yosemite. Und wieder (wird langsam langweilig, oder?) finden wir 5 km vor Yosemite einen netten Platz im Wald, wo wir unser Camp aufschlagen.

Wir hatten im Reiseführer gelesen, dass die Californier den Yosemite National Park auch gerne Yosemite Parkplatz nennen, weil sich hier Stoßstange an Stoßstange reiht. So schlimm kann es schon nicht sein, denken wir uns. Weit gefehlt. Am Eingang bereits staut es sich und die gute Frau im Kassenhäuschen drückt uns die Parkinformation in die Hand, ohne etwas sehen zu wollen, damit wir bloß schnell wieder weg sind. Die erste Anlaufstelle, den Giant Sequoias, lassen wir sausen, denn alle Parkplätze sind restlos überfüllt und die Leute stehen Schlange, um einen Parkplatz zu bekommen. Also geht es weiter zum Glacier Point von wo aus man einen schönen Blick auf den Half Dome hat, welcher durch seine Form schon beeindruckend ist.

Half Dome

Half Dome


Allerdings ist auch hier ein Zirkus, wie wir ihn bis dato selten erlebt haben. Es ist uns einfach zu voll und so fahren wir noch zum Tunnel View von wo aus man einen Blick ins Tal hat und beschließen dann, Yosemite eben Yosemite sein zu lassen. Das Wetter spielt auch nicht so wirklich mit und es ist einfach zu voll. Beim Verlassen des Parks werden wir dann nach unserem Jahrespass für die National Parks gefragt … ist schon lustig.

Tunnel view in Yosemite


Wieder geht es für die Nacht in den Stanislaus National Forest und wir genießen die Ruhe. Am nächsten Tag nehmen wir die Strecke nach san Francisco in Angriff. Von unterwegs aus buchen wir unser Hotel für 2 Nächte. Im Yosemite haben wir den Tipp bekommen, dass man nördlich von Frisco gut campen kann. Als wir dort ankommen allerdings absolute Fehlanzeige. Wir landen schließlich in einem State Park und da wollen sie 25 USD für eine Übernachtung auf einem Parkplatz. Tja, Californien ist pleite und nimmt es von den Lebenden. Allerdings sind wir recht spät dran und es ist niemand mehr da. Also befolgen wir den Rat von einem netten Pärchen, schlafen im Auto und verlassen am nächsten Morgen sehr früh den Platz. Der Vorteil: wir kommen zum Sonnenaufgang zur Golden Gate Bridge.

Campsite ... again in the Forest

Golden Gate in the Morning

Golden Gate in the Morning


Unser Hotel liegt im guten Stadtteil Marina, welcher ziemlich belebt und nah am Wasser ist. Das Auto können wir direkt vor der Tür parken und nach einer ausgiebigen Dusche ziehen wir los.

San Francisco ist eine tolle Stadt und abwechslungsreiche Stadt. Das Bild der einzelnen Stadtteile schwankt zwischen sehr touristisch, ruhig, quirlig, hip und schrill bis hin zu „hier fühlen wir uns aber nicht so wohl“. Es ist ein stetiges auf und ab in den Straßen in denen mal kleine bunte Holzhäuschen und mal große pompöse Steinbauten stehen. San Francisco gefällt uns richtig gut und wir laufen wohl einige Kilometer in den beiden Tagen.

Cable Car

Colourful

In Ashbury Heights

Pier 39

Frisco


In Castro, dem Schwulenviertel kommen uns nackte Männer entgegen und in Ashbury Heights gehen wir zum Friseur. Ja, man bekommt, was man zahlt. Wir haben uns spontan für einen ganz kleinen Laden mit 2 vietnamesischen „Stylistinnen“ (stand so auf den Visitenkarten, haben sich wohl selbst so benannt) entschieden. Nun ja, bei mir sollten die Spitzen geschnitten werden und als ich sie dann am Ende darauf hingewiesen habe, dass meine Haare unterschiedlich lang sind auf beiden Seiten, meinte sie nur, dass wäre vorher auch so gewesen. Ich habe sie dann schlussendlich aber  überzeugen können, dass sie die Länge doch bitte entsprechend anpasst. Ja, und Stefan … da hat seine „Stylistin“ es auch sehr gut gemeint und erst mal richtig schön gekürzt. Auf den Schreck sind wir dann erst mal essen und shoppen gegangen.

Castro :-)

Castro :-)

Short hair and good food


San Francisco gefällt uns richtig gut und das ist eine Stadt, in die wir gerne nochmal zurückkommen würden.

Golden Gate in the Morning


Beladen mit ein paar neuen Sachen (wo sollen wir die nur alle unterbringen) und einem neuen Drachen (ich langweile mich immer, wenn Stefan mit seinem Drachen spielt und ich nebendran stehe) geht es in Richtung Süden, immer an der Küste entlang. Das Wetter ist allerdings küstentypisch, sprich: man sieht gar nichts durch den Nebel. Unterwegs machen wir halt an einer See Elephanten Kolonie und könnten stundenlang den doch eher schwerfälligen Tieren zuschauen. Aber wir müssen weiter, denn wir wollen uns in LA mit Nadine und Tomek treffen, welche am Ende ihrer Reise sind und im Prinzip genau in die andere Richtung gefahren sind. Von den beiden haben wir auch den Tipp mit den Dünen in Pismo Beach/Oceano. Hier kann man direkt in den Dünen am Strand für 10 USD übernachten.

Big Sur

Big Sur

Cute Sea Elephants

Funny sea elephants

Funny sea elephants


Wir kommen allerdings erst im Dunkeln dort an und irren ein wenig planlos am Strand umher. Irgendwie tun wir uns schwer, einen Platz zu finden, da das Wochenende vor der Tür steht und einfach schon viele Amerikaner ihre Zelte aufgeschlagen haben. Aber dann finden wir ein ziemlich breites Stück Strand, auf dem niemand steht. KLUG und KLÜGER freuen sich anstatt nach dem „warum“ zu fragen. Es ist kühl und wir sind müde. Also gehen wir ins Bett. Das Wasser plätschert schön laut und wird immer lauter und wir freuen uns. Am nächsten Morgen verstehen wir, warum dort niemand stand. Die Flut kommt an dieser Stelle Strand ziemlich weit hoch und wir müssen über Nacht im Wasser gestanden haben, denn um uns herum ist der Sand nass und es liegen überall Algen herum …

First Campsite


Da es uns aber super gut gefällt beschließen wir, einkaufen zu gehen und einen Tag zu verlängern. Als wir vom Einkaufen zurück kommen (mittlerweile haben wir Freitag mittag) ist der Strand recht voll. Wir fahren hin und her und finden dann wieder ein Stück (diesmal weiter weg vom Wasser), an dem wieder niemand steht. Auch diesmal fragen sich KLUG und KLÜGER nicht, warum das so ist. Es wird nachmittag und dann bald Abend und wir kapieren so langsam bzw. bekommen gesagt, warum wir da so einsam zwischen den ganzen Trailerburgen stehen. 1.) stehen wir an einer der weichesten Stellen am Strand (wir hatten keine Probleme, dort hin zu kommen) und 2.) stehen wir an einem Markierungspfosten mit Zufahrt zu den Dünen, in denen die Amerikaner mit ihren ATV´s wie die Wahnsinnigen herumjagen. Gut, mit Punkt 1.) können wir leben; es ist sogar ganz großes Kino, denn wir beachten den ganzen Abend lang Leute, die sich in dem weichen Sand einbuddeln und festfahren. Aber Punkt 2.) macht uns mit zunehmender Dunkelheit doch ein wenig Sorgen, denn unseren schwarzen Landy sieht man nicht so wirklich gut. Also stellen wir unsere Stühle mit 3 m Abstand vor und hinters Auto und hängen unsere Warnwesten drüber. Das sieht jetzt sogar ein Blinder von Weiten. Aber ab und zu mal nachdenken würde wohl helfen.

Oceano Dunes / Pismo Beach

Oceano Dunes / Pismo Beach


Abends kommen unsere wunderbaren Sandbleche mal wieder zum Einsatz. Wir leihen sie einem armen Amerikaner, der sich samt 12 m langem Trailer hoffnungslos eingefahren hat. Die Sandbleche tun brav ihren Dienst und es klappt auch ganz gut, bis die Antriebswelle seines Autos den Geist aufgibt. Für ihn ist das Wochenende gelaufen …

Shit happens ...

Shit happens ...


Wir allerdings haben eine Menge Spass, lassen Drachen steigen, werden von unseren Nachbarn zum Barbecue eingeladen, sehen den Leuten beim Schaufeln zu und verlängern spontan eine weitere Nacht. 

Kiting on the beach Barbecue with neighbours

Wildlife :-)

Barbecue time

Entertainment

Entertainment


Dann geht es aber auf direktem Weg nach LA, wo wir uns endlich mit Nadine und Tomek treffen. Die beiden sind hier leider am Ende ihrer Reise, da sie von Süden nach Norden gefahren sind mit ihrem Landy. Wir verbringen ein paar lustige du vor allem informative Stunden (DANKE noch mal an dieser Stelle Ihr Zwei; und schade, dass wir uns erst so spät über den Weg gelaufen sind).

On the way to LA

4 travellers


Von der Stadt LA selber sehen wir nicht viel, schauen uns aber Hollywood und Venice Beach an. Allerdings hatten wir eine etwas glamourösere Vorstellung und sind somit etwas enttäuscht.

LA

Hollywood

Rodeo Drive

Walk of Fame - George Clooney

Walk of Fame - Chuck Norris

Venice Beach

Venice Beach

Venice Beach

Venice Beach


Ab LA schlägt das Wetter um: es ist auf einmal kalt, regnerisch und stürmisch. Wir holen unsere dicken Jacken und Mützen von ganz unten aus unseren Klamottenfächern hervor. Langsam bewegen wir uns in Richtung Joshua Tree, legen einen weiteren Shopping-Stop ein und haben nachts mit unserem Zelt zu kämpfen. Bzw. unser Zelt hat mit dem Wind zu kämpfen. Allerdings sind wir wieder mal überrascht, was das Zelt an Wind verträgt. Uns macht eher die Kälte zu schaffen und wir hoffen, dass sich das Wetter bald wieder ändert.

... too cold ...


Bevor es in den Joshua Tree National Park schlafen wir eine Nacht in der Mohave Wüste und hier ist der Wind nachts so stark, dass wir zeitweise unser Zelt umklappen müssen. Wir beschliessen einfach oben liegen zu bleiben, was ein komisches Gefühl ist wenn der Zeltstoff nicht um einen herum ist. Zum Glück können wir nach 3 Stunden das Zelt wieder aufstellen.

Campsite in Mohave

Mohave Desert


Am nächsten Tag geht es dann in den Joshua Tree National Park. Auch hier ist es immer noch kühl, aber es regnet zum Glück nicht mehr.

Joshua Tree NP

Joshua Tree NP

Joshua Tree NP

Joshua Tree NP

Joshua Tree NP2


Die Joshua Trees gibt es in den unterschiedlichsten Größen und Formen. Nebenbei ist der National Park auch ein Eldorado für Kletterer. Da wir an einem langen Wochenende da sind, finden wir auf dem letzten Campground genau noch einen Platz.

Dort treffen wir auch Felix und Toni, die den gleichen Weg wie wir haben. Wir sind uns auf Anhieb sympathisch und so verbringen wir die nächsten Tage spontan zusammen.  

Nice vehicle


Da der reguläre Weg durch den Park nach Süden wegen Überschwemmungen geschlossen ist wählen wir nach Besichtigung des Cholla Kaktus Gartens eine Offroad-Strecke durch einen Canyon.

Cholla Cactus

Some Offroad Fun

Some Offroad Fun

Some Offroad Fun


Von dort geht es zum Salton See, einem ökologischen Supergau. Dieser hat keinen Zu- und Ablauf mehr und auf dem Gebiet des Sees gab es Salzminen. Seit einer Überschwemmung hat der See nun einen Salzgehalt, der 30% höher ist als der des Pazifiks. Daraus entwickelt sich leider so langsam das Schweigen der Fische …

Salton Sea

Campsite on Salton Sea

Salton Sea

The silence of the fishes


Dann geht es weiter in die Imperial Dünen. Unterwegs fahren wir durch Zufall am Salvation Mountain vorbei. Der Künstler Leonard möchte mit diesem Kunstberg eigentlich nur eine Message vermitteln: Love and Peace are the most important things on earth!


Salvation Mountain

Salvation Mountain

Salvation Mountain

Salvation Mountain

Salvation Mountain

Die Imperial Dünen sind sehr beeindruckend und wir finden in diesem riesigen Areal einen schönen Platz. Der Sonnenuntergang ist gigantisch und uns gefällt es so gut, dass wir einen weiteren Tag bleiben. Wir haben zusammen mit unseren Autos eine Menge Spaß. Wir hatten uns bis dato ja nicht so wirklich getraut und haben es bisher vermieden in den Sand zu fahren.

Sunset time in the Imperial Dunes

Great landscape ...

Campsite

We have a great time :-)

... a very great time ...

Nighttime in the dunes

... and even more fun ...

... and even more fun ...


Nach 3 Tagen trennen sich unsere Wege, da Felix und Toni die Baja California in ihren Reiseplänen nicht vorgesehen haben. Schade, aber wir hoffen, dass sich unsere Wege nochmals kreuzen.

Wir machen uns auf in Richtung Westen, denn unsere Liste mit Dingen, die wir noch erledigen oder kaufen wollen, bevor es über die Grenze nach Mexiko geht, wird immer länger. Kleinigkeiten und auch größere Dinge. Unter anderem unterziehen wir unser Auto wieder mal einer Reinigung.

Lots of dirt


Neben einer neuen Matratze haben wir uns bereits neue Laken und Schonbezüge für die Sitze geleistet. Wir haben nach 5 Monaten festgestellt, dass sich ein weißes Laken nicht wirklich eignet, wenn man im Prinzip draußen lebt und doch einiges an Dreck mit ins Bett schleppt.

Better than white


Unsere Sitze haben auch ein wenig gelitten und somit haben wir uns bei Walmart Schonbezüge gekauft. Schön ist anders, aber sie erfüllen ihren Zweck. In dem wunderbaren Paket ist neben den Schonbezügen für die Sitze auch noch ein Schonbezug für Lenkrad gewesen. Hierfür haben wir allerdings schnell eine andere Verwendung gefunden …


New seat covers

Nice look ...


Die Liste wird trotzdem nicht wirklich kürzer und irgendwie habe ich das Gefühl, dass für jeden abgehakten Punkt mindestens zwei neue Punkte hinzukommen. Aber so langsam wird es, denn wir haben ja nur noch eine Woche Zeit. Nach einem Tag voller Einkäufe und Erkundigungen flüchten wir uns mal wieder in die Einsamkeit. Diesmal ist es der Ocotillo Off-Road-Park. Auf dem Weg dorthin kommen wir an eine „Grenzkontrolle“ im Landesinneren vorbei – ja, Mexiko ist nicht mehr fern und die Banditos sind überall.

Der Ocotillo Off-Road-Park ist wieder mal genial. Ein riesengroßer Spielplatz für uns. Und wir sind die Einzigen dort. Wir haben Vollmond und es ist richtig warm. Am nächsten Tag spielen wir ein wenig, bevor wir uns in Richtung Cleveland National Forest verziehen, da es uns tagsüber einfach zu warm ist in der Wüste.

Fullmoon ...

... and lonelyness

Off Road Park Ocotillo

Off Road Park Ocotillo

Collecting some more strange stones

Pretty sttep but no problem


Zuerst denken wir nicht, dass wir einen netten Platz finden, aber es ist, wie immer. Spontan aus dem Bauch heraus entscheiden wir uns für eine Nebenstraße und von dieser biegen wir auf eine noch kleinere Waldstraße ein. Die ersten beiden möglichen Plätze gefallen uns nicht und dann haben wir ihn gefunden: den Platz für die nächsten beiden Tage. Es stehen viele Punkte auf unserer Liste, die wir noch erledigt haben möchten. Das Auto mal wieder reinigen und alles aufräumen; kleinere Dinge am Auto erledigen, unser mühsam gefundenes Öl für die nächsten beiden Ölwechsel in einen Kanister umfüllen, die finalen Einkaufslisten erstellen und einige Klamotten waschen. Nebenbei aber auch einfach nochmal in Ruhe zurücklehnen, die wunderbare Natur genießen und über unsere wunderbare Zeit in den USA nachdenken. Kurz: einfach eine kurze Auszeit für alles Wichtige nehmen und für die Dinge, die sonst im normalen Alltagstrott zu kurz kommen.



Lonelyness in Cleveland Forest

View from the rear door

Selfmade Showerplace2

A great place


Ja, und dann geht’s eben nochmal kurz in die Stadt, um die restlichen Dinge zu erledigen und um einzukaufen. Stadt … Stadt bedeutet Konsumterror und wir erliegen dem Konsumterror irgendwie grundsätzlich immer. So auch diesmal. Die Stadt, in diesem Fall Chula Vista kommt uns irgendwie chaotisch vor, oder vielleicht sind wir auch einfach nur chaotisch. Unsere Listen sind nicht lang, aber am Ende des ersten Tages haben wir nicht mal die Hälfte abgehakt. Es geht auf einen KOA Campground, da wir hier in Canada dank unsere „Mitgliedschaft“ Punkte gesammelt haben und somit 10 USD Nachlass bekommen. Trotzdem immer noch teuer. Aber die Berge an Dreckwäsche müssen irgendwann mal gewaschen werden.

Am nächsten Tag ziehen wir wieder los; planlos oder einfach unvorbereitet, keine Ahnung. Auf jeden Fall entscheiden wir uns gegen den Kauf von Sachen, die eigentlich beschlossen waren und kaufen dafür Sachen, die nicht geplant waren. Ich zum Beispiel habe jetzt eine Fleecejacke in meiner Klamottenkiste, die nicht geplant war.

Dann geht es nochmal und final – sehr zum Leidwesen von Stefan – zu Walmart. Also wird das Auto, da ich ja immer Angst habe, der dritte Weltkrieg könnte ausbrechen oder ich könnte in irgendeiner Form nicht genug zu essen haben, vollgepackt und jede Ritze mit Lebensmitteln gefüllt. Stefan wird mit 5 Liter Wein in einer wunderbaren Plastikpackung samt integriertem Hahn belohnt.

Waiting in line for the new Apple IPhone

And a new jacket ...

Expect the unexpected ...

Not too bad ...


Da uns das alles doch wieder einen ganzen Tag gekostet hat, landen wir wieder auf dem KOA, da es bereits dunkel wird, als wir Walmart verlassen. 

Dann geht es aber wirklich auf in Richtung Grenze. Unterwegs kaufen wir noch Reflektionsband für das Auto (den Polizisten in Mittel- und Südamerika sollen irgendwie immer recht komische Sachen einfallen, für die sich einen dann belangen können) und sichern unsere Kanister zusätzlich mit einem Schloss.

Die letzte Nacht verbringen wir 10 km entfernt von der Grenze im Portrero Regional Park. Mit dem letzten Abendessen in den USA tun wir nochmal etwas für unser Hüftgold: Huhn in Senf-Sahne-Sauce mit Kartoffeln (nicht zu vergessen die Muffins zum Frühstück und die Pizza zum Mittagessen …). In der letzten Nacht begleitet uns das Heulen der Koyoten und wir sind beide ein wenig traurig, als wir am Morgen das letzte Mal in den USA unser Zelt zusammenbauen.

Just to be sure ... reflection tape

Our last meal

Our last campsite

Gefahrene Kilometer in Californien: 4.103 km (Gesamtleistung: 34.063 km) - ROUTE


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Resümee

Wir sitzen gerade wieder auf einer wunderschönen und einsamen Lichtung im Cleveland Forest, während ich diesen Text schreibe. Der Cleveland Forest liegt so ziemlich im äußersten Südwesten von Californien und wir haben uns hierher für 2 Tage verkrochen, um noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen, bevor es nochmal in die Stadt geht, um die letzten Punkte auf unserer Liste einzukaufen. Während ich hier sitze und schreibe erfüllt mich die Tatsache, dass das Kapitel USA und damit ein weiteres Kapitel auf unserer Reise abgeschlossen ist, mit Wehmut.



ZU LAND und LEUTEN
: „Der Kopf des Menschen ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann.“ ZUM GLÜCK. Wir müssen ehrlich gestehen, dass wir mit gewissen Vorbehalten in die USA eingereist sind. Aber wir wurden eines Besseren belehrt. Das Land ist grandios und auch die Menschen, denen wir begegnet sind waren alle fabelhaft, offen und richtig gastfreundlich. Ich denke, wir können mit gutem Gewissen sagen, dass wir jederzeit mehr als gerne in die USA zurückkehren werden oder würden!


ZUR NATUR
: … ohne Worte …

Ich denke, es ist schwer in Worte zu fassen, was wir hier gesehen haben. Wie bereits zu Utah geschrieben: ein Superlativ jagt den Nächsten. Von endlos langen Stränden, über vulkanische Gebiete mit Geysiren und sich ständig ändernden Wüstengegenden mit gigantischen Canyons bis hin zu dichten Wäldern … hier gibt es alles in Hülle und Fülle.

Wir haben so wunderschöne und traumhaft einsame Schlafplätze gefunden. Hier steht so viel öffentliches Land zur Verfügung, auf dem man wild campen kann und man findet eigentlich überall fantastische Plätze. Es ist ein riesengroßer Spielplatz für Mensch und Auto. Jeder Tag hat neue Eindrücke gebracht und manchmal war es einfach zu viel und zu schön und zu geballt … aber es ist unbeschreiblich schön.


ZU UNS
: Besseres Wetter, bessere Stimmung und bessere Laune. Die 68 Tage in den USA waren eigentlich durchgehend geprägt durch gute Laune und viel Spaß. Gestritten wurde selten, gelacht allerdings viel. Daher werden wir die USA wohl nur mit positiven Erinnerungen in Verbindung bringen.

Wir sind zu absoluten National Forest-Liebhabern geworden und ziehen morgens lieber mit einem Spaten in die Wildnis anstatt auf irgendeine öffentliche Toilette zu gehen. Wir waren selten so gespannt, was der nächste Tag wohl bringen mag. Allerdings müssen wir auch gestehen, dass wir in den USA ein wenig zugelegt haben oder besser gesagt, das, was wir in Kanada an Gewicht verloren haben, wieder auf den Hüften haben. Das liegt wohl an der großen und somit verlockenden Dichte und den nicht zu vernachlässigenden unschlagbar günstigen Preisen der Fast-Food-Ketten. Blöde Bequemlichkeit ...

Wir haben so viele tolle und wunderschöne Stellplätze in den USA gefunden, so dass man eigentlich nur sagen kann, dass die USA ein absolutes Camper-Paradies sind. Gerade die National Forests aber auch das BLM Land bieten so viele Möglichkeiten, dass es manchmal schwer fällt, sich zu entscheiden. Durch unser geländegängiges Auto hatten wir natürlich den Vorteil, auch an entlegenere Stellen zu kommen.  


ZUM AUTO: er läuft und läuft und läuft …

Wir haben lediglich nach nun 135.000 km auf der Uhr die hinteren Bremszylinder und die hinteren Bremsbeläge wechseln lassen, da unsere Bremszylinder sich keinen Millimeter mehr bewegt haben und sich somit die Bremsbeläge einseitig abgeschliffen haben.

Da wir unseren Landy in Kanada über mehrere tausend Kilometer mieseste und mit Schlaglöchern versehenen Schotterpisten gejagt haben, durfte er hier in den USA endlich mal „spielen“ und zeigen, was er kann. Tiefer Sand, Dünen, steinige und steile Waldwege, knietiefer Matsch, Wasser, Schotter, kleine Felsen, viel bergauf und bergab – und bei jeder Herausforderung hat er sich hervorragend geschlagen.

Im Innenraum haben wir etwas mehr Stauraum durch die Nutzung von bisher nicht genutztem Platz geschaffen. Wir haben ein wenig hin und her geräumt, weiter modifiziert und sind alles in allem weiterhin mehr als zufrieden.



ZUM SCHLUSS
: wieder ein paar Daten und Fakten: 12.984 gefahrene Kilometer; 1.511 getankte Liter Diesel; Preis pro Gallone Diesel: 4,00 USD (ca. 0,95 Euro pro Liter); 68 Reisetage (somit 191 km pro Tag im Schnitt gefahren); 8 Staaten; Reiseliteratur: Lonely Planet USA (nicht so gut für Selbstfahrer), Karten: Garmin Nordamerika und der USA Road Atlas; Autohaftpflichtversicherung über K.H. Nowag (Kosten: ca. 1.300 USD für ein Jahr); lediglich 6 Tage mit zeitweiligem Regen; 6 Übernachtungen außerhalb des Dachzeltes/Autos; 8 Übernachtungen auf Campgrounds (davon 4 in National Parks) - der Rest wild; "Verlust" von Suppenkelle und Salatschüssel (haben wir in 5 Monaten nicht gebraucht und nahmen nur Platz weg); zu viel Shopping und somit ein 8 kg schweres Paket nach Hause geschickt; einmal gebadet im Lake Powell; zu viel Fast-Food; ein katastrophaler Friseurbesuch in San Francisco; Wüstenfüchse und Koyoten; Sonnenbrand; totale Stille, atemberaubende Blicke auf die Milchstraße in absoluter Dunkelheit; endlich guter Kaffee; unendlich viel Staub im Auto; Wakeboarden gelernt;  durchgeknallte Trailer-Heinis, die wirklich keine Gnade kennen und versuchen, überall mit ihren Trailer-Monstern hinzukommen; Dünen wie in der Sahara; romantische Sonnenuntergänge; ein neuer Drachen damit einem nicht langweilig wird am Strand; Sand im Bett; nette Menschen kennengelernt; genug Platz zum „Spielen“ mit dem Auto; viel und noch mehr gelacht und schweren Herzens das Land wieder verlassen …

Die am meisten gebrauchten Gegenstände: Sonnenbrille, Küchentücher, Staublappen und unsere Spiegelreflex!

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