Chile - Lincancabur close to San Pedro de Atacama

Dezember 2012 - März 2013:
Chile

Chile, die Erste: Man ist schon in Chile, bevor man überhaupt einen offiziellen Grenzübergang zu Gesicht bekommt. Die Grenzstation Chungara kommt nämlich erst 6 km hinter der eigentlichen Grenze. Und so fährt man erst mal vorbei an einer laaaangen Schlange LKW´s, die von Bolivien nach Chile möchten (ein Fahrer erzählt uns, dass die Wartezeit für den Grenzübertritt im Schnitt gute 2 - 3 Tage beträgt - und dennoch lassen Sie uns bei den Grenzformalitäten den Vortritt). Die Landschaft ist grandios und es zeigt sich sogar der blaue Himmel - von dem wir eigentlich gar nicht mehr wissen, wie er denn aussieht.

Chile: border to Bolivia - truck driver need to be patient

Und dann ist da eine kleine und einsame Grenzstation. Hier werden die Formalitäten sowohl für Bolivien als auch für Chile abgewickelt. An der Migracion füllen wir eine Einreisekarte aus und bekommen unserem 90-Tage-Stempel. Dann kommt die Sanitäre und Lebensmittelkontrolle. Die Einfuhrregeln nach Chile sind streng und so müssen unsere Mailänder Salami (wahrscheinlich gibt es die für die Zöllner zum Mittag, denn sie scheinen sehr interessiert) sowie unser restliches Gemüse dran glauben. Daran, dass unser Auto ganz schön dreckig ist, stört sich komischerweise niemand.
Auch die Zollabwicklung ist schnell erledigt. Wir füllen die temporäre Einfuhrgenehmigung aus, bekommen das abgestempelte Original und willkommen Chile (für einen Tag).

Chile: welcome for the first time

Mittlerweile hat sich das Wetter wieder gewandelt und dunkle Wolken ziehen auf. Die Landschaft des Lauca Nationalparkes muss – bei besserer Sicht – unbeschreiblich schön sein.


Chile: Lauca NP - Flamingos

Chile: Lauca NP

Chile: Lauca NP

Und dann fängt es auch schon an zu regnen. Wir biegen auf eine kleine Straße (laut Aussage der chilenischen Grenzbeamten „muy malo“) in Richtung Süden ab. Diese Straße führt uns immer in Richtung Süden entlang der Grenze. Grauer Himmel, Regen und riesige Pfützen begleiten uns.


Chile: Reservas Vincunas - and again: RAIN

Wir wechseln vom Lauca Nationalpark in ein Vincuna Schutzgebiet. Und die Landschaft hier oben ist wie gemacht für Vincunas. Endlos weit und karg. Wir finden einen schönen Platz für Nacht inmitten von weidenden Llamas und Vincunas. Da es seit der Grenze keine Möglichkeit gab, irgendwas einzukaufen und unsere restlichen frischen Sachen in einer Mülltonne an der Grenze schmoren, gibt es zum Abendessen Cornflakes mit Yoghurt (der muss ja wegen einer nichtfunktionierenden Kühlbox auch weg)  und Popcorn. Da soll mal einer sagen, wir würden uns nicht abwechslungsreich ernähren.


Chile: Reservas Vincunas - nice Campspot

Da Stefan in der Nacht Durchfall bekommt ist diese nicht wirklich erholsam. Aber wenigstens das Wetter ist einigermaßen passabel am nächsten und unausgeschlafenen Morgen. Und so geht es weiter. Die Landschaft wandelt sich und ist nun nicht mehr einfach nur karg. Wir fahren vorbei an wunderschönen Felsformationen und durch grüne Täler und bekommen (wie auf den Schildern angedeutet) auch einen Vogel Strauß samt Jungen zu Gesicht.


Chile: Reservas Vincunas - Landscape
Chile: Reservas Vincunas - Landscape

Chile: Reservas Vincunas - Landscape

Chile: Reservas Vincunas - Ostrich Sign

Chile: Reservas Vincunas - Ostrich

Und dann stehen wir auf einmal vor der Salar de Surire. Ein toller Anblick in dieser Landschaft. Hier wird kräftig Salz abgebaut und leider steht hier auch Wasser auf dem Salz. Kein Wunder bei dem Regen, aber da uns die Salar de Uyuni noch bevorsteht ist Wasser kein gutes Zeichen.


Chile: Salar de Surire

Die Straße, die der nette Grenzbeamte als so schlecht bezeichnet hat, ist eine einfache Erdstraße, die aber in einem (sehr) guten Zustand ist. Ja, in Chile wird nach anderen Maßstäben bewertet. Was auch auffällt: hier stehen überall in der "Pampa" Mülleimer herum; und  jede noch so kleine Strasse hat eine Nummer und es gibt regelmäßig Hinweisschilder. Wir sind wirklich in einem anderen Land.


Chile: Reservas Vincunas - Road signs everywhere
Chile: Reservas Vincunas - Basura

Die Landschaft wandelt sich erneut. Es wird zusehends vulkanischer. Riesige Brocken Lava, der Boden wird sandiger und um uns herum tauchen immer mehr gigantische Vulkane auf. Leider möchte das Wetter mal wieder nicht so, wie wir möchten. Und so müssen wir uns mit dem zufrieden geben, was wir denn sehen oder erahnen können.


CChile: Isluga NP - Lava Rocks

Chile: Isluga NP - More volcanos

Kurz vor der Grenze geht es dann wieder auf Asphalt zurück und keine 5 Minuten später stehen wir vor einer neuen und modernen Grenzstation. Die Ausreise dauert keine 10 Minuten – unseren Pass ausstempeln, Papiere für das Auto abgeben und fertig. Willkommen zurück in Bolivien.


Chile, die Zweite: Wenn man von Bolivien kommend die Grenze in Hito Cajones überquert, dann befindet man sich bereits 40 km auf chilenischem Boden, bevor man eine Aduana oder Migracion zu Gesicht bekommt. Diese befindet sich erst in San Pedro de Atacama.

Die Einreise geht wieder schnell und uns wird nichts an Lebensmitteln abgenommen – aber wir haben ja auch nichts mehr. Und Chile heißt uns mit gut über 30 Grad staubiger Hitze willkommen – und das immer noch ohne Kühlbox.


Chile: san Pedro de Atacama - Aduana

Wir finden einen Platz, der sogar etwas Schatten bietet und mittlerweile habe ich mit meiner aus Bolivien mitgebrachten Erkältung sogar Stefan und Klaus angesteckt.


Chile: San Pedro de Atacama - Campsite

Chile: San Pedro de Atacama - Part time dog

Und dann ist Weihnachten; in dieser brütenden Hitze kommt allerdings nicht so wirklich Weihnachtsstimmung auf und zum Glück verschonen einen die Chilenen mit lautstarken Weihnachtsliedern aus allen Ecken. Wir entscheiden uns als Weihnachtsessen für ein pompöses Grillfest – Fleisch satt (gut, mit einigen Beilagen) bei milden Temperaturen.


Chile: San Pedro de Atacama - Merry Christmas

Chile: San Pedro de Atacama - Merry Christmas

Chile: San Pedro de Atacama - Merry Christmas: nice present

Außer einem kurzen Besuch im Valle de la Luna und ein paar Besuchen im Ort selber machen wir nicht wirklich viel. Irgendwie hängt uns die Erkältung doch noch ein wenig in den Knochen. Leider müssen wir auch feststellen, dass wir ein Problem am Auto haben – 2 fehlende Scheiben am Stoßdämpfer haben sowohl am Dämpfer selber als auch in der Aufnahme einen Schaden verursacht, den wir schnellstens beheben sollten.


Chile: san Pedro de Atacama - Valle de la Luna
Chile: San Pedro de Atacama - Valle de la Luna

Chile: San Pedro de Atacama - Valle de la Luna

Chile: San Pedro de Atacama - Valle de la Luna

Chile: San Pedro de Atacama - Plaza

Chile: San Pedro de Atacama - Lazy dogs

Und dann nach nur 4 Tagen Chile heißt es auch schon wieder auf Wiedersehen; diesmal geht es von hier nach Argentinien. Aber wir werden wieder kommen. Die Ausreise dauert keine 2 Minuten und Chile verabschiedet sich farbenfroh.


Chile: San Pedro de Atacama - Lincancabur

Chile: Paso Jama - nice laguna

Chile: Paso Jama

Chile: Paso Jama - Petra and Klaus


Chile, die Dritte: so spektakulär schön, wie sich der Paso San Francisco auf der argentinischen Seite gezeigt hat, so bleibt er auch auf der chilenischen Seite. Wunderschöne Berge und bunte Lagunen.  


Chile: Paso San Francisco

Chile: Paso San Francisco - Landscape

Chile: Paso San Francisco - Landscape

Chile: Paso San Francisco - Landscape

Chile: Paso San Francisco - Laguna Verde

Chile: Paso San Francisco - Pano

Die Grenzstation befindet sich allerdings erst über 100 km hinter der eigentlichen Grenze. Wir kommen kurz vor Grenzschluss dort an. Hier steht bereits eine Gruppe Motoradfahrer aus Österreich, die uns bitten, einen Freund abzuholen, der gestürzt sei. Klar, machen wir.
Leider dauert die Einreise ein wenig, denn der Zollbeamte nimmt es diesmal richtig ernst und was ich noch viel erschreckender finde: der Mann macht mir richtig Angst, denn alle Verstecke, die mir eingefallen sind, um „im Notfall“ mal Lebensmittel zu schmuggeln will er sehen; wir müssen unser Zelt aufklappen (da wollte ich mal Käse verstecken) und sogar unsere Schlafsäcke werden durchleuchtet. Also, lieber nichts schmuggeln (aber unser Ei für die Pancakes am nächsten Morgen findet er nicht - und das auch nur, weil ich es doch nicht in der Kameratasche versteckt habe wie geplant (denn die WILL er auch sehen ...), sondern in eine unserer Kaffeetassen …).

Mittlerweile ist wohl der gestürzte Motoradfahrer auch versorgt und wir bekommen zum Dank für unsere Hilfsbereitschaft (wir haben doch noch gar nichts getan …) eine leckere Salami geschenkt.


Chile: border to Argentina - nice Salami present

Für uns geht es in den Tres Cruces National Park. An diesem Abend fahren wir nicht mehr weit und campieren windgeschützt hinter einer Bauruine. Nicht wirklich schön, aber zweckmäßig. Wir haben einen wunderschönen Sonnenuntergang und es folgt eine sternenklare und kalte Nacht.


Chile: Tres Cruces NP - sunset

Chile: Tres Cruces NP - just stars

Es geht weiter und auch hier ist die Natur wieder unbeschreiblich schön und rot. Und hier gibt es unzählige Minen. Die Strecke zur Laguna del Negro Francisco ist eher unschön. Holprig und teilweise sehr (tief)sandig. Wir brauchen Ewigkeiten, aber die Schaukelei lohnt sich.


Chile: Tres Cruces NP - Landscape

Chile: Tres Cruces NP - Landscape

Chile: Tres Cruces NP - Laguna Negra

Von dort wollen wir weiter in Richtung Panamericana. Wir fahren bis zum Refugio des National Parkes und dahinter wird die Straße mehr als schlecht. Wir wundern uns schon … und dann stehen wir auf einmal vor einem Wall aus Erde. Die Straße ist hier zu Ende; nun ja, eigentlich nicht, es gibt nur kein Durchkommen, weil irgendjemand kunstvoll und erfolgreich die Straße so blockiert hat (hohe Erdwälle und tiefe Gräben), dass es hier definitiv nicht weiter geht. Wir versuchen alles und laufen die Straße ab, aber ohne hier Tonnen von Erde zu bewegen, gibt es kein Weiterkommen.


Chile: Tres Cruces NP - no way out

Unser ängstlicher Blick fällt auf die Tankanzeige (zum Glück hat ein Teil von KLUG und KLÜGER nach dem Blick auf die Karte darauf bestanden, noch den zweiten Kanister zu füllen - und genau auf diesen letzten Litern werden wir zur Tankstelle kriechen), die sich bedrohlich schnell dem roten Bereich nähert; wir sind am Limit. Selbst wenn wir zurück zur Grenzstation kommen, dann sicher nicht in die nächst größere Stadt, denn bis dort sind es von hier noch 350 km. Und 100km davon schlechtes Gelände. Aber was sollen wir machen? Wir fahren also zurück und sehen durch Zufall ein winzig kleines Schild, welches nur aus dieser Richtung kommend sichtbar ist: Copiapo 182 km! Ja, genau da wollen wir ja hin.

Der Weg führt durch die Mine Maricunga. Hier darf man sich nicht frei bewegen, sondern braucht eine Genehmigung und wird durch geleitet – hier wird Gold im großen Stil abgebaut. Uns alles egal, denn für uns gibt es eigentlich keinen anderen Weg. Aber die Menschen hier sind so freundlich, unglaublich. Wir bekommen einen Kanister aufgefüllt, bekommen einen heißen Kaffee samt Tassen, eine Tüte mit Getränken und Snacks (wir müssen wieder mal sehr verloren aussehen …) und zwei spezielle Steine aus der Mine. Wir können den Menschen hier oben gar nicht genug danken für ihre Hilfsbereitschaft.


Chile: Mina Maricunga - way through
Chile: Mina Maricunga

Chile: Mina Maricunga - nice people

Chile: Mina Maricunga - lots of snacks

Wir verbringen die nächste Nacht etwas weiter unten in einer Kieskuhle und dann geht es auf direktem Weg in Richtung Panamericana. Mit vollem Tank geht es durch ein Weinanbaugebiet und auf schnellsten Weg an die Küste nach La Serena.


Chile: Mina Maricunga to Copiapo - Campsite

Chile: Mina Maricunga to Copiapo - nice road again

Chile: Copiapo - wine, wine and even more wine

La Serena ist ein wenig wie El Arenal auf Mallorca. Hier reiht sich ein Hotel neben dem anderen und Campingplätzen mussten neuen Hotels oder Bungalowanlagen weichen.

Also geht es für uns in den Nachbarort Coquimbo und dort finden wir einen netten, europäisch anmutenden (allerdings auch mit  europäischen Preisen) Campground.


Chile: Coquimbo - Campground La Herradura

Und dann geht’s einkaufen. Ich war ja schon vom Jumbo in Argentinien begeistert. Allerdings ist das Sortiment dort auf den zweiten Blick doch etwas "eingeschränkt". Und so bin ich im Himmel der Glückseligkeit, als wir die chilenische Version des Walmart betreten. Allerdings geht es einen Tag später in den chilenischen Jumbo und hier würde ich am liebsten einziehen, so groß und toll und lecker ist das Angebot. Ja, ich bin zugegebenermaßen ein Kind des Konsums und wenn es etwas Gutes gibt, dann möchte ich es auch kaufen (richtiges Müsli z.B.).


Chile: La Serrena - Lider (Walmart) Chile: real german Muesli

Und eigentlich wollten wir ja mal NICHTS machen – aber wie es eben so ist, wechseln wir unsere Bremsbeläge vorne (haben wir in Kanada das letzte Mal getan) und danach haben wir Probleme mit der Bremsfunktion. Hin und her, zu verschiedenen Werkstätten, im Sodimac Bremsflüssigkeit gekauft, mal kurz zum Strand und schon ist der Tag herum.


Chile: Coquimbo - Beach close to the Campground Chile: Coquimbo - stuck on the beach

Am nächsten Morgen wechseln wir dann unsere doch recht dunkelfarbige Bremsflüssigkeit mit freundlicher Unterstützung von Herbert aus Deutschland. Die Wirkung ist nicht ganz so wie erwartet, aber besser als vorher. Dann geht es wieder in Richtung Argentinien. Wir fahren durch das fruchtbare Valle de Elqui und schlagen unser Nachquartier direkt an einem Fluss 20 km vor der Grenze auf.


Chile: Valle de Elqui - Campspot near the river

Irgendwie kommen wir am nächsten Morgen recht spät weg – was aber nicht schlimm ist, da es sich an der Grenze staut: Grund ist ein Erdrutsch auf argentinischer Seite.


Chile: Valle de Elqui - chilenian border close to Paso Agua Negra


Und so warten wir eben. Als es dann nach knapp 3 Stunden weitergeht, sind wir überrascht, wie organisiert alles abläuft. In anderen Ländern auf diesem Kontinent wäre solch eine Situation in einem chaotischen, wild hupenden Fiasko geendet. Die Ausreise dauert keine 5 Minuten und so geht es in Richtung Paso Agua Negra, welcher auch wieder richtig schön ist. Wir quälen uns auf fast 4.800m hoch und sind dann auch schon wieder in Argentinien.

Chile: Paso Agua Negra
Chile: Paso Agua Negra

Chile: Paso Agua Negra

Chile: Paso Agua Negra - Goodbye the third time

Chile: Paso Agua Negra - Goodbye the third time


Chile, die Vierte:
Irgendwie werden die Mitarbeiter der SAG (keine Ahnung, was genau das ist, aber das sind die, die einem das Essen streitig machen) immer genauer. Da ist eine lange wartende Schlange und sie nehmen dennoch jedes Auto intensiv auseinander. Wir haben aber nur eine Tomate (sie lassen uns diesmal sogar unseren offenen Käse und die Milch, was uns doch sehr verwundert) und dann geht’s weiter – in 29 Kurven bergab. Wir fahren noch durch die Baustelle und finden dann einen netten Platz in einer Kieskuhle neben der Noffall-Piste oberhalb der Straße mit traumhafter Kulisse.


Chile: nice Campspot directly behind the border

Am nächsten Morgen geht es kurz nach Santiago. Wir kaufen hier günstig ein paar Teile für unser Auto und dann geht es auch schon wieder raus. Hier gibt es wenigstens wunderbare Umgehungsstraßen, so dass man mit der Stadt an sich kaum in Berührung kommt.

Die Nacht wollen wir eigentlich auf einem Campground an der Bahia Laguna Verde nördlich von Valparaiso verbringen. Allerdings gibt es auf der Landzunge tausende kleine Straßen und keine Schilder und so irren wir planlos umher, geben irgendwann entnervt auf, schlagen uns in die Büsche und nutzen eben mal wieder den Waschlappen anstatt uns unter eine Dusche zu stellen.


Chile: Bahia Laguna Verde - Campspot

Über Valparaiso und Vina del Mar (shoppen diesmal für uns: Lebensmittel, und ich muss sagen, dass ich die chilenischen Jumbo und Lider liebe …) geht es in Richtung Norden. Ja, richtig, Richtung Norden – falsche Richtung also. Aber die Rally DAKAR ist nun mal hier und wenn man schon mal die Chance hat …

Chile: Valparaiso in summer ...


Wir kommen gegen Abend an der ausgeschriebenen Zuschauer-Zone an und irgendwie weiß hier niemand wirklich etwas. Wir folgen also einem Pulk von Autos und bleiben an dem für uns am besten erscheinenden Platz direkt an der Strecke. Es wird zunehmend voller und lauter – an Schlaf ist nicht zu denken und so sind wir morgens um 07h eben schon wieder auf den Beinen.


Chile: Canela Baja - Campside

Allerdings vergehen gute 3 Stunden, bis das erste Motorrad an uns vorbeirauscht. Bis dahin haben wir also genug Zeit, neue Freundschaften zu schließen.


Chile: Canela Baja - DAKAR: new friends

Unser Platz liegt am letzten Teilstück der Rally. Von hier aus geht es dann für die Fahrer direkt per Autopista (also Asphalt) in Richtung Santiago. Dieses Teilstück hat nichts mit „im-Sand-wühlen“ zu tun – es ist eine reine Geschwindigkeitspiste. Bei den Motoradfahrern stauen wir schon nicht schlecht, die Quads sind noch schneller und vom ersten durch bretternden Auto bekommen wir kaum etwas mit – zu schnell und kaum da, schon wieder weg. Aber richtig beeindruckend sind die Trucks, die mit einer irren Geschwindigkeit die schmale Piste entlang rasen. Ein langer, aber beeindruckender Tag – danke DAKAR 2013.


Chile: Canela Baja - DAKAR

Chile: Canela Baja - DAKAR

Chile: Canela Baja - DAKAR

Chile: Canela Baja - DAKAR

Chile: Canela Baja - DAKAR

Chile: Canela Baja - DAKAR

Chile: Canela Baja - DAKAR

Chile: Canela Baja - DAKAR

Chile: Canela Baja - DAKAR

Chile: Canela Baja - DAKAR

Da wir ja knapp an Zeit sind, wollen wir heute noch direkt zurück nach Argentinien – denn der Pass und (somit auch die Grenze) sind nur in der Zeit von 20h – 07h geöffnet. Unterwegs (auf der Autopiste, die auch die DAKAR-Teilnehmer genommen haben) werden wir von so vielen Menschen fotografiert; wahrscheinlich halten uns die armen Unwissenden wirklich für „Dazugehörige“.

Wir kommen gut durch und machen uns nach einem kleinen Stopp (Vernichtung der letzten frischen Lebensmittel) gegen 21h in Richtung Pass und der Caracoles (die 29 Kurven). Schon in Kurve 6 hängen wir hinter einem LKW fest und es geht nur im Schritttempo weiter. Ab Kurve 23 stehen wir komplett. Hier stauen sich die LKW bereits zur Grenzabfertigung auf chilenischer Seite. Irgendwann jedoch lässt man die PKW vorbei – aber zu früh gefreut, denn wir hängen bald in einem mächtigen Stau vor unserer Grenzabfertigung. Wir stehen, fahren 2 Meter, stehen wieder. Es wird immer später (bzw. früher) und uns steckt die letzte schlaflose Nacht noch in Knochen. Irgendwann müssen wir wohl beide einschlafen und der Fahrer aus dem Auto hinter uns weckst uns, als es wieder 3 m voran geht – wir sind aber nicht die Einzigen, die in dieser Wartetortur einschlafen. Um kurz vor 07h rollen wir dann in die Abfertigungshalle. Ausreise ist schnell gemacht … auf Wiedersehen (gähn) Chile und hoffentlich bald willkommen Argentinien


Chile, die Fünfte:
diesmal dürfen wir bei der Einreise nach Chile durch so eine Art Desinfektionsbecken fahren; somit sind wenigstens die Reifen mal „sauber“ (ich glaube allerdings, dass wir im Rahmen immer noch Dreck aus Kanada mit uns herum fahren …). Die Beamten hier sind sehr entspannt und wir werden mit Musikvideos aus den 80-zigern begrüßt. Die Einreise und Kontrollen laufen dementsprechend einfach ab und so rollen wir bald in Richtung Nationalpark Conguillio.


Chile: Border to Argentina close to the Lago Alumine

Mittelpunkt des Nationalparkes (bei dessen Eintrittspreisen wir nicht schlecht staunen, denn das sind wir ja gar nicht mehr gewöhnt …) ist der Vulkan Llaime. Die Landschaft hier ist ein absoluter Traum. Lagunen, Lava und im Hintergrund ein wunderschöner Vulkan. Allerdings sind auch die Preise für Camping saftig, also raus hier und draußen wild gecampt (wieder mal richtig schön …).


Chile: NP Conguillio - Lava Field

Chile: NP Conguillio - Valley

Chile: NP Conguillio - Lago Arcoirirs

Chile: NP Conguillio - Laguna Verde

Chile: NP Conguillio - Laguna Verde

Chile: NP Conguillio - Lago Arcoirirs

Chile: NP Conguillio - Volcano Llaime

Chile: NP Conguillio - Volcano Llaime

Chile: NP Conguillio - Campsite outside the park

Mit einem Schwenker über Temuco (Lebensmittel aufstocken) geht es dann zum Lake District – Lago Villarica, kitschig schön. Hier ist alles richtig touristisch und voll, und fast alles ist in privater Hand und so sind eben auch die Preise. Man könnte meinen, Urlaub in Italien an den Seen zu machen, wenn man sich die Orte anschaut. Wir fahren und suchen und finden letztendlich einen richtig netten und kleinen Campingplatz an einem Fluss in der Nähe von Pucon.


Chile: Lake District - Lago Villarica

Wir fahren weiter zum Lago Caburga (hier kann man wirklich baden, denn er wird durch heiße Quellen gespeist) und zu den Ojos de Caburga und bleiben dort eine Nacht, bevor es zurück geht nach Pucon.


Chile: Lake District - Lago Caburga: Ojos de Caburga

Hier treffen wir (und damit hätten wir gar nicht gerechnet) Toni und Felix wieder. Es wird ein gemütlicher Grillabend – grillen kommt bei uns irgendwie zu kurz und mit Freunden macht es gleich noch mehr Spaß.


Chile: Lake District - Pucon: Campsite
Chile: Lake District - Pucon: Barbecue Time

Chile: Lake District - Pucon: Barbecue Time

Chile: Lake District - Pucon: Barbecue Time

Dann trennen sich unsere Wege bereits wieder und während Toni und Felix noch in Chile bleiben geht es für uns entllang einer wunderschönen Strecke, vorbei am Vulkan Lanin in Richtung Argentinien. 


Chile: Paso Mamuil Malal - Lagoon

Chile: Paso Mamuil Malal - Flowers

Chile: Paso Mamuil Malal - Plants

Chile: Paso Mamuil Malal - Volcano Lanin


Die Ausreise ist wie immer schmerzlos, angenehm, kurz und traurig - wir sind mittlerweile richtig gerne in Chile - und ehe wir uns versehen, sind wir auch schon zurück


Chile: Paso Mamuil Malal - Border


Chile, die Sechste:
ach, es ist einfach schön, wieder in Chile zu sein. Die Beamten sind freundlich und wieder mal erstaunt, wie man denn auf so engem Raum leben kann - dabei haben wir doch mit unserem Dachzelt schon 2 Stockwerke.


Chile: Border Futaleufu


Chile empfängt uns mit traumhaften Flüssen und eigentlich genau so haben wir uns den „wilden“ Süden vorgestellt. Wir finden einen wunderschönen Platz direkt am Fluss, machen Feuer und später stoßen durch Zufall Andy und Meggi zu uns.


Chile: Rio Futaleufquen

Chile: Rio Futaleufquen - Campsite2

Chile: Rio Futaleufquen - Campsite

Chile: Rio Futaleufquen - Milky Way

Wir kommen endlich auf die langersehnte Carretera Austral; das Wetter ist wieder mal ein Traum, es ist richtig heiß und die Ausblicke sind der Wahnsinn. Gletscher, eisige Flüsse, Fischer, Brücken und viel Grün. Ja, hier gefällt es uns mal richtig gut.


Chile: Carretera Austral - Glacier

Chile: Carretera Austral - it is all about fishing

Chile: Carretera Austral - Lago Yelcho

Chile: Carretera Austral - nice bridge

Leider haben wir beim Fahren nicht sonderlich viel Spaß, da wir uns die meiste Zeit auf Schotter, Schlaglöchern und Wellblech bewegen und die hinteren Dämpfer diesen Bedingungen nicht gewachsen sind. Das Auto fährt sich instabil und schwimmt hinten einfach immer weg.

Wir kommen an die Küste in den kleinen Ort Chaiten, welcher durch die Vulkanausbrüche im Mai 2008 und Februar 2009 stark gebeutelt wurde. Und noch immer zeugen hier verlassene Häuser, welche Meterhoch mit betonartiger Vulkanasche gefüllt sind und verschüttete Häuser von den verheerenden Ausbrüchen. Die Bevölkerung hat sich nach den Unglücken halbiert und der verbliebene Rest wirkt ehrlich gesagt nicht besonders glücklich - was kein Wunder ist, da der Vulkan Chaiten immer noch fleissig qualmt und die Menschen hier in ständiger Angst leben.


Chile: Carretera Austral - Chaiten: volcano ash in the houses

Chile: Carretera Austral - Chaiten: lost house

Chile: Carretera Austral - Chaiten: lost house

Wir fahren in den Nationalpark Pumalin. Dieses riesige Stück Land wurde vor vielen Jahren vom US Milliardär Douglas Tompkins gekauft und in einen Nationalpark umfunktioniert. Und auch hier erinnert Vieles an die beiden Vulkanausbrüche.


Chile: Carretera Austral - NP Pumalin: death trees

Es geht bis zum nördlichsten Punkt der Carretera Austral, der auf dem Landweg erreichbar ist – dem Fjord Renehue. Die Nacht verbringen wir hier auf einem Campground und dann geht es wieder nach Süden.


Chile: Carretera Austral - NP Pumalin: Fjord Renehue

Wir schaffen es bis zum Nationalpark Quelat, dessen Hauptattraktion der gigantische hängende Gletscher Ventisquero Colgante ist. Wir sind ein bisschen spät (19:30h, aber hier ist es ja zum Glück sehr lange hell) dran und damit weit außerhalb der eigentlichen Öffnungszeiten. Niemand ist da, der uns Eintrittsgeld abnimmt und somit sparen wir den Eintritt, was uns nicht stört. Wir laufen zum Mirador und sind beeindruckt von diesem Gletscher-Monster, welches da in wunderschöner Umgebung majestätisch hängt.


Chile: NP Queuelat - Ventisquero Colgante

Die Nacht verbringen wir wieder mal genau vor den Toren des Parkes – da findet sich meistens ein netter Platz. Nach einem idyllischen Frühstück am Fluss, vorbei an weiteren riesigen Gletscherfeldern ziehen wir endlich mal wieder unsere Boots an und wandern zu einem weiteren kleinen Gletscher, der über einer türkisfarbenen Lagune thront. Ja, seinen Hintern mal wieder zu bewegen lohnt sich …


Chile: NP Queuelat - Bosque Encantado: Glacier

Chile: NP Queuelat - Bosque Encantado: Lagoon

Chile: NP Queuelat - Bosque Encantado: Lagoon

Chile: NP Queuelat - Bosque Encantado

Und weiter geht es auf der Carretera Austral gen Süden. Wir hatten im Vorfeld ja beide unsere Vorstellung von dieser Strecke und ich denke, dass sie – gerade bei schönem Wetter - ein Highlight ist, weil sie so abwechslungsreich, so wild, so landschaftlich schön und so vielseitig ist.


Chile: Carretera Austral impressions Chile: Carretera Austral impressions

Chile: Carretera Austral impressions

Chile: Carretera Austral impressions

Chile: Carretera Austral impressions

Chile: Carretera Austral impressions

Chile: Carretera Austral impressions

Chile: Carretera Austral impressions

Chile: Carretera Austral impressions

Chile: Carretera Austral impressions

Chile: Carretera Austral impressions

Im Valle Exploradores – dessen landschaftlicher Reiz in Wasserfällen, Gletschern, wilden Flüssen und üppiger grüner Vegetation liegt - zeigt sich uns zum ersten Mal das patagonische Wetter. Schwankt es morgens noch zwischen Regen, Wind und wenig blauen Abschnitten, so pendelt es sich mittags zu Dauerregen ein. Die meiste Zeit sitzen wir im Auto und warten vergebens auf besseres Wetter. Und so sehen wir wahrscheinlich nur einen Bruchteil der tollen und wilden Landschaft hier.


Chile: Carretera Austral - Valle Exploradores: Glaciar
Chile: Carretera Austral - Valle Exploradores: Time for a break

Chile: Carretera Austral - Valle Exploradores: Patagonian Weather

Chile: Carretera Austral - Valle Exploradores: Wild River

Auch der nächste Tag ist regnerisch, kalt und windig - ja, wir sind wirklich in Patagonien. Wir warten ein kleines Sonnenloch ab, um uns die Marmor-Höhlen im Lago General Carrera anzuschauen. Die Fahrt dorthin in dem kleinen Boot ist wild, rau und nass (haha, aber KLUG und KLÜGER haben sich cleverer weise ihre Regenhosen angezogen, als sie gesehen haben, wie klatschnass die anderen Touren zurückkommen). Die Höhlen und das Farbenspiel von Gestein und See sind unglaublich schön; noch schöner wahrscheinlich bei ruhiger See. Wir gleiten durch enge Höhlenpassagen und genießen den beeindruckenden Anblick.


Chile: Lago General Carrera - Capillas de Marmol
Chile: Lago General Carrera - Capillas de Marmol

Chile: Lago General Carrera - Capillas de Marmol

Chile: Lago General Carrera - Capillas de Marmol

Chile: Lago General Carrera - Capillas de Marmol

Durchgefroren (aber nicht nass) freuen wir uns auf unser warmes und trockenes Auto und weiter geht es entlang am unglaublich blau und türkis schimmernden Lago General Carrera.


Chile: Lago General Carrera

Wir kommen zu unserem südlichsten Punkt auf der Carretera Austral (weiter gen Süden schaffen wir aus Zeitgründen ohne etwas anderes streichen zu müssen leider nicht): dem kleinen Ort Cochrane - aber immerhin gibt es hier mal wieder Internet. Die Nacht verbringen wir wieder wild campend und bevor es in Richtung Paso Roballos zurück nach Argentinien geht, wird hier nochmals aufgetankt, denn Diesel soll auf der Ruta 40 auf dem kommenden Teilabschnitt nicht immer verfügbar sein.

Die Strecke führt vorbei an der Verwaltung von Conservation Patagonia (hierbei handelt es sich um eine kleine und finanzstarke Gruppe von Naturliebhabern, die dieses wunderschöne Stück Land erhalten, aufbauen und schützen möchten und auf hier einen zukünftigen Nationalpark Patagonia planen). Wir sehen riesige Kondore und irgendwie ist es hier landschaftlich komplett anders als nur ein paar Kilometer entfernt auf der Carretera Austral.


Chile: Conservation Patagonia

Chile: Conservation Patagonia - Valley

Chile: Conservation Patagonia - Valley

Chile: Conservation Patagonia - Condor

Chile: Conservation Patagonia

Nach 80 km Wellblech-Piste (so langsam wollen wir das Geschaukel und die immer lauter werdenden Geräusche unseres Landy auf diesen miesen Straßen nicht mehr ertragen) kommen wir an einen winzigen Grenzübergang – hier gibt es keinen Zoll und keine Grenzbeamten, hier gibt es nur äußerst entspannte Carabineros, die uns schnell und unkompliziert ausreisen lassen. Weitere 11 km später sind wir wieder in Argentinien


Chile: Border Paso Roballos


Chile, die Siebte: Wir sind erstaunt, denn hier am Paso Dorotea setzen sie an der Grenze zum ersten Mal einen Hund ein – allerdings nicht bei uns und so bleibt die demonstrativ im Armaturenbrett befindliche Tomate dort einfach liegen.

Und dann geht es nach Süden – im Prinzip nichts Spannendes, da wir uns ja immer nach Süden bewegen, aber wir sind über 80.000 km, haben viele Tiere gesehen, aber diese kleinen Kerle fehlen uns noch: DIE PINGUINE!
Nach weiteren Kilometern auf Schotterpisten finden wir sie dann endlich (ja, es sind viele Bilder, aber da kenne ich keine Gnade; so lange mussten wir warten und daher gibt es an dieser Stelle eben viele Pinguin-Bilder ...).


Chile: Seno Otway - THE PENGUINS

Chile: Seno Otway - THE PENGUINS

Chile: Seno Otway - THE PENGUINS

Chile: Seno Otway - THE PENGUINS

Chile: Seno Otway - THE PENGUINS

Chile: Seno Otway - THE PENGUINS

Wow, wenn so der Tag anfängt, was mag dann wohl noch alles kommen? Wir sehen Strauße (Nanduu), das Wetter ist gut und wir beschließen, noch zum südlichsten Punkt des amerikanischen Festlandes zu fahren (also zum südlichsten mit dem Auto erfahrbaren Punkt).


Chile: Seno Otway - Nanduu

Chile: Seno Otway - Nanduu

Ja, und wie der Tag angefangen hat, so endet er – mit Tieren. In der Bucht hier vor der Magellanstrasse tummelt sich nämlich eine Schule Delphine, es ist unglaublich.


Chile: Magellan Street - Dolphin

Kurz vor Faro San Isidro ist die Ruta 9 dann zu Ende – der für uns südlichste Punkt der Reise ist somit erreicht, denn nach Ushuaia schaffen wir es nicht mehr, was aber auch nicht so schlimm ist.


Chile: Ruta 9 - Faro san Isidro: on the way to most southern point
Chile: Ruta 9 - Faro san Isidro: on the way to most southern point

Chile: Ruta 9 - Faro san Isidro: most southern point

Chile: Ruta 9 - Faro san Isidro: most southern point

Die Nacht verbringen wir vor Punta Arenas an einer Steilküste. Zuvor haben wir uns noch in einem Billig-Ramschladen Reisetaschen für knapp 5 Euro gekauft (wir haben ja außer unseren kleinen Wanderrucksäcken nichts und die werden nicht für unser Gepäck reichen). Allerdings sehen die Dinger nicht wirklich vertrauenserweckend aus und wir hoffen, dass sie es bis nach Deutschland schaffen.


Chile: Punta Arenas - great Campspot

Chile: Punta Arenas - Sunrise

Für uns geht es weiter zurück in den Norden – das Ende der Reise ist nun wirklich zwangsweise angebrochen. Auf dem Weg nach Puerto Natales machen wir einen kurzen Schwenker nach Argentinien, um dort nochmals vollzutanken.


Chile, die Achte:
am Paso Dorotea werden wir dann doch Opfer des Spürhundes – er „findet“ unsere Tomate, die wir nun zum dritten Mal über einen Grenzübergang bringen. Und so geht es ohne die Tomate weiter.

In Puerto Natales kaufen wir dann die restlichen Lebensmittel ein und dann geht es in Richtung Nationalpark Torres del Paine, unserer letzten Station hier in Patagonien. Die erste Nacht verbringen wir noch vor den Toren des Nationalparkes um dann tags drauf noch vor Sonnenaufgang in den Park zu rollen.

Der Wetterbericht (dem man - wie wir feststellen müssen - sowieso nicht glauben kann) sagt für den Tag wechselhaftes Wetter voraus. Und so beschließen wir, den Tag zum Wandern zu nutzen, denn es soll nicht regnen. Da wir kein Zelt haben (nur das Dachzelt, aber das kann man ja schwerlich zum Wandern mitschleppen) entscheiden wir uns für den einzigen ansprechenden Tages-Hike, den es gibt – den Mirador Torres. Als wir losmarschieren ziehen sich die Torres bereits zu. Der Weg geht hoch und runter, auf und ab und zum Schluss nochmals schön bergan. Wir stehen dann irgendwann an einer schönen Lagune und sehen von den Torres nichts, rein gar nichts; nichts außer einer weißen Wolkenwand.


Chile: NP Torres del Paine - Lagoon at Mirador Torres
Chile: NP Torres del Paine - Lagoon at Mirador Torres

Chile: NP Torres del Paine - Lagoon at Mirador Torres

Der zweite Tag bringt Regen und wirklich nur Regen. Wir entschließen uns dennoch kurz zum Lago Grey zu gehen, geben aber nach 20 Minuten komplett nass wieder auf. Den restlichen Tag verbringen wir im Auto und reduzieren unsere Filmsammlung ein wenig …


Chile: NP Torres del Paine - Lago Grey: its really grey in bad weather

Der dritte Tag beginnt wieder regnerisch und so bleiben wir mal lange im Bett und frühstücken ausgiebig. Das Wetter bessert sich langsam und so geht es nochmal an den Lago Grey – heute eine komplett andere Welt. Stefan fischt sich einen Brocken Gletschereis aus dem See, damit es abends eisgekühltes Bier geben kann und ich bevorzuge den puren Geschmack des Alters.


Chile: NP Torres del Paine - Lago Grey

Chile: NP Torres del Paine - Lago Grey

Chile: NP Torres del Paine - Lago Grey: real glaciar ice ...

... for an icecold beer ...

Chile: NP Torres del Paine - Lago Grey: what a taste ...

Wir fahren weiter in Richtung der Cuernos (Hörner) und genießen die Sonne. Wir haben wirklich Glück, denn in den 3,5 Tagen hier haben wir keinen Wind (dafür aber Schwärme von aggressiven Monstermücken). Die Nacht verbringen wir mit einem kaiserlichen Blick und der Sonnenaufgang am Morgen ist der reine Wahnsinn – ein gelungener Abschluss für Patagonien.


Chile: NP Torres del Paine - Los Cuernos

Chile: NP Torres del Paine - what a campspot

Chile: NP Torres del Paine - Sunrise

Nach dem Frühstück geht es an den Torres vorbei in Richtung Puerto Natales. Wir haben nochmals Glück mit dem Wetter und haben einen tollen Blick - danke Torres del Paine für die schöne Zeit. Ein gelungener Abschluß für Patagonien.

Chile: Torres del Paine - Laguna Amarga


In Natales checken wir für die Navimag ein, lassen Wäsche waschen und kaufen uns Zahnbürsten, da nun auch unsere zweite elektrische Bürste den Geist aufgibt (ja, einen großen Dank an PHILIPS für das zuverlässige Versagen von beiden Geräten direkt nach Ablauf der Garantie!).


Chile: Puerto Natales - thanks to PHILIPS: need to buy new tooth brushes

Abends dürfen wir dann an Bord und damit heißt es dann endgültig „Auf Wiedersehen Patagonien“. Der letzte Teil unserer Reise bricht nun unvermeidlich an und diese Erkenntnis schmerzt doch extrem.


Chile: Puerto Natales - Navimag: Evangelistas

Chile: Puerto Natales - Navimag: boarding ...

Wir haben uns recht kurzfristig für die Fahrt von Natales nach Montt mit der Navimag entschieden, denn eigentlich gibt unser Budget das nicht mehr wirklich her. Aber alle, die wir getroffen haben, haben von der Fahrt geschwärmt und die Alternative wäre gewesen, die Strecke wieder hochzufahren. Durch diesen festen Termin haben wir Zeit reingefahren und haben in dem Teil des chilenischen Lake Districts, den wir noch nicht kennen haben, auch noch ein wenig Zeit.

Und ganz ehrlich: schon am ersten Tag zeigt sich, dass es eine sehr gute Entscheidung gewesen ist. Es ist wie Urlaub bzw. wie eine kleine Kreuzfahrt. Wir haben richtig Glück mit unseren Bett-Buddies (Kastaniette und Don Juan: danke für die geile und lustige Zeit – ohne euch hätte es nur halb so viel Spaß gemacht …), es gibt jeden Tag 3 ordentliche Mahlzeiten (erschreckend, wie schnell man sich doch an Essen gewöhnt; bereits am zweiten Tag schreit unser Magen immer pünktlich nach Futter), die Crew ist nett und wirklich bemüht, es ist immer alles sauber, es werden verschiedene Vorträge gehalten, es gibt ein abendliches Entertainmentprogramm (naja, Karaoke und Bingo), wir besuchen einen Gletscher und wir sehen Wale und Seehunde, die See ist spiegelglatt, das Wetter ist gut - kurz: die richtige Entscheidung und rundherum gelungen.


Chile: Navimag - Glaciar Visit

Chile: Navimag - Whales

Chile: Navimag - our beds

Chile: Navimag - time for wine

Chile: Navimag - our bed-buddies

Chile: Navimag - our bed-buddies

Chile: Navimag - happy :-)

Chile: Navimag - enjoy the sun

Chile: Navimag - Volcanoes

Chile: Navimag - Ice

Chile: Navimag - Dinner Time

Chile: Navimag - Nice Sunset

Nach 3 wirklich wunderschönen und lustigen Tagen landen wir morgens in Puerto Montt. Das Wetter ist leider bescheiden und wir fahren als erstes in einen großen Baumarkt, um anständige Zurrgurte für die Rückverschiffung zu besorgen. Dann werden Lebensmittel gekauft (ja, so schnell muss man sich um so banale Dinge wieder selber kümmern) und wir fahren in Richtung Osorno. Irgendwie sind wir beide wie erschlagen und so suchen wir uns einen netten Platz mit Blick auf den Osorno, machen uns einen gesunden Salat und gehen mal wirklich sehr früh schlafen.


Chile: Lake District - NP Petrohue: nice Campspot

Am nächsten Morgen ist das Wetter besser und nach satten 14 Stunden krabbeln wir dann auch aus dem Bett. Mal endlich kein Zeitdruck mehr. Wir frühstücken ausgiebig und fahren dann zum Lago Petrohue. Von hier hat man bereits einen tollen Blick auf den Osorno.

Chile: Lake District - Lago Petrohue
Chile: Lake District - Osorno


Der Osorno ist ein wunderschöner Vulkan und daher wollen wir ein wenig näher heran. Die Strasse führt auf bis knapp 1.200m hoch. Hier gibt es sogar einen Sessellift, der einen noch höher bringt. Allerdings finden wir den Preis von umgerechnet 20 Euro pro Person schon recht happig und belassen es dabei, ihn uns von weiter unten anzuschauen.


Chile: Lake District - Volcano Calbuco seen from Osorno

Chile: Lake District - Osorno

Chile: Lake District - Osorno

Chile: Lake District - Osorno

Langsam geht es dann in Richtung Argentinien zurück. Wir essen endlich mal ein Stück Kuchen (lecker Apfel-Streusel und Stefan eine wilde aber gute Tortenmischung) und kaufen noch ein großes Stück Käse.


Chile: close to Osorno - CHEESE

Wir rollen über die chilenische Grenze (wieder alles sehr freundlich und unkompliziert) und suchen uns im Niemandsland zwischen Chile und Argentinien einen Platz zum Schlafen und kochen zum Abschluss nochmal etwas Leckeres.

Chile: Paso Cardenal Samore - last night dinner
Chile: Paso Cardenal Samore - last night Campspot

Vorbei am Vulkan Puyehue (verantwortlich für das Chaos hier im Jahre 2011) geht es dann wieder nach Argentinien zurück und damit ist das Kapitel Chile leider abgeschlossen. Und hier muss man wirklich leider sagen; danke Chile, danke ihr Chilenen – ihr werdet uns in guter Erinnerung bleiben und wir hatten sicherlich mit die schönste Zeit unserer Reise mit euch und in eurem wundervollen Land.

Chile: Paso Cardenal Samore - Volcan Puyehue



Gefahrene Kilometer in Chile: 6.009 km (Gesamtleistung: 81.387 km) - ROUTE

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Resümee

ZU LAND und LEUTEN: 2006 sind wir nicht sonderlich gerne in Chile gereist; die Menschen kamen uns arrogant und unzugänglich vor. Entweder haben wir uns geändert oder ganz Chile hat sich gewandelt oder vielleicht auch irgendwie beides. Die Chilenen wie wir sie diesmal kennengelernt haben wirken entspannt, sind interessiert, aufgeschlossen, freundlich und sind vor allem stolz auf ihr Land.
Chile macht es einem einfach sich hier wohl zu fühlen; es ist wunderbar entwickelt und dennoch bietet es auch einsame und entlegene Plätze und wunderschöne und wilde Natur. Das Preisniveau ist zwar recht hoch, aber mittlerweile nicht mehr höher als in Argentinien – und Chile bietet bedeutend mehr als sein Nachbar.



ZUR NATUR: Chile ist auch wieder ein sehr vielfältiges Land, welches sich zu bereisen lohnt. Wenn man sich darauf einstellt einige Kilometer zurückzulegen, dann bietet es so ziemlich alles von hohen Bergen und grandiosen Hochplateaus, über karge und wüstenähnliche Küstenlandschaft, langen Sandstränden, wunderschönen Seen und spektakulären Vulkanen bis hin zu wilden Fjorden und riesigen Gletscherfeldern.


ZU UNS
: gerade in den letzten Tagen in diesem wundervollen Land sind wir leider doch ein wenig gestresst gewesen, um noch alles zu schaffen, was wir uns im Süden vorgenommen haben. Persönlich haben wir uns bei dieser Reise immer mehr auf ein Wiederkommen nach Chile gefreut als nach Argentinien. Wir haben uns mehr als wohl gefühlt, sind überall sehr offen und beinahe freundschaftlich aufgenommen worden und haben viele gute Tipps und Infos von den Menschen erhalten, die wir kennengelernt haben.
Die Zeit in Chile hat uns richtig gut gefallen und gehörte sicherlich mit zu den schönsten. Vor allem haben wir es am Ende der Reise genossen, dass hier alles so einfach und „zivilisiert“ abläuft …


ZUM AUTO: aus dem Steinschlag in der Windschutzscheibe wurde ein schöner Riss, der sich dann aber zum Glück auch nicht weiter ausgebreitet hat. Wir mussten Getriebeöl auffüllen und haben einen leicht erhöhten Ölverbrauch festgestellt.


ZUM SCHLUSS:
und wieder einige Daten und Fakten: 6.009 gefahrene Kilometer; 555 getankte Liter Diesel; Preis pro Liter: ca. 1,00 € (um Santiago herum etwas günstiger, im Norden und in Patagonien etwas teurer); leider nur 38 Reisetage (somit 158 km pro Tag im Schnitt gefahren); Reiseliteratur: Lonely Planet Argentinien (Patagonien Chile enthalten) und Footprint Patagonien; Kartenmaterial: Reise Know How Karte Chile; Autohaftpflichtversicherung: AIU Insurance K.H. Nowag und für den letzten Monat Seguro Rivadivia; endlich und wirklich ENDLICH Pinguine; riesige Supermärkte; ein Leben ohne Kühlbox; nette Menschen; gute Straßen und teure Peajen; wunderschöne Vulkane; Mina Marincunga und ihre netten Mitarbeiter; Seen und Kuchen; südlichster Punkt der Reise; Torres del Paine; Navimag; Dakar 2013; leckerer Cabernet Sauvignan und viele entspannte und schöne Stunden …


Die am meisten gebrauchten Gegenstände: Weingläser, Kreditkarte, Sonnenbrille und Kamera.




 



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